Am Puls der HeimatArchivGummersbach NachrichtenSport

Frank Flatten sucht das Gespräch mit Fans

Gummersbach – Auch zwei Tage nach der Niederlage des VfL Gummersbach in eigener Halle und der Wutrede von Geschäftsführer Frank Flatten kommen die Gemüter nicht zur Ruhe.

Mit Ruhm bekleckert haben sich die Mannen von Trainer Emir Kurtagic am vergangenen Spieltag der DKB-Handballbundesliga nicht. Nach der sensationellen Leistung beim Rekordmeister THW Kiel folgte für viele die Ernüchterung: In eigener Halle kam man gegen den TuS N-Lübbecke mit 26:33 unter die Räder.

Die Fans machten ihrem Unmut Luft und pfiffen nach dem Spiel die Mannschaft aus. Das wiederum sorgte für eine Wutrede von Geschäftsführer Frank Flatten. Er forderte mehr Identifikation mit der Mannschaft und auch Unterstützung. Einen Tag später ruderte Flatten im Gespräch mit Oberberg-Nachrichten ein wenig zurück: „Die Pfiffe nach dem Spiel waren durchaus berechtigt. Das, was die Mannschaft gegen Lübbecke gezeigt hat, war absolut nicht in Ordnung.“ Aber er blieb bei seiner Kritik hinsichtlich der sehr hohen Erwartungshaltung, die die Gummersbacher hätten.

Trainer Kurtagic und Manager Flatten nach dem Spiel / Bilder : Uwe Schlegelmilch
Müssen sich nach wenigen Spieltagen der Kritik der Fans stellen: Trainer Kutragic (links) und Manager Flatten – Bild: Uwe Schlegelmilch.

Flatten: „Ich verstehe das nicht: Wir haben den Zuschauerdurchschnitt im Vergleich zur letzten Saison verdoppelt. Alleine am Sonntag haben wir 800 Tickets an der Tageskasse verkauft. Wann hat es das zuletzt gegeben?“ Warum könne man darauf nicht stolz sein? Stattdessen würde er überall lesen, die Halle sei schon wieder nicht ausverkauft gewesen. Vielleicht sei auch der Druck, der aus der Erwartungshaltung entstehe, der Grund dafür, dass die Mannschaft auswärts besser spiele als in der Schwalbe-Arena.

Aus finanziellen Gründen müsse man ein gewisses Zugeständnis machen. Ein Drago Vukovic spiele in Nettelstedt, weil der dort 40 bis 50 Prozent mehr Gehalt bekomme als in Gummersbach. Ein Fredrik Larsson sei eben kein Drago Vukovic. Wenn er das nötige Geld hätte, würde er die Bank auch breiter aufstellen.

Derweil brodelt es in diversen Internetforen: Die Fans fordern die Entlassung von Trainer Emir Kurtagic. Schon in der letzten Saison habe er nicht gerade mit taktischen Meisterleitungen glänzen können, in der aktuellen Spielzeit habe sich dies nicht geändert, ist dort zu lesen. Doch Flatten stellt sich vor seinen Trainer: „Die Mannschaft hat am Sonntag schlecht gespielt und nicht das umgesetzt, was der Trainer gesagt hat. Jetzt schimpft jeder auf Emir. Aber keiner fragt danach, wie er die Mannschaft für das Spiel gegen Kiel eingestellt hat.“

Auf die Frage, ob die derzeitige Situation und die gebrachte Leistung Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage des Vereins habe, entgegnete der Manager: „Es ist für den Verein nicht gut, wenn zwei verschiedene Dinge aneinander geraten. Die geäußerte Kritik war teilweise berechtigt. Dem gegenüber steht die bereits erwähnte sehr hohe Erwartungshaltung.“ Um den Verein besser aufstellen, sei man immer noch auf der Suche nach Trikotsponsoren. Auf den Trikots seien noch Flächen frei. Auch wolle man weitere Mitglieder für den Businessclub sammeln, um dort eine breitere Resonanz zu erreichen. Im Bereich der Dauerkarten wünscht sich Flatten „etwas mehr“. Aber muss dafür nicht auch die sportliche Leistung stimmen?

Um eine vernünftige Lösung zu finden, sucht Flatten auch das Gespräch mit den Fans. So hat er alle Interessierten zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch eingeladen. Das Treffen findet am 29. September 2013 ab 14 Uhr im Brauhaus Gummersbach statt.

Veröffentlicht von:

ARKM-Zentralredaktion
Die Zentral-Redaktion erreichen per Mail redaktion@oberberg-nachrichten.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich willige ein, dass meine Angaben aus diesem Kontaktformular gemäß Ihrer Datenschutzerklärung erfasst und verarbeitet werden. Bitte beachten: Die erteilte Einwilligung kann jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@sor.de (Datenschutzbeauftragter) widerrufen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"