Praktische Tipps zum beruflichen Weiterkommen
Wer im Beruf vorankommen möchte, muss dafür einiges tun. Es reicht nicht, abzuwarten bis der Chef mit einer Beförderung um die Ecke kommt. Vielmehr gilt es, eigene Stärken zu erkennen und an seinen Schwächen zu arbeiten. Außerdem gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, sich beruflich zu vernetzen und neue Chancen wahrzunehmen. Wir geben praktische Tipps und zeigen, wie es klappen kann, beruflich voranzukommen.
Schon seit Jahren kursiert der Begriff des „lebenslangen Lernens“ in den Medien – zu Recht! Was früher typisch war – nämlich bis zum Renteneintrittsalter bei dem Arbeitgeber zu bleiben, bei dem man einst die Ausbildung absolviert hat – ist zur Seltenheit geworden. Viele Berufsbilder verändern sich komplett: neue Informationen kommen hinzu, es wird mit anderer Technik gearbeitet, die Arbeitsprozesse sind anders als vorher. Wer sich demgegenüber versperrt, riskiert, in die Arbeitslosigkeit zu rutschen. Wie eine Statistik zeigt, halten es im Jahr 2022 immerhin 34,06 Millionen für wichtig und erstrebenswert, immer Neues zu lernen (Quelle. Statista.com). Nicht nur um den veränderten Bedingungen am eigenen Arbeitsplatz gerecht zu werden – mit Weiterbildungen kann man sich auch beruflich verändern und sich neue Perspektiven erschließen. Weiterbildung ist jedoch längst nicht die einzige Option um beruflich weiterzukommen. Wir haben eine Reihe von Tipps zusammengefasst, die Karrierecoaches ihren Schützlingen mit auf den Weg geben würden.
Zu Stärken und Schwächen stehen
Möchte man sich gut verkaufen, sollte man seine Fähigkeiten kennen. Dazu gehören nicht nur persönliche Stärken sondern auch Schwächen. Denn dort, wo Schwachstellen lauern, gibt es das größte Verbesserungspotenzial. Letztendlich ist es aber auch notwendig, nach beruflichen Positionen Ausschau zu halten, in denen man seine Schwächen überspielen kann – etwa indem man bestimmte Aufgaben delegiert. Ist man eher unorganisiert, kann es zum Beispiel helfen, einen fähigen Planer einzustellen.
Berufliche Schwächen zu haben, bedeutet keinesfalls das Aus für die Karriere. Vielmehr sollte man es als Chance wahrnehmen, sich selbst zu kennen, denn nur so lässt sich an einem arbeiten bzw. Fallstricke umgehen.
Weiterbildung – auch berufsbegleitend möglich
Bei jedem Bewerbungsgespräch wird man nach seinen Stärken und Schwächen befragt. Wie man darauf antwortet, zeigt dem Personaler, ob man über eine gute Selbsteinschätzung verfügt, sich im Vorfeld Gedanken über die ausgeschriebene Position gemacht hat und außerdem eine Verbindung zwischen seinen Stärken und den Anforderungen der Bewerbungsstelle herstellen kann. Natürlich ist es gut, wenn man mit passenden Stärken überzeugen kann. Dazu gehören nicht nur die so genannten Soft Skills -–also Persönlichkeitseigenschaften und -einstellungen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit – sondern auch Fachkenntnisse. Die gute Nachricht: Sowohl Soft Skills als auch Fachkenntnisse lassen sich über eine Weiterbildung erwerben bzw. verbessern.
