ArchivHeiraten in OberbergReichshof

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

Hochzeit von Nicole und Thomas Pütz

Wer einen Thomas Pütz am 1. Juli 2017 kirchlich heiratet, der braucht sich um die Feierlichkeiten keine Gedanken zu machen.

Thomas Pütz ist sein eigener Weddingplanner, der sein Organisationstalent, die Liebe zum Detail und den Hang zur Perfektion seiner Frau Nicole und den 170 geladenen Gästen, Nachbarn und Anwohnern des 1700-Seelen-Ortes Wildbergerhütte in der Feriengemeinde Reichshof, sowie der örtlichen Presse wiedermal eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Ein einziger kleiner Wermutstropfen trübte die Feierlichkeiten: Thomas‘ – von dem Frau, Familie und Freunde einhellig behaupten, dass das Wort „Hindernis“ in seinem Vokabular nicht existiert – ganz großer Draht nach oben, war an diesem Samstag nicht hergestellt. Der Wettergott trübte mit leichten Schauern die Hochzeitsfeier, was aber sowohl der Feierlich- als auch der Fröhlichkeit, während der kirchlichen Zeremonie und dem anschließenden Fest, keinen Abbruch tat.

Bereits der medienreife Heiratsantrag vor zwei Jahren, für den er u. a. den Rheinischen „Kanzler der Herzen“, CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, den Kabarettisten Konrad Beikircher sowie Fernsehdarsteller Ross Anthony und Knochenbrecher Tamme Hanken gewinnen konnte, schaffte es Thomas mit seinem filmischen Werben um Nicole bis zu einem Bericht in die Nachrichten von RTL. Auch andere Medien (WDR, Bild, Radio Berg usw.) berichteten damals über den Antragsfilm.

Wie viele Stunden er nun für die perfekte Ausrichtung seiner eigenen Hochzeitsfeier verbracht hat, dies kann man nur erahnen, denn es sollte „Der perfekte Tag“ für seine große Liebe Nicole, ihn und die Gäste werden.

Foto: Simone Richter

Nachbarn und Anwohner rund um die Feierlichkeiten informierte er mit einem freundlichen Schreiben über das anstehende Fest, entschuldigte sich für etwaige Unannehmlichkeiten und verwöhnte diese mit einem süßen Gruß.
Auf dem Parkplatz vor der Kirche und auf dem eigens für diesen Tag angemieteten Dorfplatz standen freundliche Parkeinweiser, selbstverständlich hatten die Menschen, die nicht so gut zu Fuß waren und Familien mit kleinen Kindern Vorrang.

Da stand er nun vor der Kirche, sichtlich entspannt, für jeden seiner Gäste ein freundliches Wort und gute Wünsche parat, und wartete auf den Beginn der Trauzeremonie und auf das kirchliche Jawort mit seiner Frau Nicole.

Der St. Bonifatius Kirche, die durch Natursteine und Holzbauweise mit eigener Schönheit und Schlichtheit verzaubert, überließ Thomas somit fast ihre eigene Wirkung. Dezenter Blumenschmuck aus Sonnenblumen, weißen Rosen und Efeu schmückten den Altar und die Bankreihen der Kirche, einige weiße Kerzen leuchteten auf dem Altar und an den Wänden. Diese schlichte Eleganz passte und wirkte.

Während die Gäste im Innenraum durch ein aufwendig gedrucktes Programmheft über den Ablauf der Feierlichkeiten in der Kirche und nach dem Gottesdienst informiert wurden, trabte Frau Nicole auf ihrem schwarz-weißen Tinkerpferd „Texas“ selber zu ihrer Hochzeit an, frei nach dem Motto: Selbst ist die Braut! Auch ihr war eine gewisse Fröhlichkeit und Entspannung anzumerken, selbst der leichte Nieselregen – normalerweise für jede Frau und deren aufwendig drapierte Hochzeitsfrisur ein Gau – störte sie nicht.

Diakon Willibert Pauels, vielen aus dem Kölner Karneval als „Ne bergische Jung“ bekannt, führte die Braut mit ihrem Vater Manfred in die Kirche.

Der Gottesdienst selber, von Diakon Pauels in einem gelungenen Spagat zwischen religiösem Brauchtum und Rheinischer Leichtigkeit zelebriert, wurde durch unterschiedliche musikalische Darbietungen verschiedener Künstler bereichert:

Ob nun zu Beginn der heimische, banderfahrene Sebastian Berlemann auf der Gitarre das Lieblingslied der Braut, „Angels“ von Robbie Williams oder die von „The Voice of Germany“ bekannte Lisette Whitter das „Halleluja“ von Leonhard Cohen sang, aber auch als die Violinistin Natalie Bolinski Bachs „Ave Maria“ spielte, für Gänsehautmomente sorgte jedes einzelne Stück.

Willibert Pauels ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, einen musikalischen Beitrag mit Reinhard Meys „Und für mein Mädchen“ zu spielen, und all die, die nicht im Innenraum der Kirche waren glaubten Helene Fischer zu hören, als die aus „DSDS“ bekannte Sängerin Vivian Scarlett Heymann „Unser Tag“ sang.

Nach dem Evangelium, der Predigt und der eigentlichen Trauung, in der sich das Brautpaar einen einzigen privaten und intimen Moment während des Kusses hinter vorgehaltenen Händen gönnte, stimmte das Duo „Out of Many One“ den Gospelsong „Oh Happy Day“ an und animierte zum Mitsingen, Mitklatschen und Mittanzen. Die spätestens da, konnte die Stimmung nicht mehr getoppt werden.

