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Holzpellets und Solarthermie: Energiekompetenzzentrum Metabolon informierte

Lindlar – Sechs Experten für erneuerbare Energien bzw. modernste Heiztechnik und staatliche finanzielle Förderungen informierten am vergangenen Donnerstagabend im Bergischen Energiezentrum „:metabolon“ über die Kombinationsmöglichkeiten von Holzpellets und Solarthermie.

Kaja Rehbein begrüßte einige interessierte Gäste im Metabolon-Vortragsraum. Ebenso freute sich die Sprecherin vom „Holzcluster Bergisches Land“ über das anwesende Expertenteam, diese haben diese Vortragsveranstaltung mit fünf verschiedenen Impulsvorträgen bereichert. Die fünf Experten waren im Detail: Kathrin Diesel von der EnergieAgentur NRW, Hubertus Schulte vom Heizungshersteller HDG Bavaria GmbH, Maria Stanik als Klimaschutzmanagerin des Reinisch-Bergischen Kreises, Mathias Simon vom Solarthermie-Hersteller Paradigma Deutschland GmbH und Rudolf Klapper von der Verbraucherzentrale NRW.

Wochen der Holzpellets und Solarthermie

Kathrin Diesel klärte über die „Aktion Holzpellets“ auf. Zeigte die Hauptthemenschwerpunkte dieser Initiative. Bereits seit 2003 hat die Aktion Holzpellets über 100 Kampagnen durchgeführt. Die Aktion Holzpellets setzt seine Schwerpunkte bei der Förderung, Forschung, Demonstration und die technische Weiterentwicklung dieses Energieträgers. Pellets sind ein nahezu 100 prozentiger heimischer Brennstoff. Durch nachhaltige Forstwirtschaft steht nachweislich immer mehr Brennmaterial zur Verfügung, als Pelletheizungen zugebaut werden könnten.
Die Erfolge der Aktion Holzpellets können sich sehen lassen: Gab es 2003 zum Start der Aktion lediglich 650 Pelletheizungen in ganz NRW, so waren es Ende Juli 2014 bereits 28.095 Holzpelletheizungen. Und es gibt noch weiteres Potential: In NRW gibt es immer noch 25 Prozent Ölheizungen. Gerade die Besitzer von Ölheizungen sind potentielle Pelletheizer, weil dort ja auch ein Ölvorratsraum bereits vorhanden ist und dieser jederzeit in ein Pelletlager umgewandelt werden kann.

Holzpellets und Holzheizungen: Kathrin Diesel (links, Aktion Holzpellets) und Hubertus Schulte (rechts, HDG Bavaria GmbH Heizungshersteller).
Holzpellets und Holzheizungen: Kathrin Diesel (links, Aktion Holzpellets) und Hubertus Schulte (rechts, HDG Bavaria GmbH Heizungshersteller).

Hubertus Schulte von der Firma HDG Bavaria GmbH präsentierte sich und sein Unternehmen zu beginn seines Impulsvortrages. Der sehr technisch getriebene Vortrag hatte viel wissenswertes in sich. Schulte stellte seine Heizungen und die langjährige Erfahrung von HDG vor – und welche Lösungen für Holzpelletverbrennung und Scheitelholz angeboten würden.

Maria Stanik erklärte in ihrem Vortrag die wichtigsten Ziele zum Klimaschutzmanagement im Rheinisch-Bergischen Kreis. Unter dem Vortragsmotte „Die Kraft der Sonne nutzen“ stellte Frau Stanik die Klimaziele vom RBK vor und erklärte anhand des Projektes „Solarpotential Kataster“, welche Häuser sich für Solarenergie (Photovoltaik oder Solarthermie) nutzen ließen. Das neue Solarkataster wurde mit Geodaten von einem Laserscanüberflug im Jahr 2010 erstellt. Für 2015 ist bereits ein weiterer Überflug geplant und die aktuellen Zubau auch aufzeigen zu können. Maria Stanik zählte 155.000 Gebäude im RBK – und gut die Hälfte von 75.000 Gebäude ist dabei nachweislich für die Nutzung von Solarenergie geeignet. Neben des Solarpotential Kataster stellte Maria Stanik auch noch die Aktion „offene Keller“ vor. Im Rahmen dieser Aktion zeigen zahlreiche Private Haushalte in ihren Kellern interessierten Pelletskäufern ihre Pelletsheizungen und berichten über ihre persönlichen Erfahrungen mit diesem Brennstoff. Erste Besichtigungen sind für den 27.5. und 28.5. in Bergisch Gladbach und Wermelskirchen geplant.

