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VfL Gummersbach will beim Letzten punkten

TuS N-Lübbecke – VfL Gummersbach (Samstag, 19 Uhr)

Lübbecke/Gummersbach – Nach der knappen und am Ende recht unglücklichen 24:26-Niederlage am Mittwoch im Nachholspiel bei den Füchsen Berlin steht für die Schützlinge von Cheftrainer Emir Kurtagic am Samstag erneut ein Auswärtsspiel an – und zwar beim sieglosen Schlusslicht TuS N-Lübbecke. Eine Reise zum sieglosen Tabellenletzten (2:22 Punkte) könnte manche verleiten, von einer Pflichtaufgabe des VfL in Ostwestfalen zu sprechen. Aber Vorsicht ist geboten: Zunächst hat gerade der VfL so seine negativen Erfahrungen mit Gastspielen bei sieglosen Mannschaften und Tabellenletzten (die Gastspiele in Erlangen und Bietigheim in der letzten Saison 2014/15 lassen grüßen), zum anderen wird der VfL am Samstag mit Sicherheit auf eine Mannschaft treffen, die bis zum Umfällen kämpfen wird, um unbedingt den „Bock umzustoßen“ und nach zuletzt zwei Unentschieden (24:24 im Heimspiel gegen Leipzig und dem 33:33 beim TVB Stuttgart) endlich den ersten Saisonsieg zu feiern.

Hinzu kommt, dass die Handballer aus dem „stärksten Dorf im Land“ nach dem Trainerwechsel mit neuer Motivation auflaufen werden: Der glücklose Goran Suton, der zu Saisonbeginn vom Zweitligisten HG Saarlois an den Wiehen gewechselt war, musste nach dem letzten Spiel beim Aufsteiger TVB Stuttgart seinen Trainersessel räumen. Dafür sprang – zum wiederholten Male – Teammanager Zlatoko Feric als Interimscoach in die Bresche. Als einer der Kandidaten für die Suton-Nachfolge wird im Übrigen erneut der Ex-Gummersbacher Sead Hasanefendic gehandelt, der bekanntlich die Ostwestfalen schon in der vergangenen Saison vor dem drohenden Abstieg rettete.

VfL-Trainer Emir Kurtagic richtete unmittelbar nach der vermeidbaren Niederlage in der Hauptstadt den Fokus auf die Partie in Lübbecke: „Natürlich haben wir den Anspruch, dieses Spiel zu gewinnen, aber auch das wird kein Selbstläufer.“ Wie in jeder Bundesliga-Partie werden man voll konzentriert und motiviert sein müssen, um etwas Zählbares einzufahren. Hinzu kommt, dass sich die personelle Situation in den wenigen Tagen kaum entspannen wird und Kurtagic aktuell nur wenige Wechselmöglichkeiten hat. Dafür machen die Jungs, die auf dem Platte stehen, ihre Sache in den letzten beiden Spielen wieder ausgezeichnet, und auch ein Eigengewächs wie Andreas Heyme am Kreis ist dabei seine Chance zu nutzen, die sich ihm durch die Ausfälle von Evgeni Pevnov und Alexander Becker bietet. „Wir sind wieder auf dem richtigen Weg, und das wollen wir auch in Lübbecke zeigen“, so Kurtagic abschließend.

Dass der TuS N-Lübbecke erneut gegen den Abstieg kämpfen muss, kommt für viele Handballexperten überraschend, denn allgemein wurde der Mannschaft um Kapitän Jens Schöngarth ein sicherer Mittelfeldplatz zugetraut. Und auch ein Blick auf den Kader macht deutlich, dass der TuS herausragende Einzelkönner in seinen Reihen hat. Vor allem im Rückraum mit den beiden aktuellen deutschen Nationalspielern Jens Schöngart und Niclas Pieczkowski, dem wurfstarken Mazedonier Vuko Borozan, Gabor Langhans und Ex-Trainersohn Tim Suton, der zusammen mit Benjamin Herth zu Saisonbeginn vom Nachbarn TBV Lemgo kam, genau wie übrigens auch Linksaußen Jens Bechtloff, an den Wiehen wechselte, ist der TuS überdurchschnittlich stark besetzt. Seine Torgefährlichkeit unterstrich beispielsweise Kapitän Jens Schöngarth, der übrigens in dieser Woche bekannt gab, dass er in der kommenden Saison für Frisch Auf Göppingen auf Torejagd gehen wird, erst im letzten Spiel in Stuttgart, als er allein 11 Feldtore erzielte. Dieses 33:33 in Stuttgart war übrigens auf kuriose Weise zustande gekommen: Beim Pausentee hatten die Gastgeber beim 20:13 schon wie die sicheren Sieger ausgesehen, aber in der Schlussphase war Nettelstedt bei einer 32:29-Führung schon eindeutig auf der Siegesstraße, ehe den Gastgebern per Siebenmeter nach der Schlusssirene der am Ende glückliche Ausgleich gelang.

Dass die Mannschaft so schlecht aus den Startlöchern kam und nach 12 Spielen immer noch auf den ersten Saisonsieg wartet, ist sicherlich auch auf den Verlust von Drago Vukovic zurückzuführen. Die Lücke, die der Ex-Gummersbacher, der zu den Füchsen Berlin wechselte und in der Vergangenheit sowohl in der Abwehr als auch im Angriff der Kopf des TuS war, in Nettelstedt hinterließ, ist offensichtlich noch nicht geschlossen worden. Aber, wie schon erwähnt, neben dem bärenstarken und wurfgewaltigen Rückraum ist der kommende VfL-Gegner mit hervorragenden Einzelkönnern bestückt, wozu u. a. noch Torhüter Nikola Blazicko, der den VfL-Angreifern in der Vergangenheit schon oft den „Zahn zog“, Kreisläufer Christian Klimek und die Flügelzange Boggy Schagen und Jens Bechtloff/Tim Remer zählen.

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