KommunenLeserbeiträge

Leserbrief – Eine schöne Weihnachtsgeschichte

Heute erreichte die Redaktion ein Leserbrief einer Dame. Die Redaktion beschloss diesen schönen Leserbrief zu veröffentlichen. 

Meine schönste Weihnachtsgeschichte

„Am 2. Adventwochenende 2017, als der Winter plötzlich mit aller Wucht über uns hereinbrach, war mein Sohn mit seiner Frau und seinen beiden Kindern auf dem Weg aus dem Rheinland ins Sauerland. Das Schneegestöber wurde immer dichter, die Autobahn immer gefährlicher und unbefahrbarer. Autos lagen im Graben, das Erreichen des Sauerlandes war unwahrscheinlich und zu gefährlich. Sie entschlossen sich von der Autobahn abzufahren und den Rückweg über die Landstraße zu nehmen.

Die erste Anhöhe erwies sich als kaum überwindbar. Im Schneckentempo und Schleudermodus erreichten sie das erste Haus eines bergischen Dorfes. Dann ging nichts mehr. Mittlerweile war es ca. 22.00 Uhr. Im Haus brannte Licht und mein Sohn schellte an der Haustür. Ein Junge, etwa 10 Jahre alt, öffnete. „Gibt es hier im Ort einen Gasthof oder eine Pension?“ „Das weiß ich nicht. Da hinten wohnt der Chef des Dorfes. Der weiß das bestimmt.“ Frau und Kinder blieben im Auto zurück, mein Sohn machte sich auf den Weg zum „Chef“. Dort brannte auch noch Licht und nach einer Weile wurde auch diese Tür geöffnet. Der „Chef“ persönlich stand im Türrahmen. Mein Sohn trug seine Bitte vor. „Eine Pension gibt es hier nicht. Vielleicht im nächsten Ort, das weiß ich nicht. Bestellen sie sich ein Taxi und versuchen es dort.“ „Geben sie mir bitte die Telefonnummer eines Taxiunternehmens?“ Die Nummer bekam er und lief zurück zu seiner Familie. Die saß von Sturm und Schnee umtost im Auto. Der Junge aus dem Haus war bei ihnen und lud sie alle ein zu ihnen ins Warme zu kommen. Seine Eltern und zwei weitere Geschwister standen ebenfalls mit offenen Armen an der Haustür. Unsere „Vier“ krabbelten dankbar aus dem Auto und wurden herzlich und selbstverständlich empfangen und aufgenommen. Der Junge und seine Geschwister sprachen Deutsch. Die Verständigung war durch die „Dolmetscher“ gesichert. Im Wohnzimmer wurde ratz fatz Platz für ein Matratzenlager geschaffen auf dem die „Vier“ ihre müden Häupter sicher, warm und trocken niederlegen konnten. Das Haus mit nunmehr 9 Personen schlief.

Am nächsten Morgen bog sich der Tisch. Ein typisch syrisches Frühstück war liebevoll und üppig angerichtet an dem sich alle laben durften.

Was für ein Geschenk!

Was für eine Gastfreundschaft!

Was für ein Vertrauen!

Was für eine Hilfsbereitschaft!

DANKE, liebe syrische Gastfamilie, dass ihr unsere Kinder bei euch aufgenommen habt.

Gottes Segen euch allen!“

Verfasserin: Annette Schauerte

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