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Morsbacher Meinung zum NKF in Düsseldorf gefragt

Morsbach – Anfang Februar 2014 fand eine Tagung für Nordrhein-Westfälische Kämmerer in Düsseldorf statt. Thema der Veranstaltung, zu der die Firma SAP Deutschland AG & Co. KG eingeladen hatte, war das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF): 10 Jahre nach Einführung des NKF sollte eine Bilanz gezogen werden. Hierzu waren hochkarätige Referenten eingeladen, neben Johannes Winkel (Ministerialdirigent und Abteilungsleiter Kommunale Angelegenheiten im Ministerium für Inneres und Kommunales) auch Manfred Abrahams (Stadtdirektor und Stadtkämmerer der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes der Kämmerer in NRW e.V.) und Dr. Manfred Busch (Kämmerer der Stadt Bochum).

In der anschließenden Diskussionsrunde waren neben den Referenten auch Renate Hötte (Erste Landesrätin und Dezernatsleiterin Finanz- und Immobilienmanagement beim Landschaftsverband Rheinland) sowie Jörg Bukowski (Bürgermeister der Gemeinde Morsbach) beteiligt. Als Vertreter einer kleinen, kreisangehörigen Gemeinde hatte Bukowski Gelegenheit, einerseits zum NKF Stellung zu beziehen, andererseits aber auch in Richtung Land und Landschaftsverband Kritik an der Finanzausgleichssystematik in NRW und der Finanzausstattung insbesondere der kreisangehörigen Kommunen anzubringen.

Foto: privat
Foto: privat

Zum Thema NKF konnte der oberbergische Bürgermeister aus der eigenen Erfahrung der letzten 10 Jahre sprechen. Denn auch die Gemeinde Morsbach war, zusammen mit der Gemeinde Reichshof, von Anfang an dabei, als es um die Einführung des NKF, also einer ganz neuen, kaufmännischen Buchführung, ging. Bereits zum 01.01.2005 stieg man mit dem Softwareprodukt SAP R/3 als Pilotkommune des Oberbergischen Kreises und des Rhein-Sieg-Kreises (im Civitec – Zweckverband Kommunale Informationsverarbeitung) von der Kameralistik auf das NKF um. “Die Aufstellung der Eröffnungsbilanz mit der Erfassung sämtlicher Anlagegüter wie Grundstücke und Gebäude war ein Mammutprojekt”, erinnerte sich Bürgermeister Jörg Bukowski, damals Controller in der Morsbacher Gemeindeverwaltung, noch sehr gut. “Der Vorteil des frühen Umstiegs und das besonders Interessante war, dass wir uns auch noch in die konzeptionelle Systementwicklung mit einbringen konnten. Dafür wurden zahlreiche Überstunden investiert”, erzählt Bukowski.

Und diese Arbeit war eben auch Grund für die Einladung zur SAP-Veranstaltung, die von Dr. Ulrike Brecht, Geschäftsentwicklung Öffentliche Verwaltung der Fa. SAP Deutschland AG & Co. KG und im Jahr 2004 Verantwortliche für die SAP-Einführung in Morsbach und Reichshof, moderiert wurde.

Die Aussagekraft von Bilanzen, Ergebnisplan und -rechnung (entsprechen der Gewinn- und Verlustrechnung – GuV – eines Unternehmens) ist gegenüber früher deutlich besser. Allerdings wurde im Rahmen der Veranstaltung auch Kritik geübt, dass noch einige Bereiche des NKF-Konzeptes ausbaufähig sind. Auch das konnte von Jörg Bukowski bestätigt werden und ist aktuell Aufgabe der Gemeindeverwaltung Morsbach. Hier geht es u.a. um die (Weiter-)Entwicklung von Zielen und Kennzahlen, mit deren Hilfe eine Output- oder Outcome-Steuerung erfolgt; die Leistungserbringung soll also in den Vordergrund gestellt werden, nicht mehr der Input in Form des zur Verfügung gestellten Geldes.

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
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