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Handball-Bundesliga: VfL Gummersbach zu Gast in Berlin

Füchse Berlin – VfL Gummersbach (Mittwoch, 19 Uhr)

Berlin/Gummersbach – Zwei Auswärtsspiele in Folge stehen für die Schützlinge von Trainer Emir Kurtagic nach dem spielfreien Wochenende (Supercup der Nationalmannschaft) an. Und zum Auftakt geht es für den VfL am Mittwoch in die Bundeshauptstadt, wo der frischgebackene Vereinsweltmeister Füchse Berlin (u.a. Siege gegen den FC Barcelona und KC Veszprem) in der heimischen Max-Schmeling-Halle Gastgeber der Nachholpartie vom 4. Spieltag ist. Zwar fahren die Gummersbacher nach dem überraschenden 31:27-Sieg gegen Frisch Auf! Göppingen mit neuem Selbstvertrauen nach Berlin, aber das ändert wohl nichts an der Tatsache, dass die Berliner vor eigenem Publikum in der klaren Favoritenrolle sind. Nach dem sensationellen Erfolg bei der Vereins-WM blieben die Schützlinge des neuen isländischen Trainers Erlingur Richardsson, der seinen Landsmann und Bundestrainer Dagur Sigurdsson ablöste, zwar in der Bundesliga bisher etwas hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, aber mit 13:9 Punkten und dem 8. Tabellenplatz rangieren sie immer noch vier Plätze vor dem VfL Gummersbach (12./10:12).

Hinzu kommt, dass die Vorbereitung bei den Gummersbachern nicht gerade optimal war. Carsten Lichtlein und Simon Ernst waren mit der Nationalmannschaft unterwegs, mehr als ein halbes Dutzend Kaderspieler darüber hinaus verletzt oder angeschlagen. Die Positionen auf Linksaußen und am Kreis waren zum Beispiel im Training zuletzt gar nicht besetzt. „Wir haben den Kader mit Jugendspielern aufgefüllt. Dennoch fahren wir nicht nach Berlin, um die Punkte kampflos dort zu lassen“, so Kurtagic, der von seinen Jungs in der Hauptstadt eine ähnliche Präsenz und Körpersprache wie gegen Göppingen fordert: „Wir haben vor keinem Gegner Angst und es ist alles möglich.“ Respekt vor den Füchsen hat er aber dennoch, denn an guten Tagen sind die Berliner zu überragenden Leistungen imstande. „Sie haben eine Superabwehr und einen starken Torhüter. Im Angriff hängt im Moment viel von Nenadic und Vukovic ab. Das ist schon eine echte Herausforderung für uns“, so Kurtagic abschließend, der mit seiner Mannschaft bereits am morgigen Dienstag die Reise nach Berlin antritt.

Zuletzt kassierten die Berliner vor eigenem Publikum zwar eine Niederlage, aber beim 24:27 (12:11) gegen den deutschen Rekordmeister THW Kiel waren die Füchse bis weit in die zweite Halbzeit ein gleichwertiger Gegner. So stand die Partie bis zum 18:18 auf des Messers Schneide, bevor der überragende dänische Torhüter Niklas Landin im THW-Gehäuse in der Schlussphase der Garant für den knappen Sieg der Zebras war. Auf Berliner Seite verdienten sich besonders der junge Nationalspieler Fabian Wiede (8/1 Tore) und der Ex-Gummersbacher Drago Vukovic die besten Noten. Vukovic, der zu Saisonbeginn vom TuS Nettelstedt an die Spree gewechselt ist, hat bei den Berlinern schon gut Fuß gefasst und gehört sowohl in der Abwehr als auch im Angriff zu den Leistungsträgern.

Zwar muss Richardsson mit dem früheren VfL-Jugendnationalspieler Paul Drux und Rechtsaußen Mattias Zachrisson voraussichtlich die gesamte Hinrunde (beide Schulterverletzungen) auf zwei Leistungsträger verzichten, aber dennoch ist der Kader des vorjährigen DHB-Pokalsiegers erstklassig besetzt. So verfügen die Berliner mit Silvio Heinevetter und dem Tschechen Petr Stochl, der bei der Vereins-WM der überragende Akteur der Füchse war und speziell gegen Barcelona und Veszprem zwei Weltklasseleistungen bot, eins der besten Torhütergespanne in der Bundesliga. Und mit Drago Vukovic und Fabian Wiede haben die Berliner ein äußerst torgefährliches Rückraum-Gespann, das aber in dieser Hinsicht noch von dem Serben Petar Nenadic übertroffen wird, denn der Spielmacher führt mit 82 Toren derzeit gemeinsam mit Uwe Gensheimer die HBL-Torschützenliste an. Die norwegische Neuerwerbungen Kent Robin Tönnesen steht auf der halbrechten Rückraumposition derzeit noch etwas im Schatten von Jung-Nationalspieler Fabian Wiede, aber seine Torjägerqualitäten hat der Norweger in den vergangenen beiden Jahren im Trikot der HSG Wetzlar ja mit Nachdruck unter Beweis gestellt.

Am Kreis ist der Schwede Jesper Nielsen die Nummer 1 im Team der Füchse und auf Linksaußen sorgt sein Landsmann Fredrik Petersen für Torgefahr. Während der Verletzung von Mattias Zachrisson stürmt das junge Eigengewächs Willy Weyhrauch auf Rechtsaußen, aber Füchse-Manager Bob Hanning hat schon auf die Verletzung von Zachrisson reagiert, und mit dem bosnischen National-Rechtsaußen Faruk Vrazalic bereits einen Nachverpflichtung getätigt. Und für die Heimstärke der Berliner spricht auch die Tatsache, dass in dieser Saison lediglich der THW Kiel beide Punkte aus der Max-Schmeling-Halle entführen konnte.

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