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Immobilienbetrug im Internet: So erkennen Sie die Warnzeichen

Niedrige Zinsen, unsichere wirtschaftliche Situation: für viele Deutsche ist es derzeit besonders attraktiv, auf Immobilien als Wertanlage zu setzen. Bei der Online-Suche nach dem geeigneten Objekt lauern jedoch Betrüger auf Geld und persönliche Daten.

Deutschland und auch die Region erleben derzeit einen kleinen Immobilienboom. Nicht nur kaufen immer mehr Deutsche Ferienimmobilien, auch sonst sind Häuser und Wohnungen gefragt.

Immer mehr Menschen nutzen das Internet für Suche und Kauf von Immobilien. Das ist bequem und übersichtlich, birgt jedoch auch Risiken. Wie auf praktisch allen Online-Handelsplattformen tummeln sich auch auf Immobilienportalen Betrüger.

 Die Maschen der Betrüger

Die anzutreffenden Betrugsszenarien sind dabei durchaus vielfältig und kreativ. Kriminelle versuchen etwa, gutgläubige Immobilienkäufer durch den sogenannten Vorkasse-Betrug, das häufigste Betrugsszenario auf derartigen Plattformen, um ihr Geld zu bringen. Dabei schlägt der angebliche Eigentümer, der oft vorgibt im Ausland zu sein, dem Interessenten vor, den Schlüssel für die freie Wohnung per Post zu schicken. Als Sicherheit will er vorab eine Kaution, zu zahlen über einen Transferservice wie Western Union. Dort ist die Anweisung nicht rückgängig zu machen. Wer bezahlt, bekommt aber nie einen Schlüssel.

In ähnlicher Form wird auch per Nachnahme betrogen. Dabei wird der Versand eines Schlüssels per Nachnahme angeboten. Der versendete Schlüssel passt jedoch nicht zur Immobilie, und ihr Geld sehen die betrogenen Kunden nie wieder.

Daneben lassen sich Betrüger auch gern für Maklerdienste bezahlen. Sie bieten Kunden etwa Listen mit attraktiven Immobilien an, die sie aber nicht selbst erstellt, sondern heimlich und unerlaubt von seriösen Kollegen kopiert haben.

Neben den speziell auf den Immobilienkauf zugeschnittenen Betrugsmaschen finden sich auch auf Immobilienportalen die im Internet allgegenwärtigen Phishing-Versuche, bei denen persönliche Daten – insbesondere Bankdaten – ausgespäht werden sollen. Interessenten erhalten E-Mails mit Links, die beispielsweise auf Listen attraktiver Immobilien oder den Login zu einem entsprechenden Portal führen sollen. Dahinter verbergen sich dann Websites, die nur dem Ausspähen persönlicher Daten dienen, oder Schadsoftware wie Viren und Trojaner.

Warnzeichen: Hier ist Vorsicht geboten

Zwar versuchen die meisten großen Immobilienplattformen, betrügerische Angebote so schnell wie möglich aufzuspüren und zu löschen und die Konten der Betrüger zu sperren, erklärt immowelt.de. Mitunter jedoch bleiben betrügerische Angebote eine Weile im Netz, bevor sie entdeckt werden. Daher sollten Kunden wissen, wie sie diese erkennen.

Die Vorab-Forderung von Kaution oder Maklerhonoraren ist in Deutschland nicht üblich. Sie stellt daher praktisch immer ein deutliches Warnsignal dar. Auf derartige Forderungen sollten sich Immobilienkäufer auf gar keinen Fall einlassen.

Aufpassen sollten Interessenten auch, wenn ein Angebot auf den ersten Blick zu gut erscheint, um wahr zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Instinkt nicht trügt und das unrealistisch attraktive Angebot nur dazu dienen soll, die Aufmerksamkeit auf betrügerische Produkte oder Dienstleistungen zu lenken, ist hoch. So schwer es auch fällt: von Immobilien, die ohne ersichtlichen Grund deutlich günstiger sind als andere, ähnliche Objekte in vergleichbarer Lage sollten Käufer auf jeden Fall die Finger lassen.

Ein weiteres Warnzeichen ist auch eine auffällig schlechte Form der Immobilien-Angebote. Mieses Deutsch oder Englisch, eine Häufung von Rechtschreib- und Grammatikfehlern, oder die typischen Ergebnisse von Online-Übersetzungstools verweisen in den seltensten Fällen auf seriöse Angebote – auch hier gilt: Finger weg. Das gleiche gilt, wenn Texte und Bilder offensichtlich von anderen Anbietern oder Websites kopiert wurden.

So schützen Sie sich

Neben der Beachtung der genannten Warnzeichen können sich Käufer vor allem schützen, indem sie auf sichere Zahlungsmethoden zurückgreifen. Die Polizei warnt: Bargeldtransfers sind generell nicht dazu geeignet, Geschäfte mit Unbekannten abzuschließen.

Zum Schutz vor Phishing-Szenarien und Schadsoftware ist auch die Verwendung eines geeigneten Virenscanners empfehlenswert. Außerdem sollten verwendete Programme, insbesondere der Webbrowser, sowie das Betriebssystem stets aktuell gehalten werden.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche verantwortet die Redaktion Oberberg-Nachrichten. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist telefonisch unter 02261-9989-885, oder über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@oberberg-nachrichten.de - Redaktionssprechstunde: Mo, Di und Do von 10-12 Uhr.

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