Köln / Gummersbach. Nach dem Fund von drei Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln-Deutz steht der Großraum Köln vor einer der größten Evakuierungsaktionen seit Jahrzehnten. Die Entschärfung der Fliegerbomben am Mittwoch, 4. Juni 2025, bringt erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr mit sich – auch für Pendler aus dem Oberbergischen Kreis und Nutzer der RB 25.
Drei Blindgänger in Köln-Deutz entdeckt
Bei Sondierungsarbeiten wurden am Montag im Bereich Deutzer Werft drei amerikanische Bombenblindgänger – zwei 20-Zentner- und eine 10-Zentner-Bombe, jeweils mit Aufschlagzündern – entdeckt. Die Kampfmittel sollen am Mittwoch entschärft werden. Dafür hat die Stadt Köln einen Evakuierungsradius von 1.000 Metern festgelegt. Rund 20.000 Menschen müssen ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen. Betroffen sind auch kritische Infrastrukturen wie das Eduardus-Krankenhaus, Pflegeheime, neun Schulen sowie zahlreiche Unternehmen und Veranstaltungsorte.
Großräumige Sperrungen und Auswirkungen auf den Bahnverkehr
Ab 8 Uhr morgens beginnt die Evakuierung. Die Deutsche Bahn stellt sicher, dass der Bahnhof Köln Messe/Deutz zu diesem Zeitpunkt geräumt ist. Personenzüge dürfen zunächst noch über die Hohenzollernbrücke fahren, halten aber nicht mehr in Köln Messe/Deutz. Im Laufe des Nachmittags wird die Hohenzollernbrücke komplett für den Bahnverkehr gesperrt. Damit ist der Kölner Hauptbahnhof aus Richtung Deutz nicht mehr erreichbar. Auch die Regionalbahn RB 25 aus und in Richtung Gummersbach/Marienheide ist betroffen. Es kommt zu Umleitungen, Zugausfällen und Verspätungen im Nah- und Fernverkehr.
Weitere Einschränkungen im öffentlichen Leben
Neben dem Bahnverkehr sind auch der Straßenverkehr, der öffentliche Nahverkehr (KVB-Linien 1, 7, 9) und mehrere Rheinbrücken (Hohenzollern-, Deutzer- und Severinsbrücke) betroffen. Die Stadt Köln richtet für die Dauer der Evakuierung Anlaufstellen für Betroffene ein. Details zu Straßensperrungen und weiteren Einschränkungen werden laufend aktualisiert.
Wichtige Hinweise für Reisende und Pendler
Die Deutsche Bahn empfiehlt, sich vor Reiseantritt auf bahn.de oder im DB Navigator über aktuelle Änderungen zu informieren. Mit einer Normalisierung des Zugverkehrs ist erst in den Abendstunden zu rechnen. Auch nach der Wiederaufnahme kann es noch zu Verzögerungen kommen.