Im Anschluss an das Gebet und den Segen, beim Auszug des Brautpaares aus der Kirche, stimmte der den Karnevalsjecken sicherlich bekannte Sänger Ralf Dreßen das Lied „Schenk mir dein Herz“ an.

Vor der Kirche stand für die beiden frischvermählten Eheleute Nicole und Thomas ein Spalier aus 16 Reitern, die erst einmal vom Brautpaar freudig und mit strahlenden Augen begrüßt wurden. Manch einer erinnerte sich spätestens hier noch an die Worte des Diakons in der Kirche, die Nicole und Thomas perfekt zu leben verstehen:

„Gott schläft in Pflanzen, träumt in Tieren und erwacht in Menschen.“

Und selbstverständlich gab es für alle Gäste nach der Trauung im Außenbereich der Kirche die Möglichkeit, sich mit einem Stück eines esstischgroßen Traumes von Erdbeerbiskuithochzeitstorte, Kaffee, Sekt und weiteren kalten Getränken zu stärken.

Der Wurf des Brautstraußes in die unverheiratete Damenwelt, ebenso das Steigenlassen von weiß- und türkisfarbenen Luftballons mit eigens gedruckten Postkarten – versehen mit liebevollen Glückwünschen der Gäste – sowie weitere musikalische Darbietungen von Vivian Scarlet Heymann und Ralf Dreßen, anmoderiert von Schauspielerin und Komikerin Gabi Weis, alias Irmgard Knüppel, die auch souverän durch das Programm des weiteren Abends führte.

Durch einen berittenen Fanfarenzug aus Warendorf sowie Guido Kaltenbach aus Ruppichteroth mit einer Vierspänner-Kutsche, der das Brautpaar selber und den folgenden Autokorso mit einer großen Ehrenrunde durch den Ort führte, verlagerten sich die weltlichen Feierlichkeiten derweil in die angemietete Turnhalle.

Diese erstrahlte in einem besonderen Glanz: Abgehangene weiß-azurblaue Decken, in weiß eindeckte runde Tische mit einem tiefen türkisfarbenen Tischband versehen, silberne Leuchtern mit azurblauen Kerzen, dezenter Blumenschmuck und Stühle mit weißen Stuhlhussen verzauberten die sonst für den Schul- und Vereinssport genutzte Halle in einen Festsaal.

Das aufmerksame, zahlreiche Serviceteam war stets freundlich und kompetent um das Wohl des Brautpaares und das der anwesenden Gäste bemüht.

Der ortsansässige bekannte Partyservice Becker feuerte von mediterranen bis hin zu herzhaften Köstlichkeiten, sowie feinsten Desserts, ein wahres kulinarisches Feuerwerk ab. Wer beim Buffet in der Reihe warten musste, der konnte seine Wartezeit mit dem Sehen von kleinen Filmbeiträgen oder dem Hören von Hintergrundmusik elegant überbrücken.

Ebenfalls erwähnenswert, da sehr entspannend für die Eltern der kleineren Hochzeitsgäste, dass nicht nur für den eigenen Sonnenschein, sondern auch für die übrigen Kinder eigens eine Kinderbetreuerin vor Ort war, die gerade die jungen Damen mit Kinderschminken und Malerei verzückte.

Für alle etwaigen Situationen, die so manchen weiblichen Hochzeitsgast in Verlegenheit bringen könnte, aber teilweise auch hilfreich für den mitgereisten Partner wäre, waren in den Sanitärräumen diverse „Notfallartikel“ zu finden, was gerade die Damenwelt zum Erstaunen brachte und verzückte.

Die Gäste und das Brautpaar wurden natürlich nicht nur von der während des Tages begleitenden Fotografen fotografiert. Ebenfalls war auch noch eine Fotobox aufgestellt, in welcher man sich noch dezent dekorieren und mit einem netten Foto in das Gästebuch verewigen konnte.

Zwischenzeitlich plauderten Freunde und Familie aus dem Nähkästchen und gaben mit ihren Beiträgen das ein oder andere Geheimnis von Nicole und Thomas preis, was bei den Gästen natürlich zu vielen Lachern führte. Der Konsens aus den liebgemeinten Neckereien war jedoch einhellig, dass die beiden Frohnaturen, Nicole und Thomas, ein Motto während ihres eigenen, aber auch gemeinsamen Lebens stets begleitet und begleitet hat:

„Hinfallen, schütteln, Krönchen richten, lächeln und weitermachen. Denn: Geht nicht, gibt´s nicht!“ Und im Hause Pütz schon einmal gar nicht!

Mit dem Hochzeitstanz zu Hildegard Knefs „Für mich soll´s rote Rosen regnen“ eröffnete das Brautpaar die Tanzfläche, anschließend tanzten die Braut und ihr Vater. Danach war die Tanzfläche für alle freigegeben.

Zu etwas späterer Stunde heizte dann die mit Deutschlands Medienpreis ausgezeichnete sechsköpfige – eigens aus Bayern angereiste – Partyband „Die Partyteufel“ das Brautpaar und die Gäste bis in die frühen Morgenstunden ein.

Wie lange die Feierlichkeiten gingen, das wird wohl das Einzige gewesen sein, was der Weddingplanner Thomas nicht in Perfektion planen konnte.

Fazit eines wunderschönen Tages für das Brautpaar Nicole und Thomas, für die kleine Familie Pütz, für alle Gäste, Akteure, Helfer und Unterstützer:

Besser geht´s nicht!

Und wenn man dann einen bescheidenen und sich selber zurücknehmenden Ehemann erlebt, der seiner geliebten Frau ein solches Fest schenkt, dann muss man im Resümee feststellen: „Alles richtig gemacht“ und darf lächelnd ein wunderschönes Fest in Erinnerung behalten.

Autor: Bettina Becker-Lang

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