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Oberberger Brücken 2.0: Hilfe, wo Hilfe gebraucht wird

Gummersbach Die “Oberberger Brücken” werden verlängert und ausgeweitet. Das Projekt der VSB gGmbH und der Diakonie Michaelshoven unterstützt und berät von Armut betroffene Menschen im Oberbergischen Kreis, unter anderem auch wohnungslose Personen. Das Projekt geht mit einer Laufzeit von vier Jahren in die Verlängerung.

Konkrete Umsetzung von Diakonie und VSB

Wie zuvor bestehen die Oberberger Brücken aus zwei Teilbereichen: Die Diakonie Michaelshoven fokussiert sich auf Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen, um sie an Hilfsangebote heranzuführen. Sie richtet sich an Menschen, die “durchs Raster fallen”, sucht kreisweit Orte wie Notunterkünfte oder Essensausgabestellen auf, um weitere Hilfsangebote zu vermitteln. Außerdem betreibt sie etwa 40 Anlaufpunkte im Kreis, an die sich Wohnungslose selbstständig wenden können und bietet auch spezielle Angebote für Frauen in Wohnungsnot.

Die VSB arbeitet dagegen häufig mit Personen mit Migrationshintergrund, die beispielsweise aufgrund von Sprachbarrieren Schwierigkeiten haben, sich zu orientieren, Anträge auszufüllen bzw. Hilfsangebote anzunehmen. Hierzu suchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kreisweit die betroffenen Personen auf und bieten mit Hilfe von Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern niederschwellige Unterstützung an, vermitteln zum Beispiel Sprachkurse, helfen in Bewerbungsprozessen oder beraten zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten. Auch negative Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Finanzen und Psyche werden individuell angegangen. “Vielen ratsuchenden Personen ist gar nicht bewusst, welche Hilfsmöglichkeiten es alles gibt”, so Vivan Sticher, Projektleitung bei der VSB gGmbH.

Die Projekte überschneiden sich zum Teil in beiden Institutionen, sodass schwer gesagt werden kann, wer welche Hilfe in Anspruch genommen hat. Zudem basiert die Arbeit beider auf gut funktionierenden Kooperationen. Daraus ergibt sich ein breites Netzwerk an Ansprechpartnern, wie etwa dem Oberbergischen Kreis, der Bewährungshilfe, der Klinik Marienheide, dem Jobcenter oder auch verschiedenen Städten und Gemeinden.

Steine im Weg: Corona-Nachwirkungen und Fachkräftemangel

Die Corona-Pandemie mit den dazugehörigen Maßnahmen zeigt ihre Auswirkungen auch im Arbeitsbereich von Diakonie und VSB. Beispielsweise die typischen Anlaufstellen wie Notunterkünfte und Essensausgaben wurden eher gemieden, sodass nicht nur bestehende Kontakte abbrechen, sondern auch keine neuen Kontakte geknüpft werden konnten. Zudem wurde vielen Hilfsangeboten durch die Betroffenen mit Misstrauen begegnet. Der Fachkräftemangel, der auch Sozialpädagogen betrifft, verschonte auch diese beiden Institutionen nicht.

Ein Blick nach vorn: Wegpunkte der Oberberger Brücken 2.0 für 2023

Für das Jahr 2023 stehen bereits Ziele und Wegpunkte der Oberberger Brücken 2.0 fest: Bereits seit diesem Monat sollen mindestens einmal pro Quartal niederschwellige Austauschangebote in den Sozialräumen angeboten werden. Etwa im März werden Beratungszeiten festgelegt, unter Umständen bei den Kooperationspartnern. Vermutlich wird im Mai ein Fachtag stattfinden, als Thema könnte man sich den Zugang zu Lebensmitteln oder Energiesparen vorstellen. Ab Juli sind weitere Fachtage geplant, durchgehend soll jedoch auch weiterhin eine individuelle Beratung und Unterstützung angeboten werden. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.

Autorin: Amei Schüttler

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Amei Schüttler
Amei Schüttler
Amei Schüttler ist Redakteurin bei den Oberberg-Nachrichten. Sie sitzt in unserer Zentralredaktion in Bergneustadt. Sie ist per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de für unsere Leser erreichbar.

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