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1000. Schüler forscht im zdi-Schülerlabor am Berufskolleg Dieringhausen

Gummersbach – Beim Besuch des 1000. Schülers im zdi-Schülerlabor am Berufskolleg Gummersbach- Dieringhausen hat das Bildungsbüro des Oberbergischen Kreises das große Spektrum und die Möglichkeiten aufgezeigt, die das Labor bietet.

Der 1000. Besucher hat das zdi-Schülerlabor jetzt am Berufskolleg Dieringhausen genutzt. Den außergewöhnlichen Lernort hat das Berufskolleg gemeinsam mit dem Bildungsbüro Oberberg im Rahmen der zdi-Initiative (Zukunft durch Innovation) entwickelt.

Seit knapp einem Jahr können oberbergische Schülerinnen und Schüler dort forschen und die Berufswelt kennenlernen, in dem sie dort ein produzierendes Unternehmen wirklichkeitsgetreu erleben. Die Schülerinnen und Schüler verteilen sich auf fünf Teams, die in der “Firma” die “Abteilungen” abbilden: Geschäftsführung/Kommunikation, Design/Marketing, Technik, Forschung und Finanzen. 17 Schulen im Oberbergischen Kreis haben dieses Angebot bereits genutzt.

Nachwuchs regional fördern und Fachkräfte am Wirtschaftsstandort Oberberg sichern

Das zdi-Schülerlabor hat das Ziel, den technisch-naturwissenschaftlichen Nachwuchs regional zu fördern und so mittels Fachkräftesicherung zu einer Stärkung des Wirtschaftsstandortes Oberberg und seiner Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig beizutragen.

Landrat Jochen Hagt (l.) besuchte gemeinsam mit Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger (re.) das Schülerlabor, in dem der Chemiekurs der Klasse 9 (Gesamtschule Marienheide) eifrig für die reibungslose Produktion von Kunststoffbechern sorgte. (Foto: OBK)
Landrat Jochen Hagt (l.) besuchte gemeinsam mit Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger (re.) das Schülerlabor, in dem der Chemiekurs der Klasse 9 (Gesamtschule Marienheide) eifrig für die reibungslose Produktion von Kunststoffbechern sorgte. (Foto: OBK)

“Wir wollen den Schülerinnen und Schülern berufliche Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigen. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels müssen wir Anreize schaffen, junge Menschen in der Region zu halten. In unserer zdi-Initiative sind mehr als 20 Mittelständler engagiert, und es gilt, weitere Unternehmen dafür zu begeistern. Um Fachkräfte im Oberbergischen zu sichern und weitere zu gewinnen, müssen wir einiges bieten”, sagt Landrat Jochen Hagt.

Das Projekt hat in dieser Form Pilotcharakter in Nordrhein-Westfalen. Rund 300.000 Euro wurden in die Einrichtung des Schülerlabors mit seinen vier Schulungsräumen und der Kunststoffspritzguss-Maschine investiert; unterstützt durch EU- Fördermittel, den Oberbergischen Kreis und viele heimische Unternehmen.

“Der oberbergische Wirtschaftsstandort ist geprägt von mittelständischen Industrieunternehmen. Dem Bereich Kunststoff kommt dabei ein besonders hoher Stellenwert zu. Deshalb sind wir gut beraten, unsere Schülerinnen und Schüler frühzeitig für diese Themen zu begeistern”, sagt Landrat Jochen Hagt.

Arbeitsanforderung: ein Kunststoffbecher mit Eiswürfelfunktion soll hergestellt werden

Laborleiter Mirco Rödder organisiert die Schülergruppen ab Klasse 9 und die Arbeitsabläufe. Die Teilnehmenden arbeiten fächerübergreifend, um einen Kunststoffbecher mit Eiswürfelfunktion zu erstellen.

Werkstattleiter Andreas Miebach begleitet die Schülerteams, die möglichst selbständig arbeiten sollen. (Foto: OBK)
Werkstattleiter Andreas Miebach begleitet die Schülerteams, die möglichst selbständig arbeiten sollen. (Foto: OBK)

Neben technisch-naturwissenschaftlichen Wissen schulen die Teilnehmenden hier auch “unternehmerischen Denken”. Dabei erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie wichtig die eigene Aufgabe und das individuelle Engagement für den Erfolg des Ganzen sind, sagt Laborleiter Mirco Rödder. Am Ende des Tages kann jeder Teilnehmende einen Becher mit nach Hause nehmen. Allein in 2015 wurden über 2000 Becher im zdi-Schülerlabor hergestellt.

Kostenfreies Angebot für Schulen

“Durch Fördertöpfe für zdi-Zentren können wir den Besuch des zdi-Schülerlabors als kostenfreies Angebot für Schulen ermöglichen. Die hochwertige Ausstattung des Labors und auch die fachliche Begleitung durch Dozenten konnten gemeinsam mit der Wirtschaft finanziert werden. Damit haben wir ein weiteres starkes Projekt im Bereich der MINT- Angebote geschaffen, das sehr gut angenommen wird”, sagt der Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises, Dr. Jorg Nürmberger. (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Maximilian Osterholt im Team "Forscher" misst die Toleranzwerte und greift bei großen Abweichungen in den Produktionablauf ein (Foto: OBK)
Maximilian Osterholt im Team “Forscher” misst die Toleranzwerte und greift bei großen Abweichungen in den Produktionablauf ein (Foto: OBK)

Bei den oberbergischen Betrieben und Schulen ist das erarbeitete pädagogisch-didaktische Konzept auf großes Interesse gestoßen, berichtet Anke Koester, Leiterin des Amtes für Schule und Bildung des Oberbergischen Kreises. Sie ermuntert weitere oberbergische Schulen, teilzunehmen. Das zdi-Schülerlabor “investMINT Oberberg am Berufskolleg Dieringhausen” ist nach dem didaktischen Konzept des baylab plastics von Bayer MaterialScience in Leverkusen ausgerichtet worden.

Der kommissarische Leiter des Berufskollegs Dieringhausen, Detlev Schuster, ist von diesem Projekt überzeugt: „Die Jugendlichen erleben hier eine völlig andere Lernsituation als in einer normalen Schulklasse“, sagt Detlev Schuster. “Wir schaffen hier eine Schnittstelle zum beruflichen Alltag, der unsere Schülerinnen und Schüler erwartet.” Ergänzt wird das Angebot durch einen mobilen Verleihservice aus den Bereichen Pneumatik und Bionik. Außerdem gibt es Einführungsseminare für Lehrkräfte, inklusive Unterlagen für den Unterricht.

Informationen zum zdi-Schülerlabor am Berufskolleg Dieringhausen sowie zu den verschiedenen Angeboten des zdi-Zentrums investMINT Oberberg gibt es auch unter www.mintinoberberg.de und auf www.facebook.com/investmint.oberberg . Als Ansprechpartner für Schulen ist Mirco Rödder per E-Mail erreichbar: roedder@bk- dieringhausen.de.

Veröffentlicht von:

Aline Walter
Aline Walter ist Redakteurin und kaufmännische Mitarbeiterin bei ARKM. Als Reporterin versorgt die Studentin des Medienmanagements sowie der Unternehmensführung die Oberberg-Nachrichten täglich mit aktuellen Nachrichten und Berichten aus der Region.

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