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Dessous – 150 Jahre Kulturgeschichte der Unterwäsche

Engelskirchen – Im Kraftwerk Ermen & Engels geht es um ein im wahrsten Sinne des Wortes „reizvolles“ Thema: Dessous. Die Besucher treffen auf Korsetts des 19. Jahrhunderts oder auch den Hauch von Nichts der modernen Dessous. Auch die frühen BHs der 1920er, edle Seidenensembles der „Femme fatale” sowie panzerartige Mieder und Spitzentüten-BHs der Wirtschaftswunderzeit lassen den Wandel der Unterwäsche erkennen.

Allein der Begriff “Dessous” ruft eine Vielzahl von Assoziationen hervor, die um Erotik und Sinnlichkeit, andererseits um Moral, Scham und Peinlichkeiten kreisen. Deshalb werden wir uns unserem Thema von verschiedenen Blickwinkeln aus nähern, um diese Kleidungsgattung von allen Seiten zu beleuchten und auszuleuchten.

Welchen Weg hat die Unterhose genommen, die für Frauen im 19. Jahrhundert aus zwei in der Taille zusammengebundenen Beinlingen bestand, bis aus ihr in unserer Zeit ein Hauch von „Nichts“ wurde? Natürlich hat auch immer die Mode ihren Einfluss geltend gemacht und die Wäsche als Kleidungsschicht zwischen Körper und Oberbekleidung den aktuellen Trends angepasst. Das harmonierte nicht immer mit dem Blick, den Ärzte und Hygieniker auf die Wäsche hatten: Ihnen kam es auf die Gesundheit an. Unterbekleidung sollte in erster Linie wärmen und den Körper schützen. Diesen letzten Aspekt hatten auch andere gesellschaftliche Kreise im Sinn, für die das Tragen von Unterwäsche als tugendhaft und keusch galt, denn Hemd und Hose sollten nicht nur vor dem Blick des Anderen schützen, sondern auch vor dem eigenen Blick auf den nackten Körper.

Blick auf 150 Jahre Korsettgeschichte. Rechts und links klassische Korsetts des 19. Jahrhunderts und in der Mitte ein modernes Korsett (Foto: LVR-Industriemuseum).
Blick auf 150 Jahre Korsettgeschichte. Rechts und links klassische Korsetts des 19. Jahrhunderts und in der Mitte ein modernes Korsett (Foto: LVR-Industriemuseum).

Über das 20. Jahrhundert hinweg haben sich Moralvorstellungen und der Umgang mit Erotik und Scham stark gewandelt. Die Zeiten, in denen Frauenunterhosen als die „Unaussprechlichen“ bezeichnet wurden, sind vorbei. Aus dem Blickwinkel unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, aber auch aus der Sicht der Geschlechter zeigt die Ausstellung Aspekte dieses Wandels bis in die Gegenwart. Dabei geht es nicht zuletzt um das Thema Erotik und die Frage, was man in welcher Zeit als besonders sinnlich und anziehend empfand.

Es werden mehr als 250 Exponate aus der Sammlung des LVR-Industriemuseums und Leihgaben, die aus Privatbesitz und von Firmen stammen, gezeigt. Die Dessous werden ergänzt durch Fotos, Film, Werbung und vielen Geschichten.

BH der 1930er Jahre. Nach dem flachen, fast männlichen Körperideal der 1920er Jahre träumt die elegante Dame nun wieder von einer "schönen" Büste (Foto: LVR-Industriemuseum).
BH der 1930er Jahre. Nach dem flachen, fast männlichen Körperideal der 1920er Jahre träumt die elegante Dame nun wieder von einer “schönen” Büste (Foto: LVR-Industriemuseum).

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 6 €.

Zur Ausstellung gibt es => Veranstaltungen, Workshops, Führungen und museumspädagogische Angebote.

Laufzeit der Ausstellung: 9.4.2015 bis 25.10.2015

Eintrittspreise: 4 €, erm. 3 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben im LVR-Industriemuseum freien Eintritt

Blick auf das Mobiliar eines ehemaligen Miederwarengeschäfts, das in der Ausstellung zu sehen ist (Foto: LVR-Industriemuseum).
Blick auf das Mobiliar eines ehemaligen Miederwarengeschäfts, das in der Ausstellung zu sehen ist (Foto: LVR-Industriemuseum).

Für Buchungen von Führungen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

kulturinfo rheinland
Tel.: 02234 9921-555 (Mo–Fr 8–18 Uhr; Sa, So und an Feiertagen 10–15 Uhr)
Fax: 02234 9921-300
Mail: info@kulturinfo-rheinland.de

LVR-Industriemuseum
Kraftwerk Ermen & Engels
Engels-Platz 2
51766 Engelskirchen

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

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