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Schlaganfall: Wie geht es weiter?

Tipps zur Verbesserung der Lebensqualität am Weltschlaganfalltag

Waldbröl – Am Weltschlaganfall-Tag, Donnerstag, 29. Oktober, standen Betroffene und Angehörige im Mittelpunkt: Die Initiative „Oberberg gegen den Schlaganfall“ informierte im Kreiskrankenhaus Waldbröl über die vielfältigen Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität, die sich trotz der Einschränkungen nach einem Schlaganfall bieten.

Fachleute der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik Nümbrecht und des MediClin Reha-Zentrums Reichshof erklärten, wie Betroffene, deren Gesichtsfeld nach einem Schlaganfall eingeschränkt ist, mit Hilfe von Computerprogrammen trainieren können, um wieder Autofahren zu dürfen. Dr. Jürgen Bonnert, Chefarzt der Neurologie des MediClin Reha-Zentrums, erläuterte das Schwerbehindertenrecht und verdeutlichte leicht verständlich die Einstufung in verschiedene Behinderungsgrade und die damit verbundenen Erleichterungen wie Kündigungsschutz oder die Berechtigung Behindertenparkplätze zu nutzen. Über die medikamentösen Möglichkeiten, Bewegungseinschränkungen zu behandeln, informierte der Chefarzt der Neurologie der Rhein-Sieg-Klinik, Dr. Markus Ebke.

Foto: Klinikum Oberberg GmbH
Foto: Klinikum Oberberg GmbH

„Nach einem Schlaganfall tritt bei rund einem Drittel der Patienten eine Spastik auf. Diese Bewegungsblockaden können mit Botolinumtoxin gezielt behandelt und die Lebensqualität der Patienten deutlich gesteigert werden, sagte der Mediziner. „Nach einem Schlaganfall heißt es: raus aus dem Bett, rein in die Bewegung“, motivierte die Diplom-Sportwissenschaftlerin Kathrin Duve von der Rhein-Sieg-Klinik die Zuhörer, Sport zu treiben. Unter anderem machte Sie Lust auf Radfahren mit einem E-Bike der besonderen Art: Das Elektro-Fahrrad, das die Sportwissenschaftlerin vorstellte, hat Stützräder. „Es macht unglaublich viel Spaß damit zu fahren“, versprach Kathrin Duve. „Dreimal in der Woche 30 Minuten Ausdauersport reduziert die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden oder einen wiederholten Schlaganfall zu erleiden um 20 Prozent“, ergänzte Prof. Dr. Franz Blaes, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Kreiskrankenhaus Gummersbach. „Dieser Effekt durch Sport ist nahezu gleichzusetzen mit dem Effekt, den wir durch Blutverdünnung erreichen.“

Foto: Klinikum Oberberg GmbH
Foto: Klinikum Oberberg GmbH

Sport zum Ausprobieren boten der Leiter der neurologischen Rehabilitation des ambulanten Therapiezentrums RPP, Dr. Josef Elek, und sein Team an. Wie Betroffene trotz Bewegungseinschränkungen wieder mobil werden können, stellten Sanitätshäuser vor. Außerdem gab es Ernährungstipps von der AOK und die Firma Resama stellte appetitlich angerichteten Speisen für Menschen mit Schluckbeschwerden vor. Den aktuellen Blutzuckerwert testete eine Diabetesassistentin des Kreiskrankenhauses Gummersbach. Außerdem wurden Workshops zum Ausprobieren von Sprachsoftware und Trainingsprogrammen zur Verbesserung des Gesichtsfeldes angeboten.

Foto: Klinikum Oberberg GmbH
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ARKM-Zentralredaktion
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