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Gänsehaut in der Schwalbe-Arena – Der etwas andere Spielbericht

Gummersbach – Für den ersten Bundesliga-Auftritt des VfL Gummersbach in der Schwalbe-Arena ist ON-Chefredakteurin Simone Hawellek in die Rolle eines Fans geschlüpft und hat das Spiel von der Tribüne aus verfolgt.

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Vorfreude auf das Spiel: Gummi und ich – Bilder: Uwe Schlegelmilch (4).

Als Redakteur hat man bei Sportveranstaltungen so manchen Vorteil. Man kann da parken, wo nicht jeder „Otto-Normal-Besucher“ parken darf. Man hat extra Presseplätze, von denen man das Spielgeschehen ohne Sichtbehinderung verfolgen kann. Man wird im Presseraum kostenfrei mit Getränken versorgt. Und man kann an den Pressekonferenzen nach Spielende teilnehmen.

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Ja, ich bin in der Arena!

Aber sind wir mal ehrlich: Das erste Bundesliga-Heimspiel des VfL Gummersbach in der Schwalbe-Arena muss man aus Fan- Perspektive erlebt haben. Ich habe also zunächst einmal ein VfL-Trikot aus dem Schrank gekramt – es gab auch eine Zeit, da musste ich noch nicht neutral sein… Und ab ins blau-weiße Getümmel!

Schon als ich den ersten Schritt auf den Heiner-Brand-Platz mache, überkommt mich eine leichte Gänsehaut. Endlich ist es soweit: Die neue viel diskutierte Halle für den VfL. Und während draußen an der Tageskasse die Schlange immer länger wird, stehe ich voller Vorfreude an der Abholkasse. Relativ schnell habe ich meine Karte und wage – meine Familie im Schlepptau – den Aufstieg in die Arena.

Oben angekommen, wimmelt es nur so von blau-weiß gekleideten Handball-Fans. An den Terminals, an denen man die Fancard aufladen kann, bilden sich kleine Schlangen. Aber mein Mann strahlt mich an: „Guck mal, ich habe schon eine.“ Und die wird natürlich direkt ausprobiert. Schnell und unkompliziert haben wir unsere Getränke. Das ewige Kramen nach den Wertmarkten-Karten, die auch gerne mal nach einen Spiel in der Hosentasche vergessen und den nächsten Waschgang nicht überlebt haben, entfällt. Wirklich eine sinnvolle Sache!

Nachdem ich Mann und Kind im Stehbereich beim Fanclub Blue-White-Dynamite „geparkt“ habe, steht das erste Foto-Shooting für den Bericht auf dem Programm. Dank unseres ON-Fotografen Uwe Schlegelmilch sind die Bilder mit „Gummi“, dem Maskottchen des VfL schnell im Kasten.

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Handball-Begeisterung: Vor der Tageskasse bildete sich eine ziemlich lange Schlange – Bilder (4) Simone Hawellek.

Und dann geht es pünktlich um 19 Uhr los. Leider sind andere nicht pünktlich in der Arena. Das erste Heimspiel der Saison 2013/2014 ist ein solches Highlight, dass sich die Schlange an der Tageskasse über den gesamten Heiner-Brand-Platz bis fast zum Eingang des Lokals „32Süd“ erstreckt. Aber das ist mir gerade egal. Auch, wenn sich am Einlauf – im Vergleich zur Eugen-Haas-Halle – nichts verändert hat, bekomme ich Gänsehaut, als Christoph Schindler und Co. einlaufen und mehrere tausend Handballbegeisterte ihre Namen rufen.

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Szenenapplaus.

Als Andreas Schröder dann zum ersten Mal trifft, ist die Stimmung (noch) ausgelassen. Über das Spielgeschehen in der ersten Halbzeit decken wir an dieser Stelle das bekannte Mäntelchen des Schweigens. Meine Gedanken in diesen 30 Minuten: „Toll, jetzt ist die Halle voll, und die zeigen so eine Leistung.“ – „Hoffentlich geht das gut.“ – „Hallo! Wir spielen hier gegen einen Aufsteiger. Könnt Ihr Euch mal in der Abwehr bewegen?!“ Ok, ein kleines Geständnis: Einige Gedanken habe ich auch laut ausgeprochen…

Aber anscheinend hat es gewirkt. Kurz nach Wiederanpfiff geht der VfL mit 14:13 in Führung. Endlich ist mal Stimmung in der ausverkauften Arena. 4.100 Fans peitschen den VfL nach vorne – ok, vielleicht 200 weniger¸ wenn man die Anhänger des TV Emsdetten abzieht. Nur eine Minute später: 15:13-Führung – der Knoten scheint geplatzt zu sein.

