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VfL besiegt Füchse mit Herzschlagfinale

Gummersbach / VfL Gummersbach – Füchse Berlin 27:26 (17:11). Was für ein Weihnachts-Drama! Einen Handball-Krimi mit verdientem Happy-End präsentierte der VfL seinen 4.150 Zuschauern am 2. Weihnachtstag in der ausverkauften SCHWALBE arena. Spielstand 27:26. Es sind nur noch wenige Sekunden zu spielen. Berlin ist im Angriff, bringt den siebten Feldspieler und zwei Sekunden vor Schluss gelangt der Ball zu Jesper Nielsen, der frei am Kreis steht und an Carsten Lichtlein scheitert. Im Anschluss kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Der Jubel über einen verdienten Heimsieg, den der VfL in der Schlussphase etwas leichtfertig auf`s Spiel setzte. Aber der Reihe nach.

Joakim Larsson bejubelt den knappen Heimsieg gegen die Berliner Füchse / Bilder : Uwe Schlegelmilch
Joakim Larsson bejubelt den knappen Heimsieg gegen die Berliner Füchse / Bilder : Uwe Schlegelmilch

Mit einem Gegenstoßtor durch Raul Santos zum 18:11 kamen die Gummersbacher hellwach aus der Halbzeit. Berlin hatte gegen die starken Angreifer des VfL und die stabile Deckung wenig entgegenzusetzen, so dass sich der VfL mit bis zu acht Toren absetzen konnte (24:18). In dieser Phase waren noch 15 Minuten zu spielen, und nichts deutete auf ein Comeback der Füchse hin. Fünf Minuten vor Schluss war es dann Kapitän Schindler, der sich ein Herz zum 27:23 fasste. Nun fehlte noch ein einziger Treffer zur Entscheidung, aber der wollte einfach nicht fallen. Berlin stellte auf eine offensive Deckungsvariante um, und damit kam der VfL nicht zurecht. Silvio Heinevetter hatte wenig Mühe, die teilweise halbherzigen Würfe zu parieren. Die überragenden Rückraumschützen der Gummersbacher aus den ersten 55 Minuten wurden geschickt aus der Gefahrenzone gedrängt, und Berlin kam noch einmal mit drei Toren auf 27:26 heran, ehe Carsten Lichtlein das in diesem Fall Schlimmste verhinderte.

Die Abwehr zeigte vor allem in der 1. Halbzeit eine Klasse Leistung
Die Abwehr zeigte vor allem in der 1. Halbzeit eine Klasse Leistung

Die ersten 30 Minuten gehörten sicherlich zum Stärksten, was der VfL in dieser Saison gespielt hat, vor allem in der Deckung. Gestützt auf eine überragende Defensive zogen die Gastgeber den Füchsen den Zahn. Nach dem 1:2 durch Pavel Horak, ging der VfL schnell in Führung und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Begünstigt durch drei Gegenstöße über Santos (2) und Schröder stand es schnell 7:3 (15.). Immer wieder zwang die aggressive und bewegliche VfL-Deckung Berlin zu Fehlern. Sie liefen Bälle ab und zwangen den Gast zu unüberlegten Abschlüssen. In der ersten Spielviertelstunde kam der Gast nur zu drei Toren, ohne dass Carsten Lichtlein einmal eingreifen musste (!). Lediglich Ilker Romero hielt Berlin überhaupt im Spiel. Nach seinem Treffer zum 8:5, drehte dann aber VfL-Kapitän Christoph Schindler auf und schoss sein Team durch vier Treffer auf 12:7 davon. Berlin kam nur noch einmal auf 12:10 heran, ehe der VfL wieder ernst machte, und in der Schlussphase verzeichnete dann auch Lichtlein seine ersten Paraden.

Santos lässt Heinevetter keine Chance
Santos lässt Heinevetter keine Chance

Füchse Berlin: Silvia Heinevetter (12 Paraden), Petr Stochl (nur bei einem Siebenmeter); Fabian Wiede, Petar Nenadic, Ilker Romero (7/4), Mattias Zachrisson (2), Bartlomiej Jaszka (1), Kasper Nielsen (1), Pavel Horak (5), Jesper Nielsen (2), Fredrik Petersen (5/3), Paul Drux, Willy Weyhrauch, Tom Skoblien, Konstantin Igropulo (3).

VfL Gummersbach: Carsten Lichtlein (8 Paraden), Matthias Puhle (bei zwei Siebenmetern); Tobias Schroeter (n. e.), Simon Ernst, Christoph Schindler (7), Julius Kühn (2), Magnus Persson, Joakim Larsson (3), Gunnar Stein Jonsson, Florian von Gruchalla, Mark Bult, Alexander Becker, Andreas Schröder (6), Raul Santos (9/4).

Siebenmeter: 4:3 – 6:5: (Santos scheitert an Heinevetter und scheitert einmal am Pfosten – Romero wirft über das Tor).

Zeitstrafen: 6:10 (Schindler, Ernst, Kühn – Romero, Zachrisson, J. Nielsen, Petersen, Drux).

Schiedsrichter: Holger Fleisch/ Jürgen Rieber.

Zuschauer: 4.150 (ausverkauft)

Spielfilm: 2:2 (8.), 5:2 (13.), 7:3 (15.), 10:5 (18.), 12:7 (21.), 12:10 (25.), 15:10 (28.), 17:11 – 20:13 (37.), 20:15 (38.), 24:18 (44.), 25:21 (50.), 27:23 (55.), 27:26.

Und wieder eine Ausverkaufte Schwalbe arena
Und wieder eine Ausverkaufte Schwalbe arena

Stimmen zum Spiel:

Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin): „Glückwunsch an den VfL zum verdienten Sieg. Ich hätte mir gewünscht, dass wir die Partie über längere Zeit spannend gehalten hätten. Wir haben allerdings in Halbzeit eins sehr schwach gespielt gegen einen allerdings auch sehr starken Gegner. Gummersbach hat sehr gut verteidigt und uns mit den schnellen Gegenstößen das Leben schwer gemacht. Nach dem Wechsel haben wir dann etwas besser gestanden und es am Ende zumindest noch einmal spannend gemacht. Aber auch in dieser Phase haben wir zu viele dumme Fehler gemacht und unnötige Zeitstrafen kassiert.“

Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): „Wir haben heute ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, wenn man einmal von den letzten zehn Minuten absieht. In dieser Phase waren wir einfach nicht clever genug und haben uns selber das Leben schwer gemacht. Bis dahin war es eine tolle Leistung, die wir nach den beiden schwächeren Spielen zuletzt gezeigt haben. Vor allem die Abwehr hat super funktioniert und wir haben schnell und effizient nach vorne agiert. Der Sieg war auf jeden Fall verdient. Kompliment an die Mannschaft und an die Fans für die tolle Saisonleistung bis hierher.

Frank Flatten (Manager VfL Gummersbach): „Es war ein verdienter Sieg. Die Mannschaft hat eine Reaktion auf die letzten beiden Partien gezeigt, die positive Körpersprache war von Beginn an erkennbar. Wir alle können mehr als zufrieden mit der Saisonleistung sein, die in dieser Form Niemand erwartet hätte. Glückwunsch an die Mannschaft und vielen, vielen Dank an die Zuschauer, die uns in jedem Spiel unglaublich unterstützt haben.“

Text: VfL Gummersbach / Pressestelle

Carsten Lichtlein hielt den entscheidenden letzten Ball und wurde dementsprechend umjubelt.
Carsten Lichtlein hielt den entscheidenden letzten Ball und wurde dementsprechend umjubelt.

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