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Ausstellung zum Thema Hygiene im Kreiskrankenhaus Gummersbach eröffnet

Keine Keime

Gummersbach – „Weniger Ängste, mehr Schutz“, fasst Dr. Peter Vacha, Ärztlicher Direktor des Kreiskrankenhauses Gummersbach, das Ziel der Hygiene-Initiative der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen zusammen, an der sich seit Mittwoch, 25. März, 340 Krankenhäuser landesweit beteiligen, darunter auch das Klinikum Oberberg. Mit einer Ausstellung über Bakterien, die medizinische Bedeutung von Antibiotika, deren Behandlungsgrenzen und wachsende Behandlungsprobleme durch die Verbreitung von multiresistenten Erregern, Lösungsansätze sowie den Schutz durch eigenverantwortliches Handeln klärt das Klinikum Oberberg über verschiedene Aspekte der Krankenhaushygiene auf. Eigens für die Ausstellung haben die Hygienefachkräfte des Klinikums Oberberg einen interaktiven Film entwickeln lassen, bei dem Besucher ihr Wissen über Hygiene testen können. Die Ausstellung ist bis Mittwoch, 8. April, in der Eingangshalle des Kreiskrankenhauses Gummersbach zu sehen. Im November wird die Ausstellung im Kreiskrankenhaus Waldbröl noch einmal zu sehen sein.

„Wir wollen in der Debatte um Hygiene und Infektionsvermeidung Transparenz schaffen“, begründet Geschäftsführer Sascha Klein die Beteiligung des Klinikum Oberberg an der Hygiene-Initiative. „Die Sicherheit unserer Patienten und die Minimierung von Infektionsrisiken haben bei uns höchste Bedeutung.“ Die Hygiene habe den gleichen hohen Stellenwert wie beispielsweise die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter, unterstreicht Pflegedirektorin Inge Schwarz die Bedeutung der Hygiene.

Der Ärztliche Direktor des KKH Gummersbach, Dr. Peter Vacha, testet die Händedesinfektion (Foto: Klinikum Oberberg GmbH).
Der Ärztliche Direktor des KKH Gummersbach, Dr. Peter Vacha, testet die Händedesinfektion (Foto: Klinikum Oberberg GmbH).

Zentrale Rolle spielt dabei die gute Ausbildung des Personals. Um zu gewährleisten, dass vom Arzt bis zur Reinigungskraft alle Mitarbeiter mit Kontakt zu Patienten einmal jährlich ihr Wissen über Hygiene auf den aktuellsten Stand bringen, geht man im Klinikum Oberberg innovative Wege. Gemeinsam mit der Filmproduktionsfirma SFFP in Köln hat das Klinikum Oberberg web-TV-Kurse entwickelt, die sich die Mitarbeiter via Internet anschauen müssen. Je nach Zielgruppe gibt es drei unterschiedliche web-TV-Kurse, mit bis zu 15 Filmen je Kurs. Mediziner bringen sich mit einem anderen Schulungsvideo auf den neusten Stand der Erkenntnisse als Pflegekräfte und alle anderen im Krankenhaus beschäftigten Berufsgruppen. Gerade in der Entstehung ist ein web-TV-Kurs für Reinigungskräfte. Mittels Fragen am Ende einer Filmsequenz wird getestet, ob der Zuschauer den Inhalten aufmerksam gefolgt ist. Werden die Kontrollfragen falsch beantwortet, geht es automatisch zum Beginn der Sequenz zurück. Gedreht wurde in den beiden Kreiskrankenhäusern Gummersbach und Waldbröl sowie im Klinikum Leverkusen, das Mitinitiator der neuen Schulungsmethode ist. Die Idee ist so erfolgreich, dass bereits andere Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen die web-TV-Kurse übernommen haben.

Darüber hinaus unternimmt das sechsköpfige Team der Hygienefachkräfte vielfältige Maßnahmen, um die Ausbreitung von Keimen in den beiden oberbergischen Kreiskrankenhäusern zu verhindern. „Händehygiene ist unser Dauerbrenner“, sagt Bernd Höhner, Leiter des Teams der Hygienefachkräfte. Er schaut Pflegekräften und Medizinern genau auf die Finger. 8000 Gelegenheiten, in denen eine Händedesinfektion notwendig ist, beobachtete er mit seinem Team bisher in den beiden Kreiskrankenhäusern im Rahmen der „Aktion Saubere Hände“. Die Beobachtung des Krankenhauspersonals ist eine Strategie, um Fehler zu entdecken und die Händedesinfektion zu verbessern. Die Kontrolle des Verbrauchs der Desinfektionsmittel ist eine andere Strategie. Die Verbrauchswerte vergleichen die Hygienefachkräfte mit den Mengen, die in anderen Krankenhäusern zwischen den Händen verrieben werden.

„Mit der Beteiligung an der Hygiene-Initiative der Krankenhausgesellschaft setzen wir vor allem auf die Aufklärung von Besuchern und Patienten“, erklärt Geschäftsführer Klein. Wer über die Bedeutung von Händehygiene informiert sei, greife bereitwilliger zu der desinfizierenden Flüssigkeit. In der Ausstellung können Besucher unter Schwarzlicht testen, ob sie das Desinfektionsmittel über die gesamte Hand verrieben haben.

„Für unsere Mitarbeiter bieten wir parallel zur Ausstellung am Mittwoch, 1. April, einen Aktionstag zur Händehygiene an“, berichtet Hygienefachmann Höhner. Das Klinikum Oberberg ist eins von 74 Krankenhäusern im MRE Netz der Region Rhein-Ahr, und hat nach konsequenter Umsetzung eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs das Qualitätssiegel für Hygiene verliehen bekommen. Mit solchen Aktionstagen setzt sich das Netzwerk überregional unter anderem für die Infektionsvorsorge und Kontrolle multiresistenter Erreger (MRE) ein.

Bernd Höhner, Inge Schwarz, Dr. Peter Vacha und Sascha Klein eröffnen die Ausstellung - Foto: Klinikum Oberberg GmbH.
Bernd Höhner, Inge Schwarz, Dr. Peter Vacha und Sascha Klein eröffnen die Ausstellung – Foto: Klinikum Oberberg GmbH.

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ARKM-Zentralredaktion
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