Melina Brenner als „Sportstar zum Anfassen“ für Sportschüler in Gummersbach
Gummersbach. Voller Spannung und Vorfreude begrüßten die fünften und sechsten Sportklassen der Realschule Hepel die deutsche U20-Meisterin im Hochsprung 2012, Melina Brenner, am 26.02.2013 in der Gerhard-Kienbaum-Halle in Gummersbach. Von dem neunzehnjährigen Hochsprungtalent des TSV Bayer 04 Leverkusen erhielten sie ein exklusives Training und viele wertvolle Tipps.
Mit verschiedenen Übungen begeisterte Melina Brenner die jungen Sportler, die zuletzt als Einlaufkinder des VfL Gummersbach zu sehen gewesen waren. Sie traf auf reichlich Neugierde und großen Eifer und weckte bei dem ein oder anderen den Wunsch, es ihr in ihrem sportlichen Ehrgeiz gleichzutun. Auch Sportlehrer Herr Wachall und Schulleiterin Frau Harrock freuten sich über Melina Brenners Besuch.
Die Neunzehnjährige wuchs in Wipperführth auf und wurde dort von Bernhard Wald vom LG Wipperfürth trainiert. 2012 war für sie ein Jahr voller Umbrüche: Sie trat einen Wechsel zum TSV Bayer 04 Leverkusen an, der insgesamt 70 % mehr Training mit sich brachte. Den Titel der deutschen U-20-Meisterin im Hochsprung konnte sie für sich gewinnen und belegte außerdem einen stolzen sechsten Platz bei der U20-Weltmeisterschaft in Barcelona. Zusätzlich zu alldem begann sie ihr Studium „Sport und Prävention“ an der Sporthochschule Köln.
Und all diese Leistungen sind Melina Brenner noch nicht genug. Zwar zeigte sie sich bei den deutschen Meisterschaften letzten Sonntag durch die momentane Umstellung etwas gehemmt und erreichte daher nicht ihre Leistung vom letzten Jahr. Dennoch ist Alexander Rigal, der ihr in Hinsicht auf ihre sportliche Karriere beratend zur Seite steht, von ihrem weiteren Erfolg überzeugt. „Sie hat Ambitionen, in die Fußstapfen von Ulrike Meyfarth und Heike Henkel zu treten“, zeigt Rigal sich stolz.
Das beweist sich deutlich an ihren ehrgeizigen Plänen: Momentan wird sie von Hans-Jörg Thomaskamp vom TSV Bayer 04 Leverkusen für die U23-Europameisterschaften trainiert und dort mit Sicherheit beträchtlichen Eindruck hinterlassen. Als erklärtes Ziel gelten aber ganz klar die Olympischen Spiele 2016 und 2020.
Alexander Rigal, der als persönlicher Freund der Familie das Hochsprungtalent schon von Kinderbeinen an kennt, sieht die aktuelle Gefahr des Verlustes von talentiertem Nachwuchs für die Leichtathletik in Deutschland bei Melina Brenner nicht. Zwar ist auch sie gerade in einer Phase, in der durch wachsenden Druck und markante Umstellungen viele Nachwuchssportler an dem Beginn einer großen Karriere scheitern, doch wurde sie nicht umsonst als „seit Jahren talentierteste Nachwuchsspringerin in Deutschland“ bezeichnet. „Wir haben gute Leute; wir müssen sie nur fördern“, bringt Rigal das Problem auf den Punkt.
Finanzielle Unterstützung ist etwas, was Melina Brenner noch fehlt. Bisher werden alle Kosten für ihre erfolgversprechende Sportkarriere von ihrer Familie gedeckt. Ihr Besuch in der Kienbaum-Halle diente nicht zuletzt dem Ziel, sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und so heimatverbundene Unternehmen und Firmen als mögliche Sponsoren zu gewinnen. Mit ein wenig Sponsoring und mit dem zu hoffenden Ausbleiben von Verletzungen steht ihrer erfolgversprechenden Karriere im Hochsprung nichts mehr im Wege.