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Neyetalsperre: 100.000 m³ Gülle-Wasser-Gemisch in Kläranlage Hückeswagen gereinigt

Abgabe von Tiefenwasser der Talsperre in den Unterlauf der Neye

Hückeswagen/Wipperfürth – In der letzten Woche, am 12. Mai, wurde die Reinigung von insgesamt 100.000 Kubikmetern Gülle-Wasser-Gemisch vom Talsperrengrund der Neyetalsperre in der Kläranlage Hückeswagen abgeschlossen. Wie die kontinuierlichen Untersuchungen des Talsperrenwassers zeigen, war dieses Vorgehen sehr sinnvoll, um das am höchsten mit Gülle belastete Wasser zu behandeln. Die Nährstoffbelastung mit Stickstoff und Phosphor am Grund der Neyetalsperre hat sich nach dem verheerenden Gülle-Vorfall deutlich soweit reduziert, dass eine weitere Reinigung von Talsperrenwasser in der Kläranlage derzeit nicht mehr sinnvoll ist.

Nach der Einleitung von rund 1.700 Kubikmetern Gülle über den Neyebach in die Neyetalsperre am 18. März hatte sich vor der Staumauer am Talsperrengrund ein Gemisch aus Gülle und Wasser als Gülleblase eingelagert. Die oberen Wasserschichten der Talsperre waren hingegen nicht belastet.

Über eine bestehende frühere Rohwasserleitung konnte das Gülle-Wasser-Gemisch in die Kläranlage Hückeswagen geleitet und dort gereinigt werden.

Die Gülleblase mit der hochkonzentrierten Verunreinigung ist nun entfernt. In der Talsperre bilden sich derzeit temperaturbedingt Schichten, die sich nicht durchmischen. Dies ist ein für Talsperren jahreszeitbedingt üblicher Vorgang. Allerdings wird durch den aufgrund des Gülleeintrags deutlich erhöhten Nährstoffeintrag eine über das übliche Maß hinausgehende Algenbildung in den oberen Schichten und eine deutlich erhöhte Sauerstoffzehrung in den Tiefenschichten erwartet. Dies kann zu einem späteren Zeitpunkt dazu führen, dass der Sauerstoff in der Tiefenschicht komplett aufgezehrt wird und im schlimmsten Fall die Talsperre „umkippt“. Dies könnte ein Fischsterben in der Talsperre auslösen und das Ökosystem empfindlich schädigen.

Daher haben Wupperverband und EWR GmbH verschiedene Varianten des weiteren Vorgehens geprüft und mit der Bezirksregierung Köln abgestimmt.

Absenken der Talsperre durch Abgabe von Tiefenwasser in den Neyebach

Da weiterhin unsicher ist, wie sich die Wasserqualität in der Talsperre entwickelt, wird seit dem 18. Mai Tiefenwasser aus der Neyetalsperre an den unteren Neyebach abgegeben, um der negativen Sauerstoffentwicklung im Tiefenwasser entgegenzuwirken. Der Füllstand der Talsperre wird je nach Höhe der Niederschläge der nächsten Wochen dadurch abgesenkt. Schädliche Auswirkungen auf den Bach sind nicht zu erwarten, dennoch wird die Abgabe von einem Untersuchungs-Programm im Neyebach und in der Wupper-Talsperre begleitet. Dazu werden im Ablauf der Neyetalsperre und unterhalb im Neyebach regelmäßig Proben genommen und analysiert. Zudem wird die Wupper-Talsperre beprobt.

Zusätzlich zu dem Tiefenwasser wird weiterhin über die bereits vorhandenen Leitungen Oberflächenwasser aus der Neyetalsperre an den Neyebach abgegeben.

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ARKM-Zentralredaktion
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