Politik in Oberberg

Gegen unnötige Verschwendung von Lebensmitteln ankämpfen

Ob hierzulande oder auf internationalem Parkett, die Politik ist sich einig, dass der schon seit vielen Jahren anhaltenden Lebensmittelverschwendung ein Ende gesetzt werden muss. Insbesondere die wirtschaftlich führenden und reichen Nationen haben dieses Ziel auch für das Jahr 2015 erneut ausgerufen. Doch werden die Rufe von Politikern, Menschrechtlern, Persönlichkeiten aus den öffentlichen Lebensbereichen oder Wirtschaftlern endlich erhört? Wird man langfristige und vor allem gemeinsame Lösungen finden, die nachhaltig wirken und den Ärmsten der Armen zugutekommen?

Wenn es um die Glaubwürdigkeit geht, so darf man dieses ernsthafte Bestreben um Nachhaltigkeit und Besserung zurecht anzweifeln.

Foto: pixabay
Foto: pixabay

Das Jahr 2014 sollte nach Auffassung des Europäischen Parlaments Verbesserungen im Bereich der Effizienz erbringen, von den Produzenten bis hin zu den Verbrauchern. Daher sollte dieses Jahr nach Auffassung der Europäischen Kommission zum „Jahr gegen die Lebensmittelverschwendung“ ausgerufen werden. Inzwischen ist das schon wieder Geschichte und soll nun im Jahr 2015 nachgeholt werden. Dieses ist auf dem Online Portal Magazin – Restkultur nachzulesen.

Bis 2025 um die Hälfte reduzieren

Europa hat bereits im Jahr 2012 verkündet, die Verschwendung von Lebensmitteln bis zum Jahr 2025 um die Hälfte zu reduzieren. Angesichts der rund 90 Millionen Tonnen, die allein in der Europäischen Union jährlich zumeist sinnlos vernichtet werden, zwar löblich, doch nach Meinung von Experten viel zu wenig. Weltweit sind es nach Berechnungen der UN Organisation sogar 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel, die im Müll landen. Sicherlich, nicht alles wird sich bei der Produktion und Verarbeitung vermeiden lassen. Doch wer aus der Norm fallende Gurken, Kartoffeln oder das optisch nicht ansprechende Obst als Grund für die Vernichtung nennt, fördert dadurch das Verhungern von Millionen von Menschen, vorrangig von Kindern.

Zahlen aus dem Jahr 2012: (Quelle: Europäische Kommission)

 

  • Aktuelle Verschwendung Ende 2012: 89 Millionen Tonnen in Europa (179 Kilogramm pro Kopf)
  • Prognose bis zum Jahr 2020: Zuwachs um 126 Millionen Tonnen pro Jahr (Ein Zuwachs von 40 % bei anhaltendem Trend)
  • Entsorgung teilt sich auf:

 

42 % in den Haushalten

39 % durch die Hersteller

14 % durch die Bewirtungsbetriebe

5   % durch den Einzelhandel

Mittlerweile ist der Zuwachs bestätigt, denn laut der Online Ausgabe Der Zeit werden in Europa pro Person bis 300 Kilogramm an Lebensmitteln weggeworfen.

Wertvolle Ressourcen verschwinden

Nicht nur Hunger wird durch die Vernichtung der Lebensmittel hervorgerufen, auch wertvolle Ressourcen verschwinden für immer. Durch diese Vorgehensweis werden beispielhaft etwa 250 Kubikkilometer an Wasser (rund die fünffache Menge des Bodensees) verschwendet oder nahezu 3 Milliarden Tonnen Kohlendioxyd gelangen in die Atmosphäre. Zahlen, die mehr als beunruhigen, denn 900 Millionen Menschen weltweit hungern. Bedenkt man nun, dass die Bevölkerung von heute sieben Milliarden bis zum Jahr 2050 auf neun Milliarden Menschen anwachsen wird, so müssen 60 % mehr an Nahrungsmittel erzeugt werden. Würde es tatsächlich funktionieren, eine Halbierung der Lebensmittelverschwendung zu erzielen, so wären es nur noch 25 %, die zusätzlich erzeugt werden müssten. Mal abgesehen von den Kosten, die zurzeit auf rund 700 Milliarden US Dollar jährlich geschätzt werden.

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"