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NABU Oberberg informiert über Hornissen und Wespen

NABU Oberberg, Bienenzuchtverein Bechen und Imkerverband Rheinland veranstalteten am 23.11. ein Seminar zu Beratung und Umsiedlung von Hornissen und Wespen

Wipperfürth – Mit soviel Zuspruch hatte die Organisatorin nicht gerechnet: Angelika Leistikow, Leiterin des Arbeitskreises Hornissen des NABU Oberberg und Mitglied im Bienenzuchtverein Bechen konnte 107 Imker, Insektenfachleute, Schädlingsbekämpfer und Feuerwehrleute in Wipperfürth-Egen begrüßen. Offenbar waren Thema und Referenten gut angekommen. Und das weit über das Bergische Land hinaus: Einige Teilnehmer hatten sogar aus der Gegend von Karlsruhe den Weg ins Oberbergische angetreten!

Wespen und Hornissen bereiten vielen Menschen immer noch Kopfzerbrechen. So werden Imker, Feuerwehrleute und Insektenfreunde im Spätsommer immer wieder mit Anfragen von Hilfesuchenden konfrontiert. Wespen und besonders die eindrucksvollen Hornissen bereiten immer noch vielen Menschen Sorgen. Dabei ist das Zusammenleben von Mensch und Insekten-Volk bei ein wenig Naturverständnis nur selten ein Problem. Was man wissen muss, um den Hilfesuchenden bei „Wespen- und Hornissen-Alarm“ zu beraten, wie Wespen leben und welche Gefahren es tatsächlich gibt, vermittelten die beiden Referenten, die die Veranstalter – Bienenzuchtverein Bechen, Imkerverband Rheinland und NABU Oberberg – für den 23.11. gewinnen konnten.

Dr. Pia Aumeier lehrt an der Ruhr-Universität Bochum und ist in Imker-Kreisen als Fachfrau bekannt. Über Wespe & Co. kann sie nicht nur ihr biologisches Wissen einbringen, sondern auch mit ihrem plastischen Vortrag begeistern. Hornissen sind für sie friedliche, ja geradezu „coole“ Tiere, die im Ökosystem eine wichtige Rolle spielen. „Die weitaus meiste Zeit sollte ein Wespenfachmann in die Beratung der Menschen stecken. Damit ist 90% der Anfragenden schon geholfen. Weil bei vernünftigem Umgang eben keine Gefahr besteht.“ so Dr. Pia Aumeier. „Und die sehr seltenen Allergiker führen sowieso ein Notfallset mit sich!“ Womit ein seltener Fall angesprochen ist – eine Allergie, bei der die Berater besonders gefordert sind und ihre im Seminar gewonnene Kompetenz verantwortungsvoll einsetzen müssen.

Dr. Pia Aumeier - Foto: NABU Oberberg
Dr. Pia Aumeier – Foto: NABU Oberberg

„Zuerst behauptet jeder Anrufer allergisch zu sein und Kinder oder Haustiere werden gerne den eigenen Ängsten vorgeschoben. Nach einer guten Beratung ist davon dann oft nicht mehr die Rede und man hört nie wieder von dem angeblichen Notfall.“ berichtet Peter Tauchert, der zweite Referent des Seminars. Tauchert ist Berufsfeuerwehrmann und setzt sich schon seit Jahren im Landkreis Offenbach für den Wespenschutz ein. Er kennt das Thema von allen Seiten und kann an Praxiserfahrung aus dem Vollen schöpfen. Auch er legt das Schwergewicht auf die Beratung und Aufklärung der oft panischen Hornissen- oder Wespen-Geplagten. In manchen Fällen kommt man aber um eine Umsiedlung der Insektenvölker nicht herum. Dann wird Technik eingesetzt. Mit einem umgebauten Spezialsauger und Umsiedlungskästen können die Insektenvölker so umgesiedelt werden, dass sie die Prozedur überleben und ein Weiterleben an einem anderen Standort möglich ist. Oft reicht es aber auch, die Insekten vom Menschen durch Alu-Gaze zu trennen oder ihnen einen neuen Anflug zu erstellen. Peter Tauchert zeigte etliche Umsiedlungs- und Schutz-Methoden.

Peter Tauchert - Foto: NABU Oberberg
Peter Tauchert – Foto: NABU Oberberg

Aber mit Technik allein ist es nicht getan: „Sie müssen die Tiere sicher bestimmen können, wenn Sie die betroffenen Leute richtig beraten wollen.“ da sind sich Peter Tauchert und Dr. Pia Aumeier absolut einig. Und für diesen Teil des Seminars war allerhand Equipment aufgefahren worden: Multimedia-Vorträge, Anschauungsmaterial, wie Wespen- und Hornissennester, Umsiedlungsgeräte und natürlich Insektenpräparate. Diese erlernten die Seminarteilnehmer mit Binokular-Lupen unter der Anleitung der erfahrenen Fachleute zu bestimmen.

Bestimmungsübungen - Foto: NABU Oberberg
Bestimmungsübungen – Foto: NABU Oberberg

Gegen 17:00 Uhr war nach einem vollen und anspruchsvollen Seminarprogramm klar, dass Hornissen keine Monster sind. Aber sie brauchen kundige Verbündete, die Ängste nehmen und Ratsuchenden helfen können. Die Teilnehmer des Seminars am 23.11. in Wipperfürth sind für diese Aufgabe gewappnet.

Für diejenigen, die sich vergeblich für diesen Lehrgang angemeldet hatten, besteht die Möglichkeit, sich zu einem Wiederholungslehrgang am 31. Oktober 2015 am gleichen Ort anzumelden. Auch hier wird wieder mit einem vollen Haus gerechnet.

Text: Referenten und NABU Oberberg

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

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