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VfL Gummersbach: Andreas Schröder im Interview

„Diese Saison war eine Riesensache”

Gummersbach – Mit viel Rückenwind aus dem starken Heimspiel gegen Kiel fährt der VfL Gummersbach am Freitag nach Wetzlar, um sich am Abend mit der gastgebenden HSG zu duellieren (Anwurf 19.45 Uhr). Mit dabei sein wird auch wieder Andreas Schröder (23). Der Rückraumspieler des VfL, dessen Vertrag verlängert wurde, zog in einem ausführlichen Interview schon mal Bilanz und gab einen vorsichtigen Ausblick auf die kommende Spielzeit.

Großartiges Match gegen den THW Kiel – zumindest in der ersten Halbzeit. Wirkt so etwas nach?

Andreas Schröder: Das wirkt schon länger nach. Aus diesem Spiel können wir viel Positives mitnehmen. Wir haben gesehen, wie gut wir spielen können, wenn es mal läuft. Wir haben in der zweiten Halbzeit aber auch gesehen, woran es noch mangelt.

Und woran mangelt es?

Schröder: Uns fehlt in solchen Situationen Ruhe und Kaltschnäuzigkeit. Wir gehen mit einer Führung in die Kabine und machen nach dem Wechsel auch noch das erste Tor. Aber dann netzen die Kieler sieben Mal in Folge. Dass die ihre Tore machen, ist sicher kaum zu verhindern, aber mit kontrolliertem Spiel hätten wir in dieser Phase besser dagegengehalten und das Spiel wäre länger offen geblieben.

Darf man in Wetzlar am Freitagabend ähnliches erwarten?

Schröder: Vielleicht. Wir haben jedenfalls im Spiel gegen Kiel viel Selbstvertrauen getankt. Zudem besiegten wir Wetzlar bereits im Hinspiel.

Sie dürfen auch noch einmal gegen Superstar Ivano Balic spielen, der zum Saisonende aufhören wird.

Schröder: Ich habe bereits in der Hinrunde gegen ihn spielen dürfen. Das ist schon etwas Besonderes gegen solche Stars zu spielen. Das gilt aber nicht nur für Balic, sondern beispielsweise auch für die Stars vom THW oder von anderen Teams. Es ist einfach gut, solche Ausnahmehandballer in der Liga zu haben.

Gummersbach gegen Kiel, Schröder in Aktion - Foto: VfL Handball Gummersbach GmbH
Gummersbach gegen Kiel, Schröder in Aktion – Foto: VfL Handball Gummersbach GmbH

Noch drei Spiele, dann ist die Saison vorüber. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Schröder: In der Hinrunde spielte der VfL richtig stark, in der Rückrunde ein wenig schwächer. Aber selbst in der erfolgreichen Hinrunde haben wir zwei Spiele – in Erlangen und in Friesenheim – gegen Mannschaften verloren, die in der Tabelle hinter uns stehen. Aber das zieht sich ja wie ein Roter Faden durch die gesamte Saison, dass wir auswärts selten bei schlechter platzierten Mannschaften punkteten. Das sind genau die Zähler, die uns jetzt fehlen, um noch besser platziert zu sein. Vielleicht gelingt es uns, zwei der drei noch ausstehenden Spiele zu gewinnen, um am Ende doch noch einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Aber wichtiger noch als das wäre das gute Gefühl, mit dem man dann die Saison beendete. Alles in allem aber war diese Saison eine Riesensache, die uns so nur die wenigsten zugetraut haben. Ich denke wir können zufrieden sein.

Und für Sie persönlich?

Schröder: Auch ich denke, dass ich eine gute Hinrunde gespielt habe, auch wenn da sicher noch mehr kommen kann. Aber daran werde ich in der Sommerpause arbeiten. Immerhin war ich in der vergangenen Saison noch der zweite Mann auf der linken Rückraumposition, in dieser Saison war ich die Nummer eins. Allerdings bin ich selbstkritisch genug, um zu wissen, dass ich in den letzten Wochen sehr unzufrieden mit mir war.

Und was machen Sie in der handballlosen Zeit?

Schröder: Das wird bei mir eher langweilig. Ich werde kurz für eineinhalb Wochen mit Sport pausieren. Und danach geht es in meinem BWL-Studium ab. Ende Juni und Anfang Juli muss ich sieben Prüfungen absolvieren. Da bleiben allenfalls ein paar Tage Zeit, um die Familie zu besuchen, weil schon kurz danach die Vorbereitung wieder beginnt…

…um dann in der nächsten Saison wieder anzugreifen.

Schröder: Das mit dem Saisonziel kommt wohl eher in der Vorbereitung auf den Tisch. Aber ich glaube schon, dass sich jeder einzelne schon jetzt Gedanken darüber macht, was in der kommenden Spielzeit erreicht werden kann. Wir wollen uns auf jeden Fall steigern. Das sieht man auch daran, dass gegenwärtig trotz der sportlichen Situation – kein Abstieg, kein Europacup-Platz mehr möglich – die Trainingsintensität nicht nachlässt. Im Gegenteil, wir wollen die Zeit nutzen, um in der neuen Saison noch besser zu sein.

Sie sind nun knapp zwei Jahre in Gummersbach. Wird das eine dauerhafte Geschichte?

Schröder: Zumindest habe ich jetzt mal um zwei Jahre verlängert, sodass ich mindestens bis zum Sommer 2017 in Gummersbach bleiben werde. Es gefällt mir hier außerordentlich gut, ich kann mich voll auf Handball und auf mein Studium konzentrieren. Zudem habe ich in der Mannschaft und auch außerhalb schon zahlreiche Freunde gefunden.

Haben Sie Ihrem Spitznamen „Bamm-Bamm” eigentlich von Patrick Wiencek übernommen?

Schröder: Das war mal mein Spitzname, aber in Gummersbach nennt mich niemand so. Und das hat auch nichts mit Patrick Wiencek zu tun. Zu meiner Zeit in Frankfurt war ich als 18-jähriger schon recht kräftig. Und da haben mich die Jungs einfach nach dem Sohn von Barney Geröllheimer aus den „Feuersteins” genannt. Der war als Junge ungewöhnlich stark und hieß Bamm-Bamm. In Gummersbach nennen mich die Kollegen in der Mannschaft entweder Andi oder Schrödi. Das war’s.

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ARKM-Zentralredaktion
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