Klimaschutzmanagerin Maria Stanik (rechts) zusammen mit Matthias Simon vom Sonnenkollektorenhersteller Paradigma Deutschland GmbH.
Klimaschutzmanagerin Maria Stanik (rechts) zusammen mit Matthias Simon vom Sonnenkollektorenhersteller Paradigma Deutschland GmbH.

Mit so einem gewaltigen Solarpotential hatte es natürlich der nächste Vortragene einfach: Matthias Simon von der Paradigma Deutschland GmbH – Solarkollektorenhersteller aus Süddeutschland. Als erstes machte Simon auf die kleine Paradigma Leckerei aufmerksam, die jeder Veranstaltungsgast vor sich liegen hatte. „Quadratisch praktisch“ war die Schokolade. Ein süßer Hinweis auf den Geschäftsgründer von Paradigma. Es ist kein anderer als Alfred T. Ritter, der mit seiner quadratischen Schokoladenspezialitäten bisher am bekanntesten wurde. Matthias Simon zeigte die Vorteile seiner Produkte auf – ebenso zeigte er, dass Hausbesitzer mit seinen Vakuumröhren-Kollektoren einen Wirkungsgrad von 65 – 80% erreichen. Mit wenig Dachfläche also einen sehr hohes Einsparpotential „anzapfen“. Photovoltaik-Kollektoren im Gegensatz kommen nur auf zirka 11-18 Prozent. Um einen Faktor 100 effektiver bzw. sparsamer ist auch die Speichertechnologie von Sonnenwärme. Kosten Wärmespeicher pro Kilowattstunde nur 30-40 Euro, so kostet die Speicherung von elektrischer Sonnenenergie von 2000-3000 Euro pro Kilowattstunde.

Nach dem auch bei den technischen Impulsvorträge stets über Kosten gesprochen wurde, lieferte der letzte Referent Rudolf Klapper handfeste Informationen für die Refinanzierung durch öffentliche Fördermittel und zinsgünstige Darlehen von KfW, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (auch kurz BAWA Programm genannt) und von „Progres.nrw“. Häuslebauer und Sanierer sollten vor der geplanten Bauvorhaben auf jeden Fall Kontakt mit der Verbraucherzentrale NRW aufnehmen, dort gibt es viele Informationsübersichten und Tipps, die einen geldwerten Vorteil haben.

Nach den Impulsvorträgen hatten die Metabolon-Besucher noch die Möglichkeiten persönliche Gespräche mit den einzelnen Referenten zu führen und auch für eine Besichtigung der Ausstellungshalle auf dem Metabolon Gelände in Lindlar.

Text + Fotos: Sven Oliver Rüsche (sor)

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Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche
Sven Oliver Rüsche ist Gründer der ARKM Unternehmensgruppe und seit 2009 Herausgeber der Oberberg-Nachrichten. Hauptberuflich agiert er als Unternehmensberater und externer Datenschutzbeauftragter für mittelständische Unternehmen. Hin und wieder veröffentlicht er Artikel aus seiner Expertise, oder springt als Redakteur ein, wenn es in seinem ARKM Online Verlag zu personellen Engpässen kommt. Transparenzhinweis: Er sitzt seit 2020 im Stadtrat von Bergneustadt und ist stv. Fraktionsvorsitzender der UWG Bergneustadt.

Sven Oliver Rüsche ist über Mastodon direkt ansprechbar: https://social.arkm.de/@sor oder über die im Impressum hinterlegten Kontaktdaten erreichbar.

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