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Leserbrief als Reaktion auf die aktuelle Berichterstattung über die Veränderungen am Kreiskrankenhaus Waldbröl

Die “Gerüchteküche” rund um das Krankenhaus Waldbröl brodelt schon länger – natürlich darf und kann man nicht allem “Geschwätz” Glauben schenken – aber in diesem Fall sind aus einigen Gerüchten mittlerweile  Fakten geworden – ob das alles wirklich so positiv für das Waldbröler Krankenhaus ist -wie es uns die Entscheidungsgremien glauben machen wollen -wird sich im Laufe der Zeit zeigen – hoffentlich ist es dann nicht zu spät  !

Schon in dem von meiner Mutter & mir im Jahre 2007 verfassten Leserbrief zur Situation im Waldbröler Krankenhaus haben wir darauf hingewiesen, das es dort Tendenzen gibt die einerseits sicherlich der Sanierung des Waldbröler Krankenhauses dienen – die aber andererseits der optimalen Versorgung der Patienten unter Umständen nicht mehr gerecht werden !

Das „Ambulanz – bzw. Belegarztmodell“ mag prinzipiell zwar nicht schlecht sein – aber höchstens als Ergänzung oder Entlastung zu den Krankenhauseinrichtungen bzw. für Abteilungen wo definitiv aufgrund der Gegebenheiten – bei allen Abwägungen- keine Aufrechterhaltung eines Stationsbetriebs möglich ist !

Ein „Akutkrankenhaus“ das über Jahrzehnte seine Daseinsberechtigung oft genug unter Beweis gestellt hat und die ärztliche Versorgung einer ganzen Region sicherstellt, darf nicht zum ambulanten

Durchgangszentrum werden – wo die schwerstverletzten bzw. schwerkranken Patienten erstbehandelt – ggfl. stabilisiert & dann im „Zweifelsfall“ nach Gummersbach gebracht werden – bis auf die Herzpatienten – wo Waldbröl das kreisweite Kompetenzzentrum ist und  Patienten aus ganz Oberberg hingebracht bzw. aufgenommen werden !

Mir erschließt es sich auch ehrlich gesagt nicht ganz wie ein Chefarzt einer doch für unsere geographischen Verhältnisse im Oberbergischen Kreis recht großen Unfallchirugie im KKH Gummersbach auch gleichzeitig in Personalunion Chefarzt für das Krankenhaus Waldbröl werden soll ?!

Trotz all der heutigen technischen Möglichkeiten ist es meines Erachtens wichtig das der Chefarzt die meiste Zeit vor Ort ist – denn Notfälle lassen sich nicht planen – also bedeutet das wahrscheinlich für Waldbröl bei dem jetzt angedachten Modell das es zumindest für den  schwerstverletzten Patienten in Waldbröl keine adäquate Weiterbehandlungsmöglichkeiten mehr geben wird !

Außerdem ist mir schleierhaft wie es bei der angedachten Konstellation – Herr Dr. Schäfer als Chefarzt der Unfallchirugien in den Krankenhäusern Gummersbach und Waldbröl- mit den Patienten im Krankenhaus Waldbröl verfahren wird, die eine Chefarztbehandlung in Ihrer Kranken(zusatz)versicherung vereinbart haben – ganz abgesehen von den täglichen (Chef)visiten ?!

Mag sein das mein ein oder anderer Gedankengang falsch oder unbegründet ist – aber mir graut es vor der Vorstellung einen Angehörigen zu haben, der eigentlich bisher hätte in Waldbröl behandelt werden können – den sie aber in Zukunft dann nach Gummersbach bringen weil Waldbröl nicht mehr in der Lage ist eine adäquate Behandlung sicherzustellen ! Wohl dem der da noch zumindest ein Auto & die ausreichende Zeit hat sich regelmäßig auf den Weg nach Gummersbach zu machen – wehe dem der da eine Bus(tor)tour auf sich nehmen muß – da kann man schon mal alleine für die reine Fahrtzeit (hin und zurück) mind. 2 Std. einkalkulieren – und am Wochenende wird das erst ein richtiges Abenteuer – aber das ist nur ein kleiner Aspekt am Rande…

Was mich bei dem ganzen ein bißchen stutzig macht ist die Tatsache das von der Presse nur von der Präsentation des neuen Konzepts am Krankenhaus Waldbröl berichtet wurde – nicht aber nach den Hintergründen oder die aus den Entscheidungen entstehenden Konsequenzen  !

Auch wurde nur in einem kleinen Nebensatz erwähnt, das der bisherige Chefarzt der Waldbröler Unfallchirugie das Krankenhaus Waldbröl zum Jahresende “in gegenseitigem Einvernehmen” verläßt…

Eine Frage (die ich mir übrigens hier im „Südkreis“ bei weitem nicht alleine stelle und die hier viele Menschen rund um Waldbröl bewegt) sollte bei alledem erlaubt sein: Steht bei den ganzen Entscheidungen der Patient und das Krankenhaus Waldbröl im Vordergrund oder wird Waldbröl nur eine Filiale der Klinikum Oberberg GmbH, mit Hauptsitz in Gummersbach, die man wegen der geographischen Gegebenheiten aufrecht erhalten muss ?!

Fortsetzung folgt – hoffentlich werden die Entscheidungsträger dafür sensibilisiert unter Abwägung aller Fakten und Argumente- die richtigen Entscheidungen zu treffen – Entscheidungen die mit Sicherheit Kompromisse beinhalten müssen – aber wo das Wohl des Patienten im Vordergrund steht – „Patiententourismus“ kann u. wird mit Sicherheit nicht der richtige Weg sein !

Edwin Wirths

Waldbröl

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

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