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Knappe VfL Niederlage unterstützt Kieler Meisterschaft

Gummersbach – In einem spannenden und hochkarätigen Spiel verliert der VfL Gummersbach mit 35:40 (19:21). Die Rhein-Neckar-Löwen verlieren jedoch auf Grund der schlechteren Tordifferenz die Meisterschaft. Der Deutsche Meister 2014 heißt somit THW Kiel.

VfL Manager Flatten tröstet Ekdahl Du Rietz nach der verlorenen Meisterschaft / Bilder : Uwe Schlegelmilch
VfL Manager Flatten tröstet Ekdahl Du Rietz nach der verlorenen Meisterschaft / Bilder : Uwe Schlegelmilch

In eine komplett gelbe Kurve schauten die VfL-Profis beim Anpfiff zum letzten Ligaspiel der Saison 2013/14. Rund 800 Fans der Rhein-Neckar Löwen sind ihrem Team mit in die oberbergische Kreisstadt gefolgt. Das Ziel war klar: Mit einem Erfolg gegen den VfL zum ersten Mal in der Vereinsgesichte Deutscher Meister werden. Diese Mission begann erfolgreich: Nach sieben Minuten brachte Uwe Gensheimer die Löwen bereits mit 7:3 in Führung. Gummersbach war in der Anfangsphase gerade in der Offensive zu harmlos und die Gäste zogen eindrucksvoll mit Tempohandball Tor um Tor davon.  VfL-Trainer Emir Kurtagic nahm seine erste Auszeit und sein Team kam wenig später per Tempogegenstoß von Florian von Gruchalla wieder bis auf 7:9 heran. Der VfL war plötzlich besser im Spiel. In der 16. Minute rollte erneut ein Gegenstoß auf die Löwen und Raul Santos gelang der 10:11-Anschlusstreffer. Die gelbe Gästetribüne wurde leiser und schaute in dieser Phase immer mehr per Smartphone auf den Liveticker aus Kiel. Der THW führte zeitgleich mit zwei Toren, noch würde es für die Löwen reichen.

Verabschiedung von Lützelberger, Kopco, Puhl und Putics
Verabschiedung von Kopco, Putics und Puhl

Noch vor der Halbzeit fingen sich die Löwen wieder. Trotz tapfer kämpfenden Gummersbachern bauten die Gäste die Führung wieder bis auf vier Tore aus. Doch ein starker Matthias Puhle, der den verletzten Carsten Lichtlein vertrat, verhinderte ein Schlimmeres, bis er fünf Minuten vor der Pause wegen „Meckerns“ von den Schiedsrichtern auf die Bank gesetzt wurde. Aber gerade in eigener Unterzahl agierte der VfL stark. So verkürzte der VfL mit einem Doppelschlag von Raul Santos wieder auf 16:18. In Kiel führte der THW jetzt schon mit neun Toren. Die Anspannung stieg spürbar. Denn Gummersbach ging mit nur zwei Toren Rückstand in die Halbzeitpause. Jetzt würde es zu einem Entscheidungsspiel kommen.

Das hatte sich auch in der Löwen-Kabine herum gesprochen. Mit Vollgas und einem schnellen 4:0-Lauf startete der Meisterschaftskandidat in die zweite Halbzeit. Die gelbe Kurve wurde plötzlich wieder laut. Gummersbach traf das Tor nicht mehr und die Rhein-Neckar Löwen legten nach. Nach 35 Minuten stand es plötzlich 19:26 und VfL-Trainer Kurtagic nahm die Auszeit. Doch Niklas Landin hielt weiter seinen Kasten bis zum 20:26 durch Florian von Gruchalla in der 36. Minute sauber.

