Naturschutz

Natürliche Weihnachtsbäume – Mit gutem Gewissen feiern

Frankfurt – Wer Bedenken hat, einen echten Baum zum Fest ins Wohnzimmer zu stellen, darf beruhigt sein: Natürliche Weihnachtsbäume sind in der Regel klimaneutral. Denn während des Wachstums verarbeiten sie klimaschädliches Kohlendioxyd (CO2) aus der Atmosphäre. Bei der späteren Verwertung des Baumes wird aber weniger CO2 freigesetzt, als vorher gespeichert wurde. Deshalb kann ein natürlicher Weihnachtsbaum bedenkenlos zum Fest ins Wohnzimmer gestellt werden.

Quelle: Pexels / pixabay.com

Die Klimabilanz eines natürlichen Weihnachtsbaums ist positiver als man vielleicht spontan denken würde. Als Sauerstofflieferant und CO2-Speicher erfüllt der Baum eine wichtige Funktion für Natur und Klima. Aber auch seine Verwertung nach dem Weihnachtsfest hat positive Effekte. Dadurch hat der natürliche Weihnachtsbaum eine neutrale Klimabilanz, während der Plastikbaum mit rund 48 kg CO2 pro Baum eine deutlich negative Klimabilanz ausweist.

Grundsätzlich hat jeder Baum eine ausgeglichene CO2-Bilanz in seinem Lebenszyklus: Während des Wachstums spaltet der Baum Kohlendioxid aus der Luft durch Photosynthese in Kohlenstoff und Sauerstoff. Den Kohlenstoff nutzt der Baum zum Wachstum und speichert ihn in Stamm und Ästen. Den Sauerstoff gibt der Baum an die Atmosphäre ab. Stirbt der Baum, wird das vorher gespeicherte CO2 wieder an die Atmosphäre zurückgegeben. Die CO2-Bilanz des Baumes – auch des Weihnachtsbaums – bleibt also grundsätzlich ausgeglichen und klimaneutral.

Neben dem CO2-Kreislauf der Natur spielen weitere Aspekte eine Rolle bei der genaueren Betrachtung der Klimabilanz eines Weihnachtsbaums.

Hier die wichtigsten Faktoren im Überblick:

Nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Auf einer Weihnachtsbaumkultur werden immer gleich viele Bäume neu gepflanzt, wie zum Weihnachtsfest geschlagen wurden. Damit bleibt der Bestand an nachwachsenden Weihnachtsbäumen in den Anbaukulturen immer gleich.

Transport

Durch den Transport der Weihnachtsbäume entstehen weitere CO2-Belastungen. Die meisten deutschen Weihnachtsbäume stammen jedoch aus der Region, in der sie auch verkauft werden. Dadurch sind die Transportwege in der Regel sehr kurz und die Belastungen entsprechend niedrig. Gerade verglichen mit Plastikbäumen, die meist in China produziert und per Schiff oder Flugzeug nach Europa geliefert werden.

Verpackung

Für den Transport wird der Weihnachtsbaum meist in ein feines Netz gepackt. Dieses Netz wiegt im Durchschnitt rund 20 Gramm. Das Material ist häufig Kunststoff, inzwischen gibt es aber auch Netze aus Naturmaterialien.

Kompostierung

Wird der Weihnachtsbaum nach dem Fest kompostiert, setzt er das Effekte für Umwelt und Klima. Denn bei der natürlichen Verrottung oder Kompostierung gibt der Baum zahllosen Kleinsttieren und Organismen Nahrung und Lebensraum. An vielen Orten freuen sich auch Zoos und Tierparks über die Weihnachtsbäume als beliebtes Winterfutter für viele Tiere.

Thermische Verwertung

Landet der Weihnachtsbaum nach dem Fest im Müll, dann wird er in der Regel als Brennmaterial in einem Heiz- oder Stromkraftwerk verwendet. Dabei gibt er das vorher aus der Umwelt gespeicherte CO2 wieder ab. Auf der anderen Seite sorgt der Weihnachtsbaum auf diese Weise dafür, dass andere fossile Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl eingespart werden können.

Nachhaltige Weiterverwendung als Material für Möbel oder Baustoffe

Absolut klimafreundlich ist der Weihnachtsbaum, dessen Holz oder Holzspäne nach dem Fest als Material für Möbel oder Baumaterial genutzt wird. Durch diese Weiterverarbeitung wird das im Holz gespeicherte CO2 nicht freigesetzt, sondern dauerhaft gebunden. Außerdem ersetzt das Holz andere, energieintensivere Baustoffe wie Beton, Stahl oder Aluminium. Das spart wertvolle Rohstoffe und entlastet die Umwelt zusätzlich.

Alternative Plastikbaum?

Eine Nachhaltigkeitsstudie des Ellipsos Instituts in Montreal hat 2009 berechnet, wie die CO2-Bilanz eines natürlichen Weihnachtsbaums im Vergleich zu einem Plastikbaum aussieht. Das Ergebnis der wissenschaftlichen Berechnungen ist eindeutig: Der natürliche Weihnachtsbaum hat eine neutrale CO2-Bilanz, die je nach Szenario um -0,5 bis 3 kg CO2 schwankt. Und das obwohl in der Studie einige positive Effekte wie die Holzverwertung als Möbel- oder Baumaterial nicht berücksichtigt wurden. Der Plastikbaum produziert dagegen rund 48 kg CO2 bei seiner Herstellung, dem Transport und der Entsorgung. Mindestens 17 Jahre müsste eine Familie ihren Plastikbaum nutzen, bevor er mit einem natürlichen Weihnachtsbaum mithalten kann.

Quelle: Verband Natürlicher Weihnachtsbaum e.V.

Veröffentlicht von:

Amei Schüttler
Amei Schüttler
Amei Schüttler ist Redakteurin bei den Oberberg-Nachrichten. Sie sitzt in unserer Zentralredaktion in Bergneustadt. Sie ist per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de für unsere Leser erreichbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"