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Vorschaubericht Handball-Bundesliga: “Ein Duell mit Tradition”

SC Magdeburg gegen VfL Gummersbach (Sonntag, 17:15 Uhr)

Magdeburg/Gummersbach – Das Duell SC Magdeburg gegen VfL Gummersbach gehört zu den Klassikern im deutschen Handball – und zwar nicht nur in der Bundesliga. Diese beiden Traditionsklubs trafen schon zu Zeiten des „Kalten Kriegs“ mehrfach in unvergessenen Europacup-Begegnungen aufeinander, sowohl im Europacup der Landesmeister als auch im Pokalsieger-Wettbewerb. Und auch nach der deutschen Wiedervereinigung ermittelten der Rekordmeister der DDR und der VfL Gummersbach 1991 den ersten Gesamtdeutschen Meister. Bekanntlich gewann der VfL im Rückspiel an der Elbe in einem wahren „Herzschlagfinale“ denkbar knapp den Titel, wobei VfL-Torhüter („Hexer“) Andreas Thiel in seinem letzten Pflichtspiel für den VfL den Gesamtsieg mit einer Glanzparade in letzter Sekunde festhielt.

Diese deutsch-deutschen Duelle gehören lange der Vergangenheit an, aber an Brisanz haben die Aufeinandertreffen dieser beiden Klubs auch in der Bundesliga noch nichts verloren. Äußerst spannend verlief auch schon das Hinspiel in der Gummersbacher SCHWALBE arena, als VfL-Torhüter Carsten Lichtlein in einem tollen Kampfspiel mit einem großartigen Reflex gegen Yves Grafenhorst mit der Schlusssirene den hauchdünnen 28:27-Heimsieg festhielt. Kein Wunder, dass die Schützlinge des neuen isländischen Trainers Geir Sveinsson in der heimischen GETEC-Arena auf Revanche für diese Niederlage brennen.

Und vor eigenem Publikum gelten die Elbestädter sicherlich als Favorit. Dies auch, da der SC Magdeburg vor der WM-Pause mit acht Siegen in Folge(!) so etwas wie die „Mannschaft der Stunde“ war, sich hinter dem Spitzentrio THW Kiel/Rhein-Neckar-Löwen/SG Flensburg-Handewitt mit 31:11 Punkten auf den vierten Tabellenplatz vorgekämpft hat und damit klar auf Europapokal-Kurs liegt.

Es bleibt natürlich abzuwarten, wie beide Klubs die knapp siebenwöchige WM-Pause verkraftet haben. Zumal sowohl unser VfL als auch der SC Magdeburg mit zahlreichen Spieler bei der WM in Katar vertreten waren. Während der VfL bekanntlich vier Spieler (Carsten Lichtlein, Raul Santos, Magnus Persson und Gunnar Stein Jonsson) abstellte, war der SC Magdeburg sogar mit sieben Akteuren in Katar vertreten: Torhüter Jannick Green (Dänemark), Matthias Musche (Deutschland), Robert Weber (Österreich), Bartosz Jurecki, Andreas Rojewski (beide Polen), Marko Bezjak und Jure Natek (beide Slowenien). Damit sind auch schon einige Leistungsträger im SCM-Team genannt, aber zu Stammsieben zählen auch noch Dario Quenstedt, der zusammen mit Jannick Green eines der besten Torhütergespanne in der Bundesliga bildet, die deutschen Ex-Nationalspieler Michael Haaß und Yves Grafenhorst, Kapitän Fabian van Olphen sowie der norwegische Rückraumlinke Espen Lie Hansen.

„Die Pause war schon extrem lang und meine Jungs brennen darauf, dass es wieder los geht“, erklärt VfL-Trainer Emir Kurtagic, der bereits seit zwei Wochen bis auf Carsten Lichtlein, der diese Woche einstieg, auf alle Spieler zurückgreifen konnte: „Wir haben gut gearbeitet, die Athletik weiter verbessert und individuelle Schwerpunkte gelegt.“ Für den VfL muss vor allem die Devise heißen, im Angriff so wenig Fehler wie möglich zu machen, um dadurch die „gefährlichste Waffe“ des SC Magdeburg, die Tempogegenstöße, zu verhindern. Hier zeichnet sich vor allem der pfeilschnelle Rechtsaußen Robert Weber, der mit 166 Saisontoren, davon 62 verwandelte Siebenmeter, die aktuelle Bundesliga-Torschützenliste (vor Raul Santos/150/43) anführt.

„Das ist eine ihrer großen Stärken, aber auch die Deckung steht sehr gut und kompakt. Das muss bei uns auch der Fall sein, wenn wir dort eine Chance haben wollen“, so Kurtagic, der die Favoritenrolle gerne beim Gegner belässt. Dennoch sei es eine wichtige Standortbestimmung für die kommenden Wochen. „In Magdeburg muss man zwar nicht gewinnen, aber danach folgen die Bundesligaspiele gegen Erlangen, Bietigheim, den BHC und Balingen. In diesen Spielen wird sich zeigen, ob wir unsere sehr komfortable Tabellensituation bestätigen können“, so Kurtagic zum Abschluss.

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ARKM-Zentralredaktion
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