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VfL kann Kiel nur eine Halbzeit lang ärgern

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VfL Gummersbach – THW Kiel 26:32 (15:13).
 Am Ende war es dann doch der standesgemäße Sieg für den amtierenden und wohl auch kommenden deutschen Handballmeister. Dennoch verließen die 4.132 Besucher in der SCHWALBE arena die Halle mit zufriedenen Gesichtern, denn der THW setzte sich erst nach dem Pausentee gegen einen starken VfL durch. Eine sehr gute Halbzeit reicht halt nun einmal nicht gegen dieses Ausnahmeteam. Nach dem 16:13 durch Julius Kühn unmittelbar nach dem Wiederanpfiff, dauert es keine zehn Minuten, ehe der Sieger des heutigen Abends feststand. Durch einen 7:0-Lauf setzte sich der Gast mit 16:20 ab, und die Hoffnungen der VfL-Anhänger schwanden zusehends. Nationalspieler Steffen Weinhold drehten nun mit seinem Rückraumkollegen auf und auch Andreas Palicka, der in Durchgang eins klar im Schatten von Carsten Lichtlein stand, war nun zur Stelle. Der THW stand nun viel besser in der Deckung, und das war dann auch der Schlüssel zum dann doch recht schnellen und klaren Erfolg.
Maximilian Jaeger traf in seinem ersten Bundesligaspiel mit dem letzten Siebenmeter
Maximilian Jaeger traf in seinem ersten Bundesligaspiel mit dem letzten Siebenmeter
In der Folgezeit war der VfL darauf bedacht, den Rückstand in Grenzen zu halten, und das gelang auch. Bis kurz vor Schluss hielt der Vier-Tore-Rückstand, aber mehr war heute nicht mehr drin. Man hatte nun auch immer das Gefühl, dass der THW jederzeit noch eine Schippe drauflegen konnte. Der VfL aber kämpfte bis zuletzt und verkaufte sich sehr teuer. In den Schlussminuten kamen auch noch der lange verletzte Andreas Heyme sowie Akademie-Spieler Maximilian Jaeger zum Einsatz, der sogar noch ein umjubeltes Siebenmetertor erzielte.
Carsten Lichtlein hatte eine starke erste Halbzeit
Carsten Lichtlein hatte eine starke erste Halbzeit
Und was war das für eine erste Hälfte, die die Besucher in der ausverkauften SCHWALBE arena kaum auf ihren Sitzen hielt. Nationaltorhüter Carsten Lichtlein schien sich heute besonders viel vorgenommen zu haben. Aus nächster Nähe zog er den THW-Angreifern reihenweise den Zahn und parierte auch noch einen Siebenmeter von Marko Vujin. Hellwach präsentierte sich die Gummersbacher aber auch im Angriff. Ideenreich und wurfgewaltig, stets am Limit. Unmittelbar nach dem 0:1 durch Rune Dahmke, drehte der VfL auf. Andreas Schröder traf zum Ausgleich, Sekunden später fing Raul Santos einen THW-Angriff ab, scheiterte zwar beim Gegenstoß, aber Florian von Gruchalla war mitgelaufen und traf zur 2:1-Führung. Dies war die Initialzündung, denn bis zur Pause bestimmten die Gastgeber erstaunlicherweise die Partie.
Florian von Gruchalla bei einem seiner 2 Tore
Florian von Gruchalla bei einem seiner 2 Tore
Neben einer starken Angriffsleistung war es vor allem aber die aggressive Deckung, die den Rekordmeister vor Probleme stellt und das Starensemble zu völlig ungewohnten Fehlern zwang. Nach dem 12:8 durch Mark Bult schien sogar eine Sensation möglich, aber durch zwei Treffer von Canellas verhinderte der Gast zunächst Schlimmeres. Bei diesen zwei Treffern Rückstand blieb es dann auch, und in der Pause schien Meistermacher Alfred Gislason die richtigen Worte gefunden zu haben.
