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Mayors for Peace – Bürgermeister für den Frieden

Wipperfürth – Rund 300 Städte des weltweiten Netzwerks Mayors for Peace setzen am 8. Juli 2019 gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Atomwaffen. Auch vor den Rathäusern in Hückeswagen und Wipperfürth wird in diesem Jahr erstmals die Mayors for Peace Flagge gehisst.

Die Bürgermeister der benachbarten Kommunen Hückeswagen und Wipperfürth setzen mit dem Beitritt zur Organisation Mayors for Peace gemeinsam ein erkennbares Zeichen für den Frieden und eine atomwaffenfreie Welt. Hierzu wurden die Flaggen der „Mayors for Peace“ pünktlich zum heutigen Flaggentag auf dem Rathaus der Schloss-Stadt Hückeswagen ebenso wie vor dem Rathaus in der Hansestadt Wipperfürth gehisst. Mit der Aktion wird an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag (das Hauptrechtssprechungsorgan der Vereinten Nationen), das am 8. Juli 1996 veröffentlicht wurde, erinnert. Der IGH stellte fest, dass „eine völkerrechtliche Verpflichtung (besteht), in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.”

Bürgermeister Thomas Hermann von der Lead City der deutschen Mayors for Peace Hannover stellt fest: „Wir wissen aus Recherchen des Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri, dass die Regierungen der Atommächte ihre nuklearen Waffenarsenale modernisieren. Atomwaffen spielen in den nationalen Sicherheitsstrategien wieder eine größere Rolle. Das ist eine beunruhigende Entwicklung.“

Auch die Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch die USA, die stockenden Abrüstungsverhandlungen mit Nord-Korea sowie das offenbar bevorstehende Aus für den INF-Vertrag– auch Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme genannt – geben Anlass zur Sorge.

Bürgermeister Hermann (Hannover): „Die nuklearen Abrüstungsbemühungen befinden sich in einer Krise. Allein die Aufkündigung des INF-Vertrages durch die USA und Russland zeigt, wie labil und in Teilen unberechenbar die internationale Weltordnung geworden ist. Umso wichtiger ist es, dass rund 300 Städte heute Flagge zeigen für eine atomwaffenfreie Welt. Mit unserer Aktion appellieren wir an die Bundesregierung, vor Ende der Kündigungsfrist des INF-
Vertrages alles zu unternehmen, um diesen für Europa so wichtigen Vertrag zu erhalten.“

Atomwaffen stellen eine immense Bedrohung für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt dar. Städte wären im Falle eines atomaren Angriffs durch ihre Wirtschaftskraft, Infrastruktur und hohe Einwohner*innenzahlen herausgehobene Ziele.

Dietmar Persian, Bürgermeister der Schloss-Stadt Hückeswagen: „Das Bündnis der Mayors for Peace setzt sich für das Recht der Bevölkerung auf ein Leben frei von einer Bedrohung durch Atomwaffen ein. Dies unterstütze ich aus voller Überzeugung, da ich mir für alle Bürgerinnen und Bürger ein friedvolles Zusammenleben wünsche, selbstverständlich auch über unsere Stadtgrenzen hinaus.“

Bürgermeister Michael von Rekowski ergänzt: „Eine Bürgerin machte mich während einer meiner Bürgermeister-Sprechstunden auf die Aktion aufmerksam. Mir wurde schnell klar, dass das ein Thema ist, welches die Menschen bewegt und uns alle zum Nachdenken anregen sollte.“

Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und langanhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Die Mayors for Peace setzen sich daher für den 2017 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Atomwaffenverbotsvertrag (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons) ein und fordern weltweit die Regierungen auf, diesem Vertrag beizutreten. In dem Vertrag werden Atomwaffen ausdrücklich geächtet. Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung in Deutschland unterstützt das völkerrechtliche Verbot von Atomwaffen, deren Lagerung und Modernisierung auf deutschem Boden.

Quelle: Hansestadt Wipperfürth

Veröffentlicht von:

Annalena Rüsche
Annalena Rüsche
Annalena Rüsche hält Ausblick nach aktuellen und für unsere Leser wertvollen Informationen. Sie ist per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de für unsere Leser erreichbar.

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