Ökumenischer Hospizdienst eröffnet Büro in Bergneustadt
Bergneustadt – Tod und Trauer begegnen allen Menschen im Lauf ihres Lebens. Für Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen und ihre Angehörigen ist es eine belastende Zeit. Häufig weiß man auch gar nicht, wie man mit diesen nicht-alltäglichen, sensiblen Themen umgehen soll. Für Betroffene und deren Angehörige gibt es deshalb Anlaufstellen wie den Ökumenischen Hospizdienst, der nun auch ein Büro in Bergneustadt eröffnet hat.
Der Ökumenische Hospizdienst Gummersbach e.V. ist bereits seit 1998 Ansprechpartner für Sterbe- und Trauerbegleitung in Gummersbach in Bergneustadt. Doch was bedeutet das genau? Etwa 55 Ehrenamtler sind in dem Verein aktiv. Sie alle haben Kurse zur Sterbebegleitung gemacht, einige auch einen Zusatzkurs zur Trauerbegleitung. Liegt eine Person im Sterben, hat diese oder ihre Angehörigen die Möglichkeit den Verein zu kontaktieren. Häufig wird der Kontakt auch über einen Pflegedienst, über ein Seniorenheim oder das Kreiskrankenhaus vermittelt. Ein Mitglied des Koordinatoren-Teams besucht die Betroffene und findet den passenden Ehrenamtler, der sie weiter begleitet und im wahrsten Sinne des Wortes Zeit schenkt und ein offenes Ohr bietet. Das Angebot ist kostenlos und ambulant, wer begleitet wird bestimmt, was er braucht.
Gerade, aber nicht ausschließlich für Personen ohne familiäre oder kirchliche Anbindung füllt der Hospizdienst eine Lücke in Bergneustadt. Das Angebot soll sich an alle richten, unabhängig von religiösen Hintergründen oder auch Sprachkenntnissen. Dementsprechend ist der Vorstand auch froh über die Vielfalt bei den Ehrenamtlern, wo auch neue Mitarbeitende stets willkommen sind.
Das neue Büro in Bergneustadt erfüllt gleich mehrere Zwecke. Zum Einen stellt es eine Erleichterung der Arbeit für die Ehrenamtler aus Bergneustadt dar, die nun nicht mehr bis nach Gummersbach kommen müssen. Zum Anderen haben auch Betroffene einen erleichterten Zugang zu dem Hospizdienst; Das Büro ist unter der Woche jeden Tag geöffnet, zudem kann auch telefonisch Kontakt aufgenommen werden. Jeder, der sich mit dem Thema Tod auseinandersetzt, findet hier eine Anlaufstelle – ob mit oder ohne konkreten Anlass.
Besonders im Ökumenischen Hospizdienst ist auch die Trauergruppe speziell für Kinder. Kinder trauern häufig anders als Erwachsene und versuchen, in bedrückenden Situationen nicht zusätzlich zur Last zu fallen. In der Begegnungsstätte Hackenberg treffen sich Kinder im Alter von sechs bis zehn einmal im Monat in der Gruppe “Schwerelos”, wo sie ihre Trauer teilen und mitteilen können.
Gefördert wird der Verein zum Teil durch die Krankenkassen, aber auch durch Spenden.
Autorin: Amei Schüttler