VfL Trainer Kurtagic musste seine Lautstarken Bemerkungen in Richtung Schiedsrichter mit einer Zweiminuten Strafe bezahlen
VfL Trainer Kurtagic musste seine Lautstarken Bemerkungen in Richtung Schiedsrichter mit einer Zweiminuten Strafe bezahlen
THW Kiel: Andreas Palicka (1. bis 60., 11 Paraden), Kim Sonne-Hansen (nur bei zwei Siebenmetern); Domagoj Duvnjak (1), Rene Toft Hansen, Christian Sprenger (1), Steffen Weinhold (4), Patrick Wiencek (2), Niclas Ekberg (6), Rasmus Lauge Schmidt, Joan Canellas (7/4), Rune Dahmke (5), Aron Palmarsson (1), Filip Jicha (4), Marko Vujin (1).
VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein (1. bis 60., 14 Paraden), Matthias Puhle (nur bei einem Siebenmeter); Tobias Schroeter (3), Simon Ernst (1), Julius Kühn (2), Magnus Persson (n. e.), Joakim Larsson (2), Gunnar Stein Jonsson, Florian von Gruchalla (2), Mark Bult (4/1), Alexander Becker (1), Andreas Schröder (2), Raul Santos (8/4), Maximilian Jaeger (1/1), Andreas Heyme.
Siebenmeter: 6:5 – 5:4 (Santos wirft über das Tor – Lichtlein hält gegen Vujin)
Zeitstrafen:  6:4 (Bult, Ernst, Kurtagic – Duvnjak, Toft Hansen)
Schiedsrichter: Andreas Pritschow/Marcus Pritschow.
Zuschauer: 4.132 (ausverkauft).
Spielfilm: 2:2 (6.), 5:3 (10.), 7:5 (14.), 8:8 (18.), 12:8 (23.), 12:10 (25.), 13:12 (25.), 15:13 – 16:13 (31.), 16:20 (39.), 18:22 (45.), 19:24 (47.), 21:26 (52.), 25:30 (57.), 26:32.
Stimmen zum Spiel:
Alfred Gislason (Trainer THW Kiel): „Mir ist heute ein Stein vom Herzen gefallen. Wir wussten, dass uns ein sehr schweres Spiel erwartet. Gummersbach hat Vollgas gegeben und Charakter gezeigt. Ich war froh, dass wir nur mit zwei Toren zurücklagen, denn der VfL war in der ersten Halbzeit klar besser. Sie haben super gedeckt, Lichtlein hat stark gehalten, und wir waren fast immer einen Schritt zu spät. Nach dem Wechsel haben wir uns deutlich gesteigert. Die Deckung stand, Palicka hat sich noch einmal gesteigert und vorne waren wir dann auch erfolgreich. Dennoch denke ich, dass der Sieg etwas zu hoch ausfiel. Kompliment an Emir und seine Mannschaft.“
Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): „Wir können alles in allen sehr zufrieden sein. Wie haben super in dieses Spiel gefunden und alles in die Waagschale geworfen. Wir haben sehr gut und aggressiv verteidigt, Carsten hat super gehalten und die erste Hälfte ging verdient an uns. Nach dem 7:0-Lauf für Kiel war das Spiel dann gedreht und entschieden. Dennoch haben wir weiter gekämpft, uns gut gewehrt und Charakter bewiesen. Am Ende konnte ich sogar noch jungen und länger verletzten Spielern die Einsatzchance bieten. Es war unter dem Strich ein toller Abend.“
Thorsten Storm (Manager THW Kiel): „Natürlich bin ich auch froh, dass wir gewonnen haben. Es war offenbar schwer für die Jungs, eine so lange Zeit kein Spiel zu haben. Vielleicht lag es auch daran in Halbzeit eins. Dennoch wusste ich genau, dass wir nicht zwei so schlechte Halbzeiten spielen werden. Kompliment aber auch von mir an den VfL.“
Frank Flatten (Manager VfL Gummersbach): „Kompliment an Emir und seine Mannschaft und auch ein Riesenkompliment an dieses großartige Publikum. Wir haben eine sehr starke erste Halbzeit gezeigt, ehe dann der THW doch noch seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Man hat gesehen, dass diese Mannschaft in einem positiven Entwicklungsprozess steckt und über großes Potenzial verfügt. Wir freuen uns, dass alle Beteiligten und natürlich die Fans diesen Weg mit uns gehen.“
Text : Pressestelle VfL Handball Gummersbach GmbH
Ex VfL'er Patrick Wienceck schenkte Lichtlein 2 mal ein
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