ArchivGummersbach NachrichtenKommunenSport

Handball-Bundesliga: VfL Gummersbach zuhause gegen Flensburg-Handewitt

VfL Gummersbach – SG Flensburg-Handewitt (Sonntag, 15 Uhr, SCHWALBE arena)

Gummersbach – Wenn der VfL Gummersbach beim nächsten Heimspiel den amtierenden deutschen Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt in der SCHWALBE arena zu Gast hat, dann könnte die Favoritenrolle nicht eindeutiger verteilt sein. Zwar liegen die Schützlinge des schwedischen Trainers Ljubomir Vranjes, die angesichts ihrer spektakulären Neuverpflichtungen vor der Saison von vielen Handballexperten als Meisterschaftsfavorit gehandelt wurden, derzeit mit 13:5 Punkten „nur“ auf dem 4. Tabellenplatz, aber die Mannschaft von der dänischen Grenze tritt mit stolzer Brust die Reise ins Oberbergische an. Schließlich gewann der vorjährige Champions-League-Sieger sein letztes Bundesligaspiel beim starken Neuling SC DHfK Leipzig mit 31:25, und in der Champions League wurde der slowenische Abonnement-Meister RK Celje mit 30:20 buchstäblich deklassiert. Am heutigen Abend setzte sich die SG in der Königsklasse ebenfalls locker mit 33:25 gegen Besiktas Istanbul durch.

Und auch die beiden letzten Gastspiele der „Nordlichter“ in Gummersbach geben nicht gerade Anlass zu großem Optimismus im VfL-Lager: So gewann die SG bekanntlich das DHB-Pokalviertelfinale in der vergangenen Saison in der SCHWALBE arena souverän mit 28:22 und auch in der HBL entführte sie durch ein 32:24-Sieg beide Punkte. Somit stellen die Flensburger nicht gerade den richtigen Aufbaugegner für den VfL nach zuletzt drei sieglosen Spielen dar. Oder vielleicht doch? „Gut möglich, dass der Gegner auch zum richtigen Zeitpunkt kommt. Ich erwarte auf jeden Fall ein anderes Auftreten meiner Jungs als in den letzten Spielen“, erklärt Trainer Emir Kurtagic, der gegen Leipzig, Stuttgart und Lemgo etliche Fehler notieren musste: „In dieser Liga kann man gegen jeden Gegner Punkte lassen, aber es geht dabei in erster Linie um die Art und Weise. Und das hat mir zuletzt nicht gefallen.“

Technische Fehler, ausgelassene Chancen, Deckungsschwächen oder auch falsche Angriffsentscheidungen. All diese Nachlässigkeiten werden von einem Gegner wie Flensburg sicherlich noch härter bestraft. „Wir müssen schon einen Supertag haben, wenn wir Paroli bieten wollen. Wir müssen aber auf jeden Fall konzentrierter auftreten und unsere Fehler minimieren“, so der Coach, der Flensburg zu den absoluten Ausnahmeteams der Liga zählt. Die Nominierung von drei Gummersbacher Spielern zur Nationalmannschaft (Lichtlein, Ernst und Pevnov) wird den Jungs auf jeden Fall in dieser „Minikrise“ zusätzlichen Auftrieb geben. „Ich weiß nicht, wann zuletzt drei VfL-Spieler im Kader der Nationalmannschaft standen?“, freut sich der Coach.

Vor der 50. HBL-Jubiläumssaison gab die SG Flensburg-Handewitt neben den ausgeliehenen Jakob Macke (ASV Hamm-Westfalen) und dem Ägypter Ahmed Elahmar noch Lars Kaufmann (Frisch Auf Göppingen) und Drasko Nenadic (HSV Hamburg) ab, aber diese Abgänge wurde durch die vier hochkarätigen Neuverpflichtungen mehr als kompensiert. So wechselte mit Rasmus Lauge Schmidt vom großen Rivalen THW Kiel nach Flensburg, und vom HSV Hamburg verpflichtete der DHB-Pokalsieger mit dem französischen Weltmeister und Ex-Gummersbacher Kentin Mahe, Kreisläufer Henrik Toft Hansen und dem wurfgewaltigen Rückraumschützen Petar Djordjic ein hochkarätiges Trio, so dass Ljubomir Vranjes jetzt auf allen Positionen mehrere Weltklassenleute zur Verfügung hat.

Und der schwedische Coach kann auch in Gummersbach personell aus dem Vollen schöpfen, denn er muss lediglich auf den dänischen Kreisläufer Anders Zacharissen (Kreuzbandriss) verzichten, aber mit Henrik Toft Hansen hat er dafür einen fast gleichwertigen Ersatz. Im Tor ist der Routinier Mattias Andersson, der in der Vergangenheit auch unsere Angreifer schon öfters zur Verzweiflung gebracht hat, immer noch der große Rückhalt. Und der 37-jährige Schwede bewies erst jüngst gegen Celje mit 24 Paraden einmal mehr seine Extraklasse. In der aktuellen Bundesliga-Statistik rangiert Andersson mit 108 Paraden hinter dem Wetzlarer Andreas Wolf (114) an zweiter Stelle. In der Bundesliga-Torschützenliste ist die SG Flensburg-Handewitt mit Anders Eggert (54/32), Lasse Svan (43/1), die zusammen die brandgefährliche Flügelzange der SG bilden, und Weltmeister Holger Glandorf (43) gleich mit drei Akteuren unter den TOP-30 vertreten.

Wie gleichmäßig der SG-Kader besetzt ist, zeigt besonders die Spielmacherrolle, für die Trainer Vranjes mit Thomas Mogensen, KentinMahe und Rasmus Lauge-Schmidt gleich drei Weltklasseakteure aufbieten kann. Nicht anders sieht es auf den beiden übrigen Rückraumpositionen mit Glandorf, Djordjic, Jim Gottfridsson und Johann Jakobsson aus.

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"