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Handball-Bundesliga: VfL Gummersbach siegt gegen Wetzlar

VfL Gummersbach – HSG Wetzlar 29:24 (10:11)

Gummersbach – Durch eine deutliche Leistungssteigerung nach dem Wechsel – vor allem im Angriff – und einen überragenden Carsten Lichtlein im Tor verdiente sich der VfL diesen Heimsieg auch in der erzielten Höhe. Zunächst war die Partie noch offen und Wetzlar ging in Unterzahl noch einmal mit 13:12 in Führung, aber dann kam der VfL. Während Wetzlar nun reihenweise beste Chancen liegen ließ, an Carsten Lichtlein, Latte, Pfosten oder an sich selbst scheiterte, fand der VfL sein Zielwasser im Angriff wieder.

Zehn Treffer waren es in Halbzeit eins, in Durchgang zwei konnte die Anzahl fast verdoppelt werden. Zunächst war es Julius Kühn, der durch drei Rückraumhammer für das 17:15 sorgte. Nach dem 17:16 durch den besten Wetzlarer Steffen Väth, entschärfte Lichtlein einen Tempogegenstoß in Weltklassemanier. Santos und Ernst erhöhten anschließend auf 19:16, und Wetzlar konnte an diesem Nachmittag nicht mehr zurückschlagen. Zu ungefährlich war der Rückraum, aber auch zu groß die Gegenwehr von VfL-Deckung und Lichtlein.

Steffen Fäth, der einzige Aktivposten, konnte sein Team zwar noch bis zum 23:21 am Leben halten, aber dann wurden sie vom VfL-Express überrollt. Ein 5:0-Lauf von der 51. bis 56. Minute durch Ernst, von Gruchalla, Santos, Bult und erneut Ernst zum 28:21 riss die mehr als 3.000 Besucher in der SCHWALBE arena von ihren Sitzen. Der Rest war nur noch Feierstimmung und etwas Ergebniskosmetik der Gäste. Der VfL konnte sich im Angriff nach dem Wechsel deutlich steigern, Wetzlar nicht. Neben einigen Holztreffern war es teilweise die fehlenden Ideen sowie die mangelnde Durchschlagskraft der HSG, aber auch die erneut starke Defensivleistung des VfL um Torhüter Lichtlein. Ein Paradestück in dieser Saison.

Schon zu Spielbeginn merkte man, dass sich der VfL für die erste Partie in der SCHWALBE arena einiges vorgenommen hatte. Im Angriff vielleicht etwas zu viel, denn in den ersten 30 Minuten überstiegen Fehlwürfe und technische Fehler bei weitem die Torerfolge. Da auch Wetzlar nicht wirklich souverän wirkte, entwickelte sich zunächst eine überaus hektische und zerfahrene Partie, die sich bis zum 4:5 durch Magnus Persson die Waage hielt. In den folgenden Minuten sollten zwei Überzahlsituationen für wechselnde Führung sorgen. Durch eine doppelte Überzahl und einige Unkonzentriertheiten des VfL, zog die HSG zunächst auf 8:4 davon.

Minuten später dann das gleiche Spiel auf der anderen Seite. Zwei Wetzlarer Spieler mussten binnen weniger Sekunden vom Feld, und der VfL gewann diese Überzahl mit 2:0. Durch zwei weitere Treffer von Raul Santos kam der VfL anschließend zum umjubelten Ausgleich. Die VfL-Deckung stand mittlerweile sehr gut und hielt den HSG-Rückraum nahezu komplett in Schach. Hinzu kam, dass National-Keeper Carsten Lichtlein in den entscheidenden Momenten zur Stelle war. Die nötige Sicherheit im Angriff war aber immer noch nicht da, so dass Wetzlar Sekunden vor dem Pausenpfiff noch zur Führung.

VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein (1. bis 60, 15 Paraden, darunter zwei Siebenmeter), Matthias Puhle (n. e.); Simon Ernst (6), Christoph Schindler (2), Julius Kühn (6), Magnus Persson (1), Evgeni Pevnov, Christian Zufelde, Gunnar Stein Jonsson, Mark Bult (2), Florian von Gruchalla (5), Alexander Becker (1), Andreas Schröder, Raul Santos (6/2).