Die Auswahl an Weiterbildungen ist mittlerweile so groß, dass für jeden Berufszweig etwas Passendes dabei ist. Kurse, die sich im Zuge der digitalen Transformation besonders lohnen, befassen sich mit den Themen Programmieren und Social Media Management. Hier wird unterschieden in
- Anpassungsfortbildung: Vorbereitung auf eine aktuelle oder neue Arbeitssituation, zum Beispiel Computerkurse, Sprachkurse oder Kurse zur Nutzung eines neuen Buchhaltungstools
- Aufstiegsfortbildung: Vorbereitung auf die nächste Stufe auf der Karriereleiter, zum Beispiel mit dem Erwerb eines neuen Berufstitels wie der Fortbildung zum Techniker, einer Weiterbildung zur Fachwirtin oder der Besuch einer Meisterschule
- Umschulung: Erlernung eines komplett neuen Berufs, zum Beispiel aufgrund fehlender Zukunftsperspektiven im einst erlernten Beruf
Übrigens: Ob Studium oder Fortbildung – fast jede Form der Weiterbildung lässt sich berufsbegleitend absolvieren. Zudem kann eine Förderung möglich sein. Ist die Weiterbildung notwendig um eine bestehende Arbeitslosigkeit zu beenden oder eine drohende abzuwenden, ist eine 100 % Kostenübernahme durch den Bildungsgutschein möglich.
Am eigenen Auftreten arbeiten
Kleider machen noch immer Leute. Es mag oberflächlich und banal klingen, aber es scheint erwiesen, dass der Kleidungsstil die Beförderungschancen beeinflusst. Immerhin drücken wir mit unserer Kleidung aus, was wir sind und wer wir sein wollen. Das gewählte Outfit sollte zur beruflichen Position passen, darf aber auch ein stückweit die eigene Persönlichkeit unterstreichen und damit Individualität beweisen. So sagt man etwa Kleidungsfarben eine bestimmte Wirkung nach. Hier ein paar Beispiele:
- Weiße Kleidung: elegant und ehrgeizig
- Grüne Kleidung: vertrauenswürdig, bescheiden, mitfühlend
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Es gibt einige Fähigkeiten und Eigenschaften, die in gehobenen Positionen von einem verlangt werden. Dazu zählen beispielsweise ein souveränes Auftreten, Schlagfertigkeit, aber auch eine offene Kommunikation. An diesen Punkten lässt sich arbeiten. Für Führungskräfte und alle, die es werden wollen, bieten sich Einzelcoaches oder spezielle Seminare an.
Herausforderungen annehmen
Damit man glänzen kann, braucht es Aufgaben, mit denen man sich profilieren kann. Um auf Nummer Sicher zu gehen, übernehmen viele eher Fleißarbeiten anstatt sich an heikle Sachen zu wagen. Doch Fleißarbeiten werden nur selten mit einer Beförderung honoriert. Zeigt man hingegen, dass man sich auch schwierige Aufgaben zutraut und diese meistern kann, macht man Eindruck beim Vorgesetzten und wird bei der nächsten Beförderung auf der Kandidatenliste des Chefs stehen.
So geht richtiges Netzwerken
In der heutigen Zeit kommt es sehr häufig vor, dass Stellen unter der Hand vergeben werden. Umso wichtiger ist, über ein großes berufliches Netzwerk zu verfügen. Dann erfährt man als einer der ersten wenn eine interessante Stelle frei wird – und weiß außerdem, an wen man sich wenden muss, um an diese Stelle heranzukommen.
Nichts geht über den persönlichen Kontakt, doch Online-Netzwerke können die die Karriere ebenso sinnvoll sein. Sie helfen dabei, Neuigkeiten aus dem eigenen Netzwerk zu erfahren und stets informiert zu bleiben. Außerdem kann man bei Berufsnetzwerken seinen eigenen Weg teilen und Aufmerksamkeit erregen.
Welche Rolle spielt die Work-Life-Balance?
Um im Job erfolgreich sein zu können, darf man sein Privatleben nicht vernachlässigen. „Work-Life-Balance“ lautet hier das Stichwort. Nur wenn man einen gesunden Ausgleich schafft und auch mal abschalten kann, ist man im Beruf dauerhaft leistungsfähig. Regelmäßig die eigenen Grenzen übertreten? Etwas, das man besser vermeiden sollte und das langfristig eher negative Auswirkungen auf die berufliche Karriere haben kann.
Erster Schritt: Die Arbeit nicht mit nach Hause nehmen. Um vom Berufsalltag abschalten zu können, helfen kleine Rituale, welche einen Übergang von Beruf zur Freizeit symbolisieren. So kann man etwa jeden Tag nach dem Job eine Tasse Tee an der frischen Luft trinken. Achtsamkeitsübungen sind ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen und sich innerlich von seiner Arbeit zu distanzieren.