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Kombibad Wiehl – ein Spagat zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Wiehl – Am gestrigen Abend fand eine öffentliche Sitzung vom Ausschuss für Sport, Freizeit und Grünflächen im Ratssaal der Stadt Wiehl statt. Tagesordnungspunkt war der geplante Neubau eines Kombibades in Wiehl. Vorausgegangen war die Berichterstattung in der lokalen Presse, welche die ersten Projektgruppenergebnisse der Öffentlichkeit mitteilte.

Bürgermeister Werner Becker-Blonigen entschied sich daher für eine Transparenz schaffende Lösung für alle interessierten Bürger. Trotz eines zweieinhalbstündigen Sitzungsmarathons, geprägt von vielen Emotionen und der Spagat-Suche zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit, konnte noch keine abschließende Entscheidung zum Neubau des Kombibades getroffen werden. Das Planungsbüro Krieger stellte drei verschiedene Umsetzungsmodule vor, aus welchen sich letztendlich ein kombiniertes „Modul 4“ mit Kosten von 10,9 Millionen Euro  als Favoritenlösung entlarvte. Demnach soll ein massiver Beckenrückbau des bestehenden Freibades erfolgen, welcher aber mit dem Gesamtkonzept der Anlage in Einklang gebracht werde. Hierzu gehört die Erhaltung des vorhandenen Sprungturmes sowie der Entscheidung zwischen dem Neubau eines Sohlebeckens oder eines effektiven Freibadschwimmbeckens. Zusätzlich sollen im Außenbereich ein Kinder-Wasserspielplatz am Wiehlufer sowie eine Strandkulisse auf der jetzigen Freibadfläche entstehen.

Modulvorstellung der Firma Krieger: Foto: Klein
Modulvorstellung der Firma Krieger: Foto: Klein

Das Hallenbad soll aus drei Becken bestehen, unter anderem das 25-Meter-Sportbecken, bei welchem sich die Mitglieder des anwesenden Wiehler Schwimmvereines immens für die Integration einer fünften Schwimmbahn einsetzten. „Zur allgemeinen Verwunderung war die vorher bereits beschlossene Sache einer fünften Bahn nicht mit in das Konzept eingebaut wurden“, kritisierte Jürgen Körber, Grünen Stadtverordneter und Vorsitzender des Schwimmvereins die vorgelegten Module. Dies hätte jedoch zur Folge, dass man auf einen Großteil der Liegebereiche verzichten müsse. Die Möglichkeit einer weiteren Schwimmbahn wird nun durch das Planungsbüro kostentechnisch überprüft, ebenso die Preisalternativen von Salzwasserbecken zu Schwimmbecken im Außenbereich.

Becker-Blonigen verwies auf die Veränderung des demografischen Wandels und mahnte, ein solches Neubauvorhaben stets mit Vernunft und Augenmaß anzugehen. Der Beigeordnete Maik Adomeit verwies auf eine Pflicht der Verwaltung, welche auch bereits in der Vorentwurfsplanung ein Konzept für alle Gesellschaftsschichten zu erstellen habe. Wilfried Bast (SPD) zeigte sich überrascht von der Problematik und der enormen Brisanz dieses Großvorhabens: „Wir wollen kein Bad nur für den Schwimmverein – aber auch!“ Bis zur Ratssitzung am 5. November bleibt nun noch Zeit, einen Feinschliff in die angehende Planungsphase zu bringen, um dann die Entwurfsphase einzuläuten.

Doch eins ist so gut wie sicher: Einen biologischen Badeteich im Außengelände, wie von Körber vorgeschlagen, wird es in Wiehl nicht geben.

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ARKM-Zentralredaktion
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