Uwe Gensheimer machte zwar 15 Tore, aber am Ende reichte auch das nicht
Uwe Gensheimer machte zwar 15 Tore, aber am Ende reichte auch das nicht

Als zwei Minuten später Uwe Gensheimer, erneut per Siebenmeter, zum 28:20 traf, war das Spiel zwar früh entschieden, doch die Meisterschaft noch nicht. Hier ging es um jedes Tor. In den letzten 20 Minuten hieß es für den VfL deshalb: Moral zeigen und trotzdem dagegenhalten. 4.137 Zuschauer schauten auch immer wieder auf das Ergebnis in Kiel und 15 Minuten vor dem Ende zeichnete sich eine Entscheidung zu Gunsten der Rhein-Neckar Löwen ab. Doch es blieb eng, weil der VfL sich nicht aufgab. Zehn Minuten vor dem Ende verkürzte der VfL auf 30:35. Das Unheil für die Gäste nahm seinen Lauf. Kiel führte mittlerweile mit 15 Toren und die Löwen verkrafteten immer mehr. Am Ende zeigte der VfL den Charakter, den der THW Kiel gebraucht hat und verlor nur mit 35:40. Das reichte für die Kieler zum Meistertitel. Während sich der VfL für eine tolle Saison feiern ließ, gingen die Löwen-Spieler enttäuscht in die Kabine.

Bjarte Myrhol saß noch Minuten nach Spielende enttäuscht auf dem Hallenboden
Bjarte Myrhol saß noch Minuten nach Spielende enttäuscht auf dem Hallenboden

Auf dem Heiner-Brand-Platz wurde weitergefeiert, die VfL-Profis zapften ausgelassen Freibier. Ein herzliches Dankeschön an unsere Brauereipartner Peters Kölsch und König Pilsener. Für die VfL-Fans war es ein Abschlussbier auf eine gelungene Saison, für die Fans der Löwen ein nötiges Frustrier nach der verlorenen Meisterschaft.

Statistik:

Tore VfL Gummersbach: Schindler (8), Santos (8/2), Schröder (7), von Gruchalla (4), Putics (3/2), Kopco (1), Bult (1), Lützelberger (1)

Tore Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer (15/5), Ekdahl du Rietz (8), Schmid (7), Groetzki (5), Petersson (3), Myrhol (2)

Strafzeiten: 12/2 Minuten

Stimmen nach dem Spiel:

Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): “Mein Team hat Charakter gezeigt. Wir hätten uns auch abschlachten lassen können – aber wir wollten das nicht, wollten zu Hause keine Demontage erleben. Das war heute eine tolle Leistung und wir gehen zufrieden in die Pause.”

Frank Flatten (Manager VfL Gummersbach): ”Heute hat sich gezeigt, welche tollen Handball-Feste in der SCHWALBE arena möglich sind.”

Gudmundur Gudmundsson (Trainer Rhein Neckar Löwen): “Das ist sehr bitter und wir sind sehr niedergeschlagen. Ehrlich gesagt, mir fehlen die Worte. Die Regelung, die Meisterschaft über das Torverhältnis zu entscheiden, ist schwachsinnig. Einige Mannschaften lassen sich hängen, andere, wie der VfL, nicht. Viel vernünftiger wäre es, den direkten Vergleich entscheiden zu lassen. So ist dem Zufall Tür und Tor geöffnet. Ich bin trotzdem unglaublich stolz auf meine Mannschaft.”

Thorsten Storm (Manager Rhein Neckar Löwen): ”Das tut unglaublich weh. Der VfL hat gekämpft, als ob es für ihn um alles ginge. Das hätte ich eigentlich von allen Teams erwartet. Dennoch, Gratulation an Kiel. Sie haben es genauso verdient wie wir es verdient gehabt hätten. Wir haben mit viel weniger Möglichkeiten sehr viel erreicht.”

Text: VfL Gummersbach

Freibier ( für eine begrenzte Zeit!) verteilten die VfL Spieler nach dem Spiel vor der Schwalbe arena
Freibier ( für eine begrenzte Zeit!) verteilten die VfL Spieler nach dem Spiel vor der Schwalbe Arena

 

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