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Weltweiter Automobilmarkt im Umbruch

Stuttgart – Der weltweite Automobilmarkt ist derzeit im Umbruch. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres wurden in China 405.000 E-Autos verkauft – fast siebenmal so viele wie im Jahr 2014. Rund die Hälfte der weltweiten Neuzulassungen von E-Autos entfiel im Jahr 2017 auf China. China hat sich in kürzester Zeit vom Jäger zum Gejagten gewandelt. Die deutsche Automobilindustrie ist aus Sicht des Stuttgarter Personal- und Automobilexperten Michael Zondler gefordert, in dieser veränderten Automobilmarkt Situation den Anschluss nicht zu verlieren. Mit seinem Beratungsunternehmen CENTOMO ist Zondler vor allem im automobilen Sektor tätig und begleitet insbesondere die digitale Transformation der hiesigen Automobilhersteller.

„Die deutschen automobilen Schwergewichte sollten nicht auf Selbstbewusstsein und Zuversicht verzichten. Aber sie sollten sich auch nicht scheuen, den neuen Konkurrenten wie Tesla oder den aufstrebenden chinesischen Unternehmen mit Neugier und Lernbereitschaft zu begegnen. Früher haben die Chinesen uns kopiert. Heute tun wir gut daran, uns bei den neuen Playern im Automobilmarkt das Innovative und Positive abzuschauen”, so Michael Zondler.

Quelle: pixabay.com/ Joenomias

Audi, BMW und Co. sollten von der Konkurrenz lernen

Zondler widerspricht dem Automobilexperten Helmut Becker, der jüngst die „platte und unsachliche Verunglimpfung der Dieseltechnologie” kritisiert hatte. China werde nur dann zur „Autoweltmacht”, wenn sich der E-Antrieb durchsetze. Deutschland dürfe auf die Dieseltechnik nicht verzichten, meint Becker.

Dieseltechnologie made in Germany könne noch so gut sein. Letztlich gingen die Trends in eine andere Richtung, sagt hingegen Zondler. Es bringe also nichts, verlorene Schlachten für den Verbrennungsmotor weiterzuführen. Japans Autobauer haben sich kollektiv vom Verbrennungsmotor verabschiedet. Toyota und Co. wollen bis spätestens 2050 auf Fahrzeuge mit einem reinen Verbrennungsmotor verzichten. China ist der größte Absatzmarkt der Welt und setzt voll auf den E-Antrieb. London will in einem Pilotprojekt ein Verbot für Autos mit Verbrennungsmotor testen. Paris hat sich bereits vom Diesel ab 2024 verabschiedet und setzt mit dem Aus für Verbrenner ab 2030 ein glasklares Zeichen. Volvo, in chinesischer Hand und seitdem überaus erfolgreich, will gar keine neue Generation von Verbrennungsmotoren mehr. Die Liste ließe sich fortsetzen. „Diese Fakten können wir nicht ignorieren”, so Zondler.

Politik und Industrie müssen gemeinsame Ziele definieren

Der CENTOMO-Chef kritisiert die Ziellosigkeit der deutschen Politik. Deutsche Politiker handelten entweder gar nicht oder zu extrem. Mal biederten sie sich zu stark bei der Autoindustrie an („Autokanzler”), mal schlügen sie auf sie ein, wenn dies öffentliche Aufmerksamkeit und Zustimmung verspreche. Zondler wörtlich: „Statt Vergangenheitsbewältigung zu betreiben und über Diesel-Fahrverbote zu diskutieren, sollten wir endlich auch mal über die automobile Zukunft sprechen … weiterlesen »

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ARKM-Zentralredaktion
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