Gummersbach NachrichtenPolitik in Oberberg

Plötz: Haftung Deutschlands für die Eurorettung muss gestoppt werden

Gummersbach – In loser Reihenfolge stellt Oberberg-Nachrichten die Kandidaten zur Bundestagswahl am 22. September 2013 vor. Für das heutige Interview stellte sich Rolf Plötz von der Alternative für Deutschland (AfD) den Fragen der ON-Redaktion und der ON-Leser.

Oberberg-Nachrichten (ON): Warum kandidieren Sie für den Deutschen Bundestag?

Rolf Plötz: Mein Anliegen ist es, dass wir in Europa dauerhaft in Frieden leben. Die Freundschaft unter allen europäischen Völkern liegt mir am Herzen. Der Euro sollte uns verbinden und nicht spalten. Wir können den betroffenen Ländern zur Eurorettung Reformen vorschreiben und erwarten, dass alles sofort besser wird. Die Wirtschaft wird erst einmal bergab gehen. Mit den Reformen nehmen wir den Menschen die Identität. Und dann haben wir Feindschaft und keine Freundschaft.

ON: Was wollen Sie für Oberberg in Berlin erreichen?

Plötz: Ich möchte, dass sich Gastarbeiter und Menschen aus anderen Ländern wohl fühlen. Wir haben hier eine Feindschaft. Natürlich müssen sich die Menschen auch hier integrieren, aber dennoch muss ein freundschaftliches Zusammenleben mit unseren europäischen Gästen und Mitbürgern möglich sein. Ghettos, wie es sie in Bergneustadt und Waldbröl gab und teilweise noch gibt, sind alles andere als förderlich. 13-07-17rolfploetz2

ON: Was – glauben Sie – können Sie davon erreichen?

Plötz: Ich glaube ganz bestimmt, dass sich das umsetzen lässt. Es wird zwar dauern, aber es wird gehen. Die europäischen Mitbürger sind keine Menschen zweiter Klasse.

ON: Ihr Wahlprogramm in vier Sätzen?

Plötz: Erstens: Die Haftung Deutschlands für die Eurorettung muss gestoppt und – wenn möglich – zurück gefahren werden. Zweitens: Wir müssen den Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet und gespart haben, einen Erfolg für ihr Erspartes geben.

Drittens: Wir brauchen eine Rentensteigerung. Es gibt keinen Grund für die Niedrigzinspolitik, die eh nichts bringt. Viertens: Im eigenen Interesse der Olivenstaaten müssen diese aus dem EU-Verbund ausscheiden, um sich wieder entwickeln zu können.

ON: Bitte vervollständigen Sie folgende Sätze. Angela Merkel ist…

Plötz: …nicht meine Freundin.

ON: Steuersünder sollten…

Plötz: …bestraft werden, aber auch die Steuerverschwender.

ON: Der Ankauf von Steuer-CDs ist…

Plötz: …illegal und kriminell. Unser Staat darf nicht Partner von Kriminellen werden. Ja, der Ankauf von Steuer-CDs ist verlockend, aber man sollte die Steuerhinterziehung in einer Partnerschaft mit der Schweiz und Lichtenstein unterbinden.

ON: Die europäische Finanzkrise kann beendet werden durch…

Plötz: …die Rückkehr zu den Maastrichter Verträgen.

ON: Den oberbergischen Kommunen kann mit ihren klammen Kassen geholfen werden, indem…

Plötz: …Steuergelder auch bis zu den Kommunen gelangen. Was hat uns zum Beispiel Afghanistan gekostet? Mit dem Geld hätte man Straßen sanieren, Schwimmbäder – die übrigens mit Steuergeldern gebaut wurden – erhalten und Kitas bauen können. Die Kommunen sind leider die letzten, die etwas bekommen.

Bürgerfrage: Alle reden von Einwanderung zur Verhinderung eines Fachkräftemangels. Aber was ist mit der Ausbildung im eigenen Land und eigenen Fachkräften?

Plötz: Die beste Investition ist die Investition in die Bildung und unsere Jugend. Wir müssen da mehr tun. Eine Umschichtung im Bundeshaushalt muss durchgeführt werden. Wir brauchen mehr Geld für die Bildung und weniger für die Sicherheit. Wir haben keine Feinde.

Allerdings müssen wir bei den Lehrern anfangen. Viele wählen diesen Beruf wegen der Ferien und dem gesicherten Gehalt. Es muss aber wieder zur Aufgabe werden. In meiner Jugend war der Lehrer eine Institution. Investitionen in Bildung und Ausbildung ist das Beste, was wir machen können!

Bürgerfrage: Warum sollten wir Sie – Rolf Plötz – wählen?

Plötz: Auch in Oberberg wohnen Menschen, die sich freuen, in Nachbarschaft und Freundschaft mit europäischen Bürgern zu leben. Die Produkte, die hier produziert werden, gehen auch in Nachbarländer. Wenn wir Urlaub im europäischen Ausland machen, so sind wir dort herzlich willkommen. Man muss sich nur als Gast benehmen. Dann haben wir ein friedliches europäischen Neben- und Miteinander.

 

Steckbrief:

Name: Rolf Plötz

Alter: 72

Familienstand: verheiratet

Kinder: 5

Wohnort: Reichshof

Beruf: Unternehmer

Besonderheit: Sprecher der AfD Oberberg

Partei: Alternative für Deutschland

 

Das Interview führte Simone Hawellek. Bild: Johanna Behrendt.

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

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