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Social Startups schließen die Lücke ökonomischer Integration Geflüchteter

Social Startups für Integration Geflüchteter:

Von den 2015/16 hier angekommenen 1,2 Mio. Menschen haben weniger als die Hälfte die Berechtigung zur Beschäftigungsaufnahme. Nur 131.000 Menschen haben nach einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bisher eine Beschäftigung gefunden. Auch wenn Sprachbarrieren überwunden und der rechtliche Status geklärt sind, bleibt es für viele Geflüchtete schwer bis unmöglich, auf konventionellem Wege einen dauerhaften Job zu finden, der ihnen ein selbstbestimmtes Leben und damit eine nachhaltige ökonomische und soziale Integration ermöglicht.

Social Entrepreneurs haben dies erkannt und richten ihre Angebote gezielt danach aus. Bei der Qualifizierung und Beschäftigung von Geflüchteten leisten sie eine hohe Qualität und fühlen sich der Nachhaltigkeit verpflichtet. Das gelingt, indem sie sich ganzheitlich um die neuen Arbeitnehmer*innen kümmern. Sie bieten Qualifikation und einen festen Arbeitsplatz, regeln darüberhinaus aber auch persönliche und juristische Belange – durchaus auf Kosten des Ertrags aber zugunsten der sozialen Hebelwirkung. Bei den üblicherweise ertragsorientierten klein- oder mittelständischen Unternehmen, aber auch Großbetrieben sind solche ganzheitlichen Ansätze fern. 10% aller Betriebe in Deutschland haben bisher Kontakt oder Erfahrungen mit Geflüchteten. Nur 3,5% aller Betriebe haben Menschen mit Fluchthintergrund eingestellt (IAB 2017).

Ausbildungsjahr 2017/18 von ANKOMMER. Perspektive Deutschland unterstreichen wiederholt, dass Sozialunternehmer*innen einen zunehmend wichtiger werdenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und Struktur in Deutschland leisten. Denn seit 2015 wurden viele Konzepte entwickelt und Projekte umgesetzt, auf die nun aufgesetzt und mit denen kooperiert wird. Dies sind z.B. digitale Lösungen für Vermittlung, Übersetzung, Kontakt und Austausch oder Fernuniversitäten für Geflüchtete. Die sozial-innovativen Projektentwickler*innen haben genau im Blick, wo Handlungsbedarf besteht. Sie richten ihren Fokus nun auf die Interessen und Bedürfnisse der Geflüchteten, die aufnehmendeGesellschaft und Wirtschaft. Die meisten eingereichten Gründungsideen konzentrieren sich im laufenden Jahrgang auf die Bereiche Ausbildung und Qualifizierung sowie Sprachvermittlung. Auch Projektideen aus dem Bereich des gesellschaftlichen und kulturellen Austauschs nehmen zu.

KfW Stiftung und Social Impact gGmbH beobachten folgende Trends:

1. Gastronomie ist und bleibt die effizienteste Möglichkeit zur ökonomischen Integration Geflüchteter. Sie wird deshalb auch von etablierten Initiativen genutzt, um feste Anlaufstellen zu bieten.

2. Der Austausch kultureller Werte ist für nachhaltige Integration von extremer Bedeutung. Dazu gehören auch Perspektivwechsel in der Kommunikation sowie Informationstransfers und ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete.

3. Die Integration geflüchteter Frauen, die Schlüssel für die Integration ganzer Familien sind, gelingt besser im geschützten Raum. Nicht alle Frauen werden von den klassischen Integrationsmaßnahmen erreicht. Über weibliche Integrationsvorbilder wird die Basis für Persönlichkeitsstärkung gelegt.

4. Ganzheitliche Betreuung als Voraussetzung für ökonomische Integration wird von Social Startups etabliert. … weiterlesen »

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

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