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„Mit Abfall Leben retten“ – Wertstoffhof Hückeswagen als neue Sammelstelle

Kleiner Dreh, große Hilfe – der Bergische Abfallwirtschaftsverband und der Rotary Club Wipperfürth- Lindlar/Romerike Berge unterstützen das Projekt „Deckel gegen Polio“ des gemeinnützigen Vereins „Deckel drauf e.V.“ und rufen alle Bürgerinnen und Bürger im Verbandsgebiet zum Mitsammeln auf.

Hätten Sie gedacht, dass zum Beispiel der Kunststoffdeckel Ihrer Wasserflasche Leben retten kann? Die Idee hinter dem Deckel-Projekt ist einfach. Gesammelt werden Kunststoffdeckel von Getränkeflaschen und –kartons, um mit den Erlösen weltweit Impfaktionen gegen Kinderlähmung (Polio) zu finanzieren.

Quelle: Bergischer Abfallwirtschaftsverband

Entstanden aus einem Gedanken der Rotarier unterstützt nun der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) in Kooperation mit dem Rotary Club Wipperfürth-Lindlar/Romerike Berge das Projekt „Deckel gegen Polio“ des gemeinnützigen Vereins „Deckel drauf e.V.“. Angelehnt an das internationale Programm „EndPolioNow“ der Rotarier ist es nun auch das Ziel des BAV, die Kinderlähmung weltweit auszurotten. „Allein im Verbandsgebiet wohnen knapp 550.000 Einwohner, die pro Jahr im Durchschnitt rund 250 Deckel verbrauchen. Würde man all diese Deckel sammeln, könnten wir durch die Erlöse 275.000 Impfungen finanzieren“, rechnete Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des BAV, am Montag, den 13. März 2017 bei dem Pressetermin auf dem Wertstoffhof in Hückeswagen, im Norden des Oberbergischen Kreises. Nicht nur in Hückeswagen werden am Wertstoffhof die gesammelten Deckel angenommen, auch auf allen weiteren Wertstoffhöfen, die von der AVEA GmbH & Co. KG und der RELOGA GmbH im Verbandsgebiet betrieben werden, werden die Deckel angenommen und gelagert. “Bislang mussten wir nach Wuppertal zur Abgabestelle fahren und unser Material wöchentlich abgeben, denn 500 Deckel kommen sehr schnell zusammen”, sagt Apothekerin Maria Repp-Kaiser. Die Sammlung im öffentlichen Gesundheitssystem bekräftigt das soziale Engagement der Apotheke. Zuvor rief Peter Biesenbach, CDU-Landtagsabgeordneter, zum flächendeckenden Sammeln der Deckel auf. „Jeder kann als aktiver Sammler dieser positiven Aktion teilhaben und mit seinen gesammelten Deckeln Leben retten. Wir alle sind verschont von der Krankheit Polio, aber auch in Hückeswagen gibt es erkrankte Menschen und genau deshalb müssen wir den unermüdlichen Kampf gegen die Kinderlähmung weiter vorantreiben“, so Biesenbach. Das Entsorgen um die Ecke ermöglicht die neue Sammelstelle am Wertstoffhof in Hückeswagen, preiste Peter Biesenbach ebenfalls in seinem Gespräch an. Als Motivation für alle Sammlerinnen und Sammler sprach er einen Wettbewerbsaufruf aus – „Wer bis nächstes Jahr Ostern die meisten Deckel hier am Wertstoffhof in Hückeswagen abgegeben hat, erhält 500 Euro“.

Über die neu geschaffene Infrastruktur in Hückeswagen freuen sich vor allem die bereits aktiven Sammler in der Region. Die Oberbergische Apotheke sammelt bereits seit eineinhalb Jahren mit Ihren Kunden für die Aktion “Deckel gegen Polio”, die Kolpingfamilie hat bereits 200kg Plastikdeckel innerhalb eines Jahres gesammelt und auch der neu engagierte Margarete-Starrmann-Kindergarten der AWO sammelt bereits mit den Kindern. „Per Post erreichen uns regelmäßig Pakete von Senioren, die ihre gesammelten Deckel auch gerne spenden möchten“, so Tobias Bosbach von der Kolpingfamilie.

Neben der Stadt selbst, die im Bürgerbüro am Bahnhofsplatz eine Sammeltonne aufgestellt hat, ist die PFLITSCH GmbH & Co. KG. eine weitere neue und engagierte Sammelstelle. Das ortsansässige Unternehmen stellt neben einer öffentlichen Sammeltonne ebenfalls eine weitere im Casino der GmbH auf, um so auch die Mitarbeiter zu mobilisieren. Der oberbergische Kreis gehört international zu den führenden Standorten der Kunststoff verarbeitenden Industrie. „Die Kunststoff Initiative Oberberg KIO e.V. zählt mittlerweile 32 engagierte Mitgliedsunternehmen der Kunststoffindustrie, die sich ebenfalls für das Projekt „Deckel gegen Polio“ einsetzen werden“, so Volker Jung, Betriebsleiter der PFLITSCH GmbH & Co. KG.

Quelle: Bergischer Abfallwirtschaftsverband

500 gesammelte Deckel ergeben etwa 1kg Material. Dieser Erlös deckt die Kosten einer Impfung gegen Polio. Seit dem Start der Aktion „Deckel gegen Polio“ im August 2014 sind gut 50.000.000 Deckel verwertet worden. Aus dem Erlös der verwerteten Deckel konnten über 100.000 Schluckimpfungen finanziert werden. Auf Grund des Versprechens der Bill & Melinda Gates Stiftung, jeden gesammelten Betrag zu Gunsten „EndPolioNow“ zu verdreifachen, sind es sogar mehr als 300.000 Schluckimpfungen geworden.

Die Kinderlähmung ist eine hoch ansteckende Krankheit, die vor allem Kleinkinder, aber auch Erwachsene befällt. Das Virus verursacht dauerhafte Lähmungen und Verkrüppelungen. Die Infektion kann tödlich verlaufen. Polio ist unheilbar – aber durch Impfungen kann ein lebenslanger Schutz erreicht werden. Aus diesem Grund ist der BAV bestrebt, das Projekt publik zu machen, neue Sammelstellen zu gewinnen und die Bürgerinnen und Bürger im Oberbergischen Kreis und dem Rheinisch-Bergischen Kreis zum Mitsammeln zu begeistern.

„Ob Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen, Kindergärten, Schulen oder Unternehmen – jeder hat hochwertige Deckel aus Polyethylen (HDPE) und Polypropylen (PP). Deswegen ist auch jeder eingeladen, sich an der Sammelaktion zu beteiligen und sich beim BAV als Sammelstelle registrieren zu lassen“, rief Lichtinghagen-Wirths abschließend auf.
Sammeln Sie Deckel und helfen Sie im Kampf gegen Polio – damit kein Kind mehr an Polio erkranken muss!

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche verantwortet die Redaktion Oberberg-Nachrichten. Sie schreibt als Journalistin über regionale Themen und besondere "Landmomente". Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist telefonisch unter 02261-9989-885, oder über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@oberberg-nachrichten.de - Redaktionssprechstunde: Mo, Di und Do von 10-12 Uhr.

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