Und dann gibt es eigentlich kein Halten mehr. Ich feuere den VfL an, was das Zeug hält. Meine Familie freut sich – ich werde wohl die nächsten zwei Tage kaum bis keine Stimme haben. Und dann pfeifen die Schiedsrichter endlich ab. Ich hatte total vergessen, dass 30 Minuten sooo lang sein können. Es ist geschafft: Der VfL Gummersbach holt seine ersten zwei Liga-Punkte in der neuen Arena.

Mein persönliches Fazit: Ein Spiel des VfL Gummersbach in der Schwalbe-Arena ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Natürlich lief im Nachhinein gesehen nicht alles perfekt. So gibt es nur zwei Tageskassen und eine Abholkasse. Im Laufe der Saison muss man wohl ein bisschen mehr damit rechnen, noch einige Karten direkt vor Spielbeginn zu verkaufen. Aber es ist eben nicht mehr so wie in der Eugen-Haas-Halle. Da kam man mit einer Kasse aus. Das erklärt wohl auch die lange Schlange.

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Das Nadelör der Arena – da müssen alle durch.

Nur ein Aufgang in die Arena. Das mag auf der einen Seite vielleicht toll sein, aber bei einem solchen Besucherandrang ist die Treppe doch ein wenig schmal. Die vier Mitarbeiter, die die Eintrittskarten gescannt haben (übrigens noch eine Neuerung, endlich keine durchgerissenen Eintrittskarten und durchlöcherte Dauerkarten mehr), hatten Mühe, alle schnell in die Arena zu lassen.

Die Arena selbst ist schon ein richtiges Schmuckstück geworden. Von überall hat man eine gute Sicht auf das Spielfeld. Allerdings ist der groß angekündigte Videowürfel ist schon ein bisschen klein. Und von den Stehplätzen aus behindern Lautsprecher und Trennwände (die bei Bedarf herunter gefahren werden können, denn es handelt sich ja um eine Multifunktions-Halle) ein wenig die Sicht. Gut, dass an der einen Seite der Ferchau-Tribüne eine Digital-Hallenuhr mitläuft…. Und auch in Sachen „Belüftung“ muss man sich noch einmal Gedanken machen. Es war sehr, sehr warm. Gut, dem Getränkeverkauf mag das wohl sehr entgegen gekommen sein, aber auch als Zuschauer hat man geschwitzt und konnte sich teilweise mit den Spielern im „Wet-T-Shirt-Contest“ messen.

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Bitte lächeln, Carsten Lichtlein. Als Fan hat frau auch Lieblingsspieler.

Nichts desto trotz: Mir gefällt die Schwalbe-Arena sehr. Mit einer entsprechenden sportlichen Leistung kann der VfL Gummersbach dort wirklich etwas reißen – im Hinblick auf neue Sponsoren und auch auf das Ziel, welches Manager Frank Flatten heraus gegeben hat: „Wir müssen die Leute, die im Moment zu Hause sitzen, wieder in die Halle bekommen.“ Gestern hat es geklappt: Mit einer ausverkauften Halle hatte keiner gerechnet. Die Stimmung war wirklich super. Und für mich steht fest: Ich werde in dieser Saison noch öfters da sein. Mal schauen, wo es mich als nächstes hin verschlägt – wieder in den Fanblock oder doch auf einem der Presseplätze?

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Tolle Stimmung in der Arena.
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Ein Foto mit Mark Bult darf natürlich auch nicht fehlen.

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Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

Ein Kommentar

  1. Es war der Wahnsinn! Komme immer wieder. Die Stimmung ist einfach mächtig und die Jungs haben es verdient unterstützt zu werden. Die Saison hat grad angefangen und wir brauchen viele Punkte um uns keien Sorgen machen zu müssen! Am 7.9 geht es weiter in dieser famosen Halle!!! Danke VfL!!!!!!!!!!!!!!!!

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