Mittelstand Oberberg

Smartphone-Verkäufe sinken weltweit weiter

Sie sind unser stetiger Begleiter, doch genau das bleiben sie mittlerweile immer länger. Es geht um Smartphones – ob nun von Samsung, Apple oder Huawei. Die Nutzer sind sich der verschiedenen Probleme rund um Preis und Nachhaltigkeit bewusst und entscheiden sich deshalb immer öfter dazu, ein Smartphone zwei Jahre oder länger ihr Eigen zu nennen. Das führt schlussendlich dazu, dass die Smartphone-Verkäufe weltweit sinken.

2014 zeichneten die Statistiken den letzten großen Absatz-Anstieg auf. – Quelle: IG Infografik

Boom endet auch in Deutschland

Eine einstmals scheinbar unaufhaltbare Industrie ist in den letzten Jahren stagniert. Die Smartphone-Absätze weltweit sanken seit 2015 merklich. Abzusehen war dieser Trend schon länger, wenn wir uns die Verkaufszahlen ansehen und dabei im Speziellen auf Deutschland blicken. Waren es 2010 noch 5,5 Millionen verkaufte Smartphones, so stieg diese Zahl bis 2012 rapide an, ehe sie 2015 ihren Höhepunkt erreichte. Der Wert von 2010 wurde vier beziehungsweise sechs Jahre später mehr als vervierfacht. Und dennoch mussten die Unternehmen in der Folge mit stagnierendem Absatz rechnen. 2017 wurden, wie in der oberen Infografik zu erkennen, weniger Smartphones abgesetzt als es noch drei Jahre zuvor der Fall war.

Auch in den kommenden Jahren ist kein Wachstum zu erwarten. Dennoch ist kein merkliches Umdenken der Unternehmen zu erkennen, die mit iPhone X und Galaxy S10 weiterhin Bekanntes produzieren. Dies ist womöglich auf die nach wie vor steigenden Aktienkurse von Konzernen wie Apple und Samsung, die keine Anpassung der Unternehmensphilosophie erfordern, zurückzuführen. In jedem Jahr verzeichnen die Aktienkurse eine Steigerung, zuletzt sogar fast auf Rekordhöhe. Vor allem jene Investoren, die sich die Vorteile des CFD-Handels zunutze machen, profitieren von diesem stetigen Anstieg. Mit den Differenzkontrakten erhalten die CFD-Trader keine Aktien, sondern setzen lediglich darauf, ob ein Kurs steigt oder fällt. Schlussendlich wird durch den zeitgerechten Verkauf versucht, hieraus Profit zu erzielen, was im Falle von Apple bei vielen exzellent gelang.

Huawei versucht Angriff auf die großen Namen

Der Anteil von Apple und Samsung an den Verkaufszahlen steigt. – Quelle: IG Infografik

Auch wenn das weltweite Wachstum des Smartphone-Marktes aktuell insgesamt 3 % beträgt, sind immer größere Anteile dieser Summe auf zwei Konzerne aufgeteilt: Apple und Samsung. Im Vergleich dazu sank bei der dritten Kraft auf dem Markt, Huawei, zwar der Anteil, allerdings stiegen die Verkaufszahlen. Das neue Smartphone P30 Pro kostet derzeit bereits knapp 1.000 Euro, sodass auch in Zukunft keine fallenden Preise zu erwarten sind – auch nicht bei der bevorstehenden Markteinführung von Huawei Mate 30. Nichtsdestotrotz versucht der chinesische Hersteller, in die Phalanx der großen Zwei einzubrechen. Ob das gelingt?

Angesichts der rückläufigen Verkaufszahlen darf daran gezweifelt werden. Im Premiumsegment haben sich Apple und Samsung bereits seit langer Zeit einen Namen gemacht und dürften nicht zuletzt deshalb nur schwer von der Spitze zu verdrängen sein. Neben den Preisen ist es, wie zu Beginn erwähnt, vor allem die Nachhaltigkeit, die Menschen dazu veranlasst, weniger Elektroschrott zu produzieren und die Geräte länger als zuvor zu nutzen. Die technischen Fortschritte sind, wie die weltweiten Absatzzahlen, ebenfalls langsamer geworden, sodass sich ein Upgrade meist ohnehin nur minimal lohnt. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend auch in der näheren Zukunft fortsetzt. Wie lange können sich die Unternehmen das leisten?

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche verantwortet die Redaktion Oberberg-Nachrichten. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist telefonisch unter 02261-9989-885, oder über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@oberberg-nachrichten.de - Redaktionssprechstunde: Mo, Di und Do von 10-12 Uhr.

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