Ratgeber

Insel setzt auf die Mitarbeit der Elektroinstallateure Norderney wird glühbirnenfrei

Die Idee wurde bei einem Glas Wein zwischen dem Geschäftsführer von Philips Lighting und einem Norderneyer Elektroinstallateur geboren. Jetzt folgt die nüchterne Umsetzung: Bis zum Ende des Jahres soll es auf der Insel keine Glühbirnen mehr geben.

Foto: Philips
Foto: Philips

Die bisher einzige Gemeinde in Deutschland, die die Glühbirne verbannen will, ist Norderney. Schon bis Ende des Jahres möchte sie dieses Ziel erreichen. „Die Idee, auf energieverschwendende Glühbirne zu verzichten, traf bei uns auf fruchtbaren Boden“, erzählt der Bürgermeister Ludwig Salverius. Bemüht sich doch die Inselregierung seit Jahren, Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen: mit eingeschränktem Fahrzeugverkehr, Strom aus regenerativen Quellen und umweltfreundlicher Klärschlammaufbereitung.

„Ich traf den Geschäftsführer von Philips Lighting, Robert Pfarrwaller, in Leipzig auf einer Veranstaltung des Elektrogroßhändlers Sonepar“, schildert der Norderneyer Elektroinstallateur Uwe Rosenboom den Beginn der Aktion. Pfarrwaller suchte damals eine Gemeinde in Deutschland, die glühlampenfrei werden möchte. „Ich habe gleich an Norderney gedacht“, erinnert sich der Elektroexperte, war er doch überzeugt, dass die Idee auf seiner Insel auf Gegenliebe stieße. Er irrte sich nicht. Anders als die EU wollen die Verantwortlichen aber nicht mit Verboten arbeiten, sondern „an das grüne Gewissen der Einwohner appellieren“, so der Bürgermeister. „Zudem wird auch ihr Portemonaie entlastet“, ist er überzeugt.

Elektrobetriebe unterstützen Energiesparziel

Über die drei Inselzeitungen wollen die Akteure den Inselbewohnern ihr Ziel schmackhaft machen. Ständige Informationsmöglichkeiten und Informationsveranstaltungen, bei denen Glühbirnenalternativen direkt demonstriert werden, stehen dabei auf dem Programm. Ergänzt werden diese Veranstaltungen durch symbolträchtige energieeffiziente Lichtumrüstungen einzelner Bauwerke. „Die beiden Inselschulen werden wir umrüsten, das Krankenhaus wird folgen, ein Straßenzug wird LED-Leuchten bekommen“, umreißt Rosenboom die ersten Projekte.

Unterstützung bei seinem Energiesparziel erhält Norderney von allen fünf auf Norderney ansässigen Elektrobetrieben. Sie werden Privathaushalte und Gewerbetreibende über energieeffiziente Beleuchtung beraten. Der lokale Energie- und Wasserversorger Wirtschaftsbetriebe Norderney bietet ebenfalls Informationen und Produktdemonstrationen und das Inselmarketing Staatsbad Norderney unterstützt bei der Kommunikation. Sonepar und Philips werden vergünstigte Energiesparlampen nach Norderney liefern. „Zudem werden wir jede noch intakte Glühbirne gegen eine energiesparende Lampe eintauschen – mit einem Euro Rabatt“, so Rosenboom.

Umrüstung spart jährlich 150.000 Euro Stromkosten

„Wir freuen uns sehr, dass wir auf Norderney anschaulich demonstrieren können, wie einfach der Wechsel zu energieeffizienter Beleuchtung ist“, so Pfarrwaller. „Außerdem wollen wir deutlich machen, dass es verschiedene qualitativ hochwertige Alternativen zur veralteten Glühbirne gibt.“ Neben der Energiesparlampe seien es Halogen- und LED-Lösungen mit denen der Wechsel keinen Verzicht, sondern einen Gewinn an Qualität bei gleichzeitiger Einsparung von Ressourcen und auch Stromkosten bedeute, ist der Lichtexperte überzeugt. „Wir hoffen, dass weitere Gemeinden Norderney nacheifern werden.“

Insgesamt wird kalkuliert, dass die Norderneyer nach erfolgter Umrüstung jährlich etwa 150.000 Euro Stromkosten sparen. Pro Haushalt soll die Ersparnis bei 40 Euro im Jahr liegen. Als Auftakt wurde der historische Wasserturm der Insel mit vier 250-Watt-LED-Strahlern von Philips ausgestattet. Der Turm erstrahlt nun nachts in – ökologischem – Grün. „Wenn wir unser Ziel erreicht haben, werden wir die LEDs auf die Inselfarbe blau umstellen“, kündigt Salverius an.

Ihr Elektro-Innungsfachbetrieb in Engelskirchen-Osberghausen berät Sie gerne.

Quelle: Handwerksblatt

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

Ein Kommentar

  1. Norderney war schon früher sehr fortschrittlich!
    Man sehe sich im Erinnerungscentrum Westerbork das Foto der stolzen Norderneyer auf dem Leiterwagen an. Wer erkennt seine Vohrfahren wieder?

    Edit Admin (1 Satz zur NS-Vergangenheit von Norderney wurde gelöscht):
    Bitte unsere Kommentarfunktion nicht für irgendwelche “Propaganda” nutzen. Solche Kommentare gehören höchstens an den Stammtisch …

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