HSG Wetzlar: Andreas Wolff (1. bis 38., ab 52. Und bei einem Siebenmeter, 9 Paraden, darunter ein Siebenmeter), Nikolai Weber (38. bis 52., eine Parade); Vladan Lipovina (2), Joao Ferraz (1), Sebastian Weber (4), Florian Laudt (1), Maximilian Holst (6/2), Steffen Fäth (6), Tobias Hahn (1), Kristian Bliznac, Jannik Kohlbacher (1), Filip Mirkulovski (1), Carlos Prieto Martos, Christian Rompf, Stevan Vujovic, Guillaume Joli, Evars Klesniks (1).

Siebenmeter: 3:2/4:2 (Bult scheitert an Wolff – Holst scheitert zweimal an Lichtlein).

Zeitstrafen: 8:10 (Schindler, von Gruchalla, Kühn, Pevnov – Ferraz (zweimal), Holst, Bliznac, Klesniks).

Schiedsrichter: Lars Geipel/Marcus Helbig.

Zuschauer: 3.108.

Spielfilm: 3:3 (13.), 4:5 (15.), 4:8 (20.). 8:8 (25.), 10:11 (HZ) – 11:12 (32.), 13:13 (35.), 16:14 (38.), 18:16 (40.), 20:17 (45.), 23:21 (50.), 28:11 (56.), 29:24.

Stimmen zum Spiel

Kai Wandschneider (Trainer HSG Wetzlar): „In der ersten Halbzeit habe ich ein Spiel auf Augenhöhe gesehen. Wir konnten in Überzahl mit 8:4 in Führung gehen, Gummersbach ist seinerseits in Überzahl zurückgekommen. Für uns war die Führung zur Pause zunächst wichtig. Nach dem Wechsel war es zunächst noch offen, aber dann haben wir reihenweise beste Chancen ausgelassen oder sind an Carsten Lichtlein gescheitert. Vor allem zwischen der 37. und 44. Minute haben wir uns tolle Chancen herausgespielt, sind aber reihenweise gescheitert. Dennoch sind wir noch einmal auf 21:23 herangekommen, aber nach dem folgenden verworfenen Siebenmeter brachen alle Dämme bei uns. 40 Minuten waren gut, 20 Minuten nicht. So kann man in Gummersbach nicht gewinnen. Darüber hinaus sind wir einmal mehr an Carsten Lichtlein gescheitert.“

Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): „Die zwei Punkte sind extrem wichtig für uns. Entscheidend war der 4:0-Lauf in Durchgang, und der 5:0-Lauf in Durchgang zwei. Wir haben die Favoritenrolle angenommen, ohne den Respekt vor Wetzlar zu verlieren. Wetzlar ist eine erfahrene Mannschaft, die Spiel und Tempo geschickt variieren kann. Ich denke, wir haben aber einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht. In der letzten Saison haben wir zwei ähnliche Spiele gegen Minden und Göppingen noch verloren. Wir hatten sehr gute Phasen in dieser Partie, aber auch viele Dinge, die wir noch deutlich besser machen können.“

Björn Seipp (Geschäftsführer HSG Wetzlar): „In der ersten Halbzeit habe ich auch ein offenes Spiel gesehen. Nach dem Wechsel haben wir dann einfach zu viele Chancen ausgelassen, die teilweise gut herausgespielt wurden. So kann man halt gegen eine so starke Mannschaft wie Gummersbach nichts Zählbares mitnehmen.“

Frank Flatten (Geschäftsführer VfL Gummersbach): „Ich habe ein sehr kampfbetontes Spiel gesehen und eine Gummersbacher Mannschaft, die leidenschaftlich gekämpft hat und dieses Spiel unter allen Umständen gewinnen wollte. Das ist uns gelungen und ich bedanke mich auch bei den vielen Fans, die trotz der schwierigen Parkplatzsituation durch die Eröffnung des Einkaufszentrums den Weg zu uns gefunden haben. Eine gelungene Premiere gab es somit auch hier für unseren neuen Hallenboden, für den wir uns noch einmal bei der Firma Schmidt + Clemens sowie der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt herzlich bedanken.“

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

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