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Mobile Brustkrebsfrüherkennung in Nümbrecht

„Mammobil“ macht Halt auf dem Festplatz an der Gouvieuxstraße

Nümbrecht – Das „Mammobil“ ist auf Tour im Zeichen der Gesundheit. Die mobile Praxis zur Brustkrebsfrüherkennung ist Teil des bundesweiten Mammographie-Screening-Programms. Vom 4. bis zum 22. September steht das Vorsorge-Mobil jetzt auf dem Festplatz an der Gouvieuxstraße in Nümbrecht. Der Hintergrund des Programms: Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jährlich erkranken in Deutschland rund 72.000 Frauen daran.

Frauen zwischen 50 und 69 Jahren können ab sofort in der mobilen Praxis an der Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs teilnehmen. Das Mobil steht unter der Leitung von Ärztinnen des Versorgungszentrums Med 360° Leverkusen I, dem zertifizierten Partner des Screening-Programms seit seiner Einführung vor zehn Jahren. Mehr als 600.000 Frauen wurden bereits in den Screening-Einheiten des Medizinischen Versorgungszentrums Med 360°betreut: „Kein anderes Programm zur Früherkennung ist auch nur annähernd so gut organisiert und hochwertig wie das Mammographie-Screening“, sagt Dr. Caroline Dietz, Fachärztin für Radiologie. Sie leitet mit Radiologin Christina Barduna die Screening-Einheit.

Faktoren für Brustkrebsrisiko können sein: Alter, familiäre Vorbelastung oder auch hohe Brustdichte.
Laut Kooperationsgemeinschaft Mammographie treten nur 18 Prozent der Brustkrebserkrankungen vor dem 50. Lebensjahr auf. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren erkranken dagegen am häufigsten an Brustkrebs. Neben dem Alter kann auch die Lebensweise (Rauchen, fettreiche Nahrung, Alkohol, Übergewicht und wenig Bewegung) das Risiko einer Erkrankung erhöhen.

Keine Frage: Das Abtasten der Brust ist wichtig. Aber ein Brustscreening kann deutlich mehr: 77 Prozent der im Screening entdeckten bösartigen Tumore sind kleiner als zwei Zentimeter, bei 75 Prozent der bösartigen Tumore sind zum Glück noch keine Lymphknoten betroffen.

Je präziser der Einblick, desto besser die Aussichten

Und so geht’s: In nur wenigen Minuten werden Bilder der Brust mit Hilfe der digitalen Mammographie gemacht. Speziell geschulte Medizinisch-Technische Radiologieassistentinnen machen die Röntgenaufnahmen im „Mammobil“. Bei der Auswertung der Bilder gilt das „Vier-Augen-Prinzip“. Zwei Ärzte prüfen unabhängig voneinander die Aufnahmen. Diese Doppelbefundung dient der optimalen Absicherung der Diagnosen. Die Ergebnisse der Untersuchung kommen schnell. Meistens innerhalb von sieben Werktagen per Post.

Vor dem Termin haben alle in Frage kommenden Frauen in Nümbrecht und Umgebung eine persönliche Einladung mit Vorschlägen für einen Untersuchungstermin von der Kassenärztlichen Vereinigung bekommen. Auch alternative Screening-Termine können unter Tel. 0211 5970-7000 vereinbart werden. Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernehmen in jedem Fall die Kosten. „Wir können nur allen Frauen raten, das kostenlose Screening zu nutzen“, sind Dr. Caroline Dietz und Christina Barduna einig. „Die nur zehnminütige Untersuchung bietet die Chance auf eine frühe Erkennung von Brustkrebs – und je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.“

„Mammobil“ in Nümbrecht

Wann? bis 22. September

Wo? Festplatz an der Gouvieuxstraße

Vorbereitung? Bringen Sie bitte die Einladung zum Termin mit. Am Untersuchungstag
bitte im Brust- und Achselbereich weder Puder und Deo noch Creme verwenden – sie können die Qualität der Röntgenbilder beeinträchtigen.

Mammographie-Screening-Programm

Laut Kooperationsgemeinschaft Mammographie sind die meisten im Mammographie-Screening entdeckten Karzinome oft kleiner als zwei Zentimeter und haben die Lymphknoten noch nicht befallen. In der Regel bedeutet das für die Frau eine schonendere Therapie und gute Prognose.
In Zahlen: Von 1.000 Frauen, die sich im Screening untersuchen lassen, erhalten 970 einen unauffälligen Befund, 30 einen auffälligen, zwölf Mal ist eine Gewebeentnahme nötig und sechs Fällen gibt es die Diagnose Brustkrebs. Im Rahmen des bundesweiten Screening-Programms haben alle Frauen von 50 bis 69 Jahren vorbeugend alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs.
Die Radiologie 360° ist im Bereich Nordrhein mit zehn Untersuchungseinrichtungen, mehr als 20 Fachärzten und einer Vielzahl von Medizinisch-Technischen Radiologieassistentinnen am Mammographie-Screening beteiligt und leistet damit einen wesentlichen Beitrag für eine zuverlässige Früherkennung. In Ballungszentren stehen spezialisierte Praxen ganzjährig zur Verfügung. Um auch den ländlichen Raum zu versorgen, geht das „Mammobil“ auf Tour. Die Radiologen und das nicht-ärztliche Fachpersonal absolvieren regelmäßig Prüfungen und Qualifizierungen, um die strengen Vorgaben des Bundesprogramms zu erfüllen. Das Mammographie- Screening hat, wie jede Krebsfrüherkennung, Vor- und Nachteile. Die Untersuchung kann Leben retten. Sie kann aber auch Vorstufen von Brustkrebs entdecken, der ohne die Früherkennung nie auffällig geworden wäre. Deshalb ist es sinnvoll, sich vor einer Untersuchung gut zu informieren.

Quellennachweis: Med 360° AG

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche verantwortet die Redaktion Oberberg-Nachrichten. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist telefonisch unter 02261-9989-885, oder über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@oberberg-nachrichten.de - Redaktionssprechstunde: Mo, Di und Do von 10-12 Uhr.

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