KommunenWipperfürth

Großes Engagement, um Gewalt vorzubeugen

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Soziales Miteinander, Konfliktlösung und gewaltfreies Zusammenleben: Mit dem neuen Angebot „Soziales Lernen“ hat die Arbeitsgemeinschaft Emanzipatorische Jugendarbeit die letzte Lücke kontinuierlicher Gewaltprävention im Oberbergischen Kreis geschlossen

Oberbergischer Kreis/Wipperfürth – Zu einem sozialen und gewaltfreien Zusammenleben beitragen, insbesondere Kindern und Jugendlichen Hilfestellungen geben, weder Opfer noch Täter zu werden – mit diesen anspruchsvollen Zielen haben die Projektleiter Monika und Freddy Müller bereits ab Ende der 1980er Jahre die ersten Kurse rund um die später betitelte Arbeitsgemeinschaft Emanzipatorische Jugendarbeit (AG em-jug) gestartet.

Die AG, bestehend aus dem Amt für Schule und Bildung des Oberbergischen Kreises sowie der Kreispolizeibehörde, leistet bereits seit Jahren wertvolle Arbeit im Zuge der Gewaltprävention. „Bei der Arbeitsgemeinschaft handelt es sich um ein funktionierendes Netzwerk zur Normen- und Wertevermittlung, das weit über unsere Kreisgrenzen hinaus wirkt. Es kooperiert arbeitsteilig und sehr konstruktiv“, lobt Landrat Hagen Jobi.

Die Projektleiter der AG em-jug, Freddy und Monika Müller, stellen ihr Konzept zur Gewaltprävention vor (Foto: OBK).
Die Projektleiter der AG em-jug, Freddy und Monika Müller, stellen ihr Konzept zur Gewaltprävention vor (Foto: OBK).

Neues Angebot feiert erfolgreichen Praxistest

Nun feierte die AG em-jug im Forum der Kreissparkasse Wipperfürth einen weiteren Meilenstein. Mit der erfolgreichen Durchführung des Pilotprojekts „Soziales Lernen“ an den Wipperfürther Schulen St. Angela Gymnasium und Hermann-Voss Realschule ist die letzte Lücke kontinuierlicher Gewaltprävention geschlossen worden. Denn das Angebot kam beim Praxistest bestens an und kann nun auch von Schulen, Jugendeinrichtungen sowie Vereinen aus dem gesamten Kreisgebiet gebucht werden. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 14 Jahren (5. bis 7. Klasse).

Dabei geht es darum, gerade in der Unterstufe mit neu zusammengestellten Klassenverbänden ein soziales Miteinander und damit eine gute Lernatmosphäre zu schaffen. Es handelt sich also um eine erste Sensibilisierung für Themen wie Gewalt und Mobbing – nach dem Motto „Wie wünsche ich, dass man mit mir umgeht – und wie gehe ich mit anderen um?“. Den Klassen dieses Bewusstsein zu vermitteln, sei in der Praxis gelungen, berichten die Schulleiter Sabine Biesenbach und Walter Krämer. Die Schülerinnen und Schüler seien durchaus in der Lage, sich und ihr eigenes Verhalten zu reflektieren, Lösungswege zu finden und diese dann auch umzusetzen.

Genau diesen Effekt erhofft sich auch Anja Derksen, Leiterin der Qualifizierung „Soziales Lernen“ und Netzwerkleiterin der AG em-jug. „In den insgesamt zwölf Unterrichtsstunden möchten wir erreichen, dass sich die Kinder irgendwann selbst an die Regeln erinnern und begreifen, wie sich ein Betroffener fühlt, wenn man beschimpft, beleidigt oder sogar geschlagen wird. Wir möchten aufzeigen, dass Gewalt kein Ausweg ist“, sagt Derksen.

Nachhaltigkeit und Flächendeckung von großer Bedeutung

Mit dem neuen Programm für Schüler zwischen 11 und 14 Jahren gibt es im Oberbergischen Kreis ab sofort ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Gewaltprävention. „Die AG em-jug betreut dadurch mit ihren vielfältigen Angeboten nunmehr Kinder und Jugendliche vom Kindergarten an bis hin zur Schwelle des Erwachsenenseins“, freut sich Landrat Hagen Jobi, der appellierte: „Wir alle müssen zusammen dafür Sorge tragen, dass die zukünftigen Erwachsenen im Kindes- und Jugendalter lernen, wie sie Konflikte und Probleme lösen können, ohne dabei Gewalt auszuüben.“

An den Projektleitern der Arbeitsgemeinschaft Emanzipatorische Jugendarbeit, Monika und Freddy Müller, wird dieses Vorhaben nicht scheitern: „Wir werden nicht locker lassen und uns weiter für die Sache einsetzen. Nachhaltigkeit, Langfristigkeit und Flächendeckung sind wesentliche Aspekte, damit unsere Angebote wirken.“

Einen Vorzeigecharakter unter Oberbergs Kommunen hat dabei Wipperfürth, allen voran durch die Bürgerstiftung „WippKids“, in der sich neben Thomas Bosbach auch der Wipperfürther Kreissparkassen-Regionaldirektor Helmut Wagner besonders engagiert. So sind in den vergangenen gut viereinhalb Jahren 141 Präventionstrainings mit 1740 Teilnehmern in Wipperfürth durchgeführt worden, vor allem auch in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen und Schulen.

Auszeichnungen für engagierte Einrichtungen

Einige davon wurden für die (wiederholte) Durchführung von Gewaltpräventionstrainings ausgezeichnet. Landrat Hagen Jobi und Wipperfürths Bürgermeister Michael von Rekowski verteilten Urkunden an:

Schulen

  • Hermann Voss Realschule
  • St. Angela Gymnasium (jeweils Pilotprojekt „Soziales Lernen“)
  • Konrad Adenauer Hauptschule (Stufenprojekt „Selbstsicherheitstraining“)
  • GGS Kreuzberg (Schulprojekt „Mut tut gut“)
  • Grundschule Wipperfeld (Stufenprojekt „Mut tut gut“)

Kindertageseinrichtungen (alle jeweils fünf Mal „Mut tut gut“ durchgeführt)

  • St. Anna (Hämmern)
  • St. Anna (Thier)
  • St. Raphael (Kreuzberg)
  • St. Clemens (Wipperfeld)
  • Evangelische Kindertagesstätte (Klaswipper)
  • Evangelischer Kindergarten Sonnenkäfer
  • DRK-Kindertageseinrichtung Rasselbande
  • AWO-Kindergarten Erna Schmitz
  • Johanniter-Kindergarten Wirbelwind
  • St. Nikolaus (Klosterberg)

Weitere Informationen gibt es unter www.em-jug.de.

Auf vielen Füßen steht das Engagement zur Gewaltprävention zur Freude von Landrat Hagen Jobi (l.) - Foto: OBK.
Auf vielen Füßen steht das Engagement zur Gewaltprävention zur Freude von Landrat Hagen Jobi (l.) – Foto: